




Was verdient man im Maschinenbau? Der Verband der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) wollte es ganz genau wissen und befragte seine Mitglieder: 135 Unternehmen mit rund 48.800 Mitarbeitern nahmen an der „Gehaltsstudie 2016“ teil. Das Interessante daran: erstmals haben sich auch die Betriebe mit weniger als 200 Mitarbeitern in großem Umfang beteiligt. Sie stellen knapp 60 Prozent der Befragten.
Bianca Illner, Leiterin der Betriebswirtschaft im VDMA, freut sich vor allem über eine Erkenntnis: „Im Maschinenbau wird nach Leistung entlohnt, nicht nach Alter.“
Die spannendsten Punkte der Studie im Überblick:
Gehaltsranking der Abteilungsleiter
Der Werksleiter hängt sie alle ab: Rund 131.000 Euro Jahresgehalt versteuert er. Gefolgt vom Abteilungsleiter Marketing/Vertrieb mit 120.000 Euro.
Die Abteilungsleiter Personal und Controlling liegen mit um die 112.000 Euro nahe beieinander. Die Abteilungsleiter Softwareentwicklung, Materialwirtschaft und Fertigungsplanung müssen sich mit den niedrigsten Abteilungsleitergehältern zufrieden geben: 85.000 bis 90.000 Euro sind es hier durchschnittlich.
Ranking der Abteilungsleiter: Die höchsten Jahresgehälter
Abteilungsleiter in der Fertigungsplanung landen mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von circa 85.000 Euro auf Rang 15 im Ranking.
Quelle: Vergütungsstudie VDMA
In der Materialwirtschaft & Logistik wird die verantwortungsvolle Position noch etwas besser entlohnt: Durchschnittlich circa 90.000 Euro pro Jahr erhalten Fachkräfte in diesem Bereich.
Auf Rang 13 landet die Software- und Elektronikentwicklung. Abteilungsleiter werden hier mit durchschnittlich etwas mehr als 90.000 Euro entlohnt.
Abteilungsleiter im Qualitätswesen kommen auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von circa 92.000 Euro.
Wer die Abteilungsleitung im Projektmanagement inne hat, verdient etwa 93.000 Euro im Jahr.
In Bezug auf das Jahresgehalt landen Abteilungsleiter im strategischen Einkauf auf Rang zehn. Sie verdienen etwa 94.000 Euro im Jahr.
Auch im Musterbau macht sich die verantwortungsvolle Tätigkeit als Abteilungsleiter bezahlt: sie erhalten durchschnittlich etwa 97.000 Euro im Jahr.
Auf Platz acht landen die Abteilungsleiter im Musterbau, die auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von fast 100.000 Euro kommen.
Knapp davor landen die Leiter des Rechnungs- und Finanzwesen. Sie können sich über eine nur unerheblich höhere Geldsumme freuen.
Auf Rang sechs haben es die Abteilungsleiter in der EDV und dem IT-Management geschafft: Sie verdienen fast 110.000 Euro im Jahr.
In der Entwicklungsbranche erhalten Abteilungsleiter circa 112.000 Euro im Jahr.
Platz vier geht an die Abteilungsleiter im Controlling, die mit etwa 115.000 Euro im Jahr überdurchschnittlich gut verdienen.
Abteilungsleiter mit Personalverantwortung schaffen es unter die Top 3 im Ranking: Sie werden mit durchschnittlich etwa 116.000 Euro im Jahr am drittbesten bezahlt.
Platz zwei geht an die Abteilungsleiter im Marketing und Vertrieb, die bei einem Jahresgehalt von über 125.000 Euro landen.
Die absoluten Spitzenreiter sind die Werksleiter - sie verdienen satte 130.000 Euro im Jahr.
Ist das fair? Bianca Illner, Leiterin der Betriebswirtschaft im VDMA, ist diplomatisch: „Der Werksleiter steht oben in der Hierarchie, weil ihm mehrere Abteilungsleiter zuarbeiten und er quasi schon der Bereichsleiter unterhalb der Geschäftsführung ist.“
Wer bekommt wie viel Bonus?
Auch da ist die Bandbreite bei den Abteilungsleitern groß, aber nicht spiegelbildlich zu ihrem Gehalt. Werksleiter bekommen im Schnitt 30.624 Euro Bonus per anno, die Abteilungsleiter Marketing/Vertrieb (22.798 Euro) und Entwicklung (21.489 Euro) folgen. Schlusslicht sind die Abteilungsleiter Musterbau und Fertigungsplanung (11.445 Euro).
