Den einen richtigen Weg zum CSR-Manager gibt es nicht. Doch mit den neuen Studiengängen könnte sich das ändern. Wer Nachhaltigkeitsmanagement studiert oder sich dafür zusätzlich qualifiziert hat, verbessert seine Berufschancen quer durch alle Branchen: „Energie, Automobil, Ernährung und Handel fragen derzeit stark nach“, sagt Schaltegger. Da die Anzahl der Stellen für reine Nachhaltigkeitsmanager deutlich begrenzt sei, empfiehlt der Lüneburger Professor zuerst ein fachlich einschlägiges Grundstudium zu absolvieren und sich danach in das Nachhaltigkeitsthema zu vertiefen.
Denn es ist eine Schnittstelle, die viele andere Bereiche direkt betrifft: auch Einkäufer, Produktionsleiter, Vertriebler, Marketingspezialisten oder Controller können Nachhaltigkeitsthemen wesentlich voranbringen. Das sieht Michael Anthony ganz ähnlich: „Jemandem, der CSR studiert hat und dann in einer CSR-Agentur gearbeitet hat, fehlt möglicherweise die Fachkenntnis für ein großes Unternehmen“, meint der 37-Jährige, der als Head of Microinsurance and Food Security für die Allianz Rückversicherung in Zürich einen sehr innovativen CSR-Job macht.
Anthony entwickelt einen Versicherungsmechanismus für asiatische Kleinbauern, der für sie die Folgen von Naturkatastrophen transparenter machen und finanziell besser abmildern soll als Entwicklungshilfezahlungen.
Mit der Mikroversicherung ist hier ein philantropischer Ansatz ins Kerngeschäft übergegangen. Die Versicherungen - vor allem die Rückversicherungen - haben Nachhaltigkeit als Thema erkannt, mit dem sie Geld verdienen können. Solange die meisten Unternehmen sie jedoch noch hauptsächlich als Kostenfaktor betrachten, werden CSR-Fachleute viel zu tun haben. Die Karrierechancen für überzeugte und überzeugende Nachwuchskräfte sind gut.