
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) fordert eine deutliche Trennung von Arbeit und Freizeit. „Es muss ganz klare Regeln innerhalb eines Betriebes geben was Handykultur, Mailverkehr angeht. Diese Regeln müssen vom Arbeitgeber gesetzt werden, aber auch von den Beschäftigten gelebt werden“, sagte sie am Dienstag in Berlin. So wie es Arbeitsschutzmaßnahmen wie Helme gebe, müsse es auch psychischen Arbeitsschutz geben. „In der Freizeit sollte Funkstille herrschen“, forderte von der Leyen.
Blackberry-Pause bei VW
Das Problem ist nicht neu. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps - diese Volksweisheit gilt längst nicht mehr für alle Arbeitnehmer. 88 Prozent der Berufstätigen sind einer Bitkom-Umfrage vom vergangenen Sommer zufolge auch außerhalb ihrer Arbeitszeit per Handy oder E-Mail erreichbar. Die ersten Unternehmen reagierten bereits: Der Betriebsrat von Volkswagen hat für die VW-Beschäftigten Ende 2011 eine „Blackberry-Pause“ nach Feierabend durchgesetzt. „Aus der Belegschaft und vom Unternehmen selbst kommen nur positive Reaktionen“, sagt der Konzernbetriebsrats-Vorsitzende Bernd Osterloh.
Alles Vertragssache
„Kein Arbeitnehmer ist verpflichtet, mehr zu leisten, als er vertraglich schuldet. Umgekehrt gilt aber auch: Engagement und Leistungsbereitschaft sollten nicht zwangsweise eingeschränkt werden“, heißt es in einer Stellungnahme der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Es stehe jedem Unternehmen frei, Näheres in Dienstanweisungen oder Betriebsvereinbarungen zu regeln“, betont ein BDA-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.