Variable Vergütungsbestandteile: Wer die höchsten Bonuszahlungen erhält
Die Abteilungsleiter in der Fertigungsplanung haben es gerade noch so in die Bestenliste geschafft: In punkto Gehaltsbonuszahlungen schneiden sie mit 11.445 Euro noch recht gut ab.
Quelle: Vergütungsstudie VDMA
Wer im Musterbau eine Abteilung leitet, wird dafür mit Bonuszahlungen von durchschnittlich 11.461 Euro entlohnt. Das entspricht einem Anteil von 4,7 Prozent am Gesamtgehalt.
Über Gehaltsbonuszahlungen von durchschnittlich 11.867 Euro können sich Abteilungsleiter in der Produktion freuen.
In der Personal-Abteilungsleitung machen Gehaltsbonuszahlungen einen Anteil von 5,3 Prozent aus. Das entspricht einem Bonus von 11.966 Euro.
Etwas besser dran sind die Abteilungsleiter im Qualitätswesen: Sie erhalten durchschnittlich 12.971 Euro, das entspricht einem Anteil von 5,4 Prozent des Gehalts.
Über Gehaltsboni von 13.314 Euro können sich Teamleiter im Vertrieb & Key Account Management freuen.
Im strategischen Einkauf tätige Arbeitnehmer erhalten Bonuszahlungen von durchschnittlich 14.043 Euro, das heißt 5,7 Prozent des Gehalts.
Gehaltsboni von 15.173 Euro erhalten Leiter im Bereich Projektmanagement. Gemessen an dem Gesamtgehalt entspricht das einem Anteil von 6,2 Prozent.
Einen Anteil von 6,5 Prozent des gesamten Gehalts machen Bonuszahlungen in der Abteilungsleitung der EDV und im IT-Management aus: 15.934 Euro.
16.316 Euro Bonus erhalten Abteilungsleiter im Rechnungsbereich. Das entspricht 6,6 Prozent des gesamten Gehalts.
Im Controlling tätige Abteilungsleiter werden mit Bonuszahlungen von 17.026 Euro (6,9 Prozent des Gehalts) beglückt.
Personalleiter und -leiterinnen erhalten 7,9 Prozent des Gehalts als Bonuszahlung. Das entspricht durchschnittlich 19.479 Euro.
Auch Abteilungsleiter in der Entwicklung können sich über einen durchschnittlichen Bonus von 21.489 Euro freuen.
Einen Bonus von 22.798 Euro erhalten Abteilungsleiter im Marketing & Vertrieb. Gemessen am Gehalt entspricht das einem Anteil von 9,3 Prozent.
Bei einer durchschnittlichen Bonuszahlung von 30.624 Euro erhalten Werksleiter mit Abstand am meisten. Der Bonus entspricht 12,5 Prozent des Gesamtgehalts.
Einstiegsgehälter für Bachelor- und Master-Absolventen
Die längere Studienzeit der Master-Studenten schlägt sich erstaunlich wenig im Einstiegsgehalt nieder. Ein Bachelor bekommt als erstes Jahresgehalt im Bundesschnitt 45.045 Euro brutto, beim Master sind es 48.166 Euro brutto. Netto ist der Unterschied nicht die Welt. Bianca Illner war selbst verwundert: „ Über die Zeit nähert sich der Bachelor zudem dem Master an, weil er in seinen zwei Jahren mehr Berufserfahrung womöglich schon verantwortungsvollere Aufgaben übernimmt und entsprechend mehr Gehalt bekommt.“
Durchschnittliche Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen
Nach dem Bachelorabschluss verdienen Hochschulabsolventen bei Berufseintritt im Schnitt 45.045 Euro.
Quelle: Vergütungsstudie VDMA
Mit dem höheren akademischen Grad - dem Masterabschluss - liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei 48.166 Euro - und damit nur unverhältnismäßig höher.
Ein früherer Streit unter aufstiegswilligen Ingenieuren hat sich derweil entschärft. Ob der Absolvent von der Fachhochschule oder einer Hochschule beziehungsweise Universität kommt, sei in den meisten Unternehmen nicht mehr karriereentscheidend, sagt Illner.
