Unternehmensethik Karriere machen mit gutem Gewissen

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Entscheidender Faktor: Die Persönlichkeit

Eine ganz andere Art von CSR-Jobs findet sich bei den Mittlerorganisationen wie Ashoka und Phineo. Ashoka hilft neuen Social Businesses beim Firmenstart und fördert die sozialen Unternehmer. Phineo bewertet Non-Profit-Organisationen, um ihre Leistungsfähigkeit zu beurteilen und den Markt transparenter zu machen.

Und Universitäten, der vierte Anbieter von Jobs im Bereich CSR, erforschen das Thema im größeren Zusammenhang oder fördern die Nachhaltigkeit der eigenen Institution. Die meisten Führungskräfte im Bereich CSR sind heute noch Quereinsteiger aus der Kommunikation, der Beratung oder Forschung, die sich ihr Wissen im Laufe der Karriere angeeignet haben. So wie Astrid Zwick. Sie leitet bei der Munich Re den Bereich Corporate Responsibility: „CR gehört zum Group Development, also zu den Konzernstrategen. Der Vorstand ist direkt in unsere Themen eingebunden.“

Damit hat Zwick schon erreicht, worauf viele Nachhaltigkeitsmanager noch hinarbeiten: Die CSR ist auf dem Weg ins Kerngeschäft. Zwick ist schon lange eine Expertin des Themas. Sie hat ihre Dissertation über den Klimawandel geschrieben, dann in der Forschung und als Politikberaterin für die Europäische Kommission gearbeitet, bevor sie bei Finanzdienstleistern Karriere machte. Derzeit arbeitet sie gemeinsam mit weiteren Unternehmen für die Uno an den Prinzipien für nachhaltige Versicherungen, um globale Standards zu schaffen. Und Zwick organisiert mit der Schinzler-Stiftung des Konzerns Mitarbeiter, die sich ihrerseits engagieren.

Wie zum Beispiel Bäume pflanzen auf der Insel Malta, ältere Menschen am Computer fit machen oder gemeinnützige Initiativen ehrenamtlich zu unterstützen. Sie hält vor allem die Persönlichkeit des Nachhaltigkeitsmanagers für einen entscheidenden Faktor: „Wer bei diesem Thema nicht authentisch ist, wird es immer schwerer haben.“

Erfolg hat, wer sich auch den scheinbar unlösbaren Aufgaben stellt. Fakt ist, dass im Bereich CSR noch ein riesiger Handlungsbedarf besteht - und der Bedarf an Experten groß ist. Das zeigt eine Studie der Ratingagentur oekom research. Erst 500 der 3.000 untersuchten Unternehmen erfüllten 2012 die gesetzlichen Mindestanforderungen an die Nachhaltigkeit: „Selbst bei den besten Unternehmen ist noch Luft nach oben“, meint Rolf Häßler von oekom research.

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