Vergütung für studentische Praktikanten und Auszubildende
Da bleibt der Azubi wohl lieber zu Hause wohnen: Im Schnitt bekommen die kaufmännischen Lehrlinge im 1. Ausbildungsjahr 860 Euro Gehalt pro Monat, die technischen Lehrlinge mit 858 Euro fast genauso viel.
Einstiegsgehälter: Das verdienen Praktikanten im Monat
Praktikanten mit Bachelorabschluss verdienen im Maschinenbau im Schnitt 835 Euro monatlich.
Quelle: Vergütungsstudie VDMA
Mit einem Master-Abschluss überschreitet das Gehalt immerhin die 1000er-Grenze - Praktikanten kommen auf durchschnittlich 1084 Euro.
Wer sich dafür entscheidet, die Bachelor-Abschlussarbeit im Unternehmen zu schreiben, wird dafür als Praktikant mit durchschnittlich 919 Euro im Monat entlohnt.
Die durch ein Unternehmen betreute Masterarbeit wird bei einem monatlichen Gehalt von 893 Euro sogar schlechter vergütet.
Als Werkstudent angestellte Aushilfskräfte erhalten laut Studie einen durchschnittlichen Monatslohn von 1159 Euro.
Wer sich für ein Duales Studium entschieden hat, wird am besten entlohnt: Das durchschnittliche Monatsgehalt liegt bei 1355 Euro.
Angehende Bachelor werden ähnlich wie Praktikanten bezahlt: für sie gibt es im Schnitt 835 Euro.
Der Masterstudent hat es da schon besser: 1084 Euro. Werkstudenten, die regelmäßig im Unternehmen arbeiten, bekommen 1159 Euro. Duale Studenten, die parallel arbeiten und studieren, erhalten 1355 Euro im Monat.
Einstiegsgehälter: Das verdienen Azubis im Monat
Im ersten Lehrjahr verdienen kaufmännische Auszubildende im Maschinenbau durchschnittlich 860 Euro. Technische Azubis verdienen bei durchschnittlich 858 Euro im Monat nur etwas weniger.
Quelle: Vergütungsstudie VDMA
Ein Jahr später sind es für die kaufmännischen Azubis dann schon 914 Euro monatlich. Für technische Azubis lohnt sich das zweite Lehrjahr: Ihr Lohn steigt auf 921 Euro pro Monat.
Im dritten Lehrjahr verdienen kaufmännische Auszubildende im Schnitt 964 Euro im Monat, technische Azubis 989 Euro. Im vierten Lehrjahr, das es nur für die technischen Auszubildenden gilt, steigt der Verdienst schließlich auf 1075 Euro.
Was darf ein Firmenwagen kosten?
Ob Statussymbol oder schiere Notwendigkeit, Firmenwagen sind begehrt. Aber die Firmen, die zunehmend über professionelles Flottenmanagement Kosten sparen, machen klare Vorgaben. So beträgt der durchschnittliche Listenpreis für die Premiumklasse 87.300 Euro, für die Oberklasse 62.320 Euro, die gehobene Mittelklasse 44.452 und in der Mittel- oder Kompaktklasse sind es noch 34.217 Euro.
Firmenwagenregelung: Das ist der durchschnittliche Listenpreis in den jeweiligen Klassen
Darunter fällt der VW Golf, der Megane von Renault und der Opel Astra. Der durchschnittliche Listenpreis liegt in dieser Klasse bei 34.217 Euro.
Quelle: Vergütungsstudie VDMA
Der durchschnittliche Listenpreis von Firmenwagen der Kategorie "Gehobenen Mittelklasse" liegt bei 44.452 Euro. Dazu zählt der 3er BMW, Audi A4, die Mercedes C-Klasse, der VW Passat, Ford Mondeo oder der Opel Vectra.
87.300 Euro kostet ein 7er BMW oder die entsprechenden Modelle von Audi (A8) oder Mercedes (S-Klasse) im Schnitt. Diese Fahrzeuge zählen zu der Premiumklasse.
Modelle aus der Oberklasse sind verhältnismäßig etwas günstiger: Ihr durchschnittlicher Listenpreis liegt bei 62.320 Euro. Beispiele dafür sind der 5er BMW, der Audi A6 oder die E-Klasse von Mercedes.
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