Zweifel an der Jobwahl? So zufrieden sind Akademiker und Nicht-Akademiker mit ihrer Arbeit

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Akademiker sind kritischer mit den Kollegen

Bei der Arbeitszufriedenheit spielen solche Gedanken dann wiederum keine Rolle. Zusammengenommen finden 74,1 Prozent ihren Job und 73,1 Prozent ihre Tätigkeiten „gut“, 75,9 Prozent ihre Kollegen sympathisch. Immerhin 53 Prozent stufen ihr Gehalt als fair ein und 43,3 Prozent ihre Entwicklungsmöglichkeiten als gut. Aus beiden Gruppen gaben nur 7,7 Prozent der Befragten an, ihr Job sei niemandem zu wünschen.

Beim Gehalt ist festzuhalten, dass der Faktor Gehaltsentwicklung nur für 41,9 Prozent der Zufriedenen überhaupt eine Rolle spielt. Wichtig sind dagegen für 68,3 Prozent die Möglichkeit zum Ausbau der eigenen Fähigkeiten, für 65 Prozent die bisherige Erfolgsbilanz.

Ein Blick auf die sehr Zufriedenen zeigt unterdessen eine erste Kluft zwischen Akademikern und Nicht-Akademikern. Unter jenen, die ihren Job mit mindestens 10 von 11 Punkten auf einer Zufriedenheitsskala bewerteten, fanden sich deutlich mehr Nicht-Akademiker, nämlich 33,3 Prozent. 28,7 Prozent der Akademiker vergaben mindestens 10 Punkte. Spitzenwerte vergaben auch in den Unterkategorien häufiger die mit Berufsausbildung: Sehr sympathische Kollegen sehen demnach 33,1 Prozent versus 25,5 Prozent bei den Akademikern. 31,3 Prozent versus 27,7 Prozent mögen ihre Tätigkeiten sehr und 26,7 versus 22,7 Prozent finden ihren Vorgesetzten äußerst fair. In puncto Bezahlung und Entwicklungsmöglichkeiten vergaben beide Gruppen nur selten Höchstnoten – jeweils deutlich unter 20 Prozent.

Zufriedenheit mit der beruflichen LaufbahnQuelle: meinestadt.de

Unterschiede zeigen sich in der Zufriedenheit auch bei Hinzunahme des Faktors Alter. Bei Arbeitnehmern mit Berufsausbildung steigt die Zufriedenheit mit dem Alter weiter an. Gleichauf sind die beiden Gruppen ab etwa 45 Jahren. Bei den Jüngeren sinkt unter den Akademikern die Zufriedenheit zwischen 25 und 35 Jahren erst einmal ab. Eine Erklärung könnte die längere Startphase mit häufigeren Jobwechseln am Anfang und höherer Leistungsdruck sein.

Dass der Job doch einen höchst unterschiedlichen Stellenwert im Leben genießt, zeigt sich deutlich darin, in welchem Maße Akademiker und Nicht-Akademiker bereit sind, für eine Arbeitsstelle in eine andere Stadt zu ziehen. Für einen spannenden Job würden 17 Prozent der Nicht-Akademiker den Umzugswagen bestellen, 21,5 Prozent sagen dazu: „Nein, auf gar keinen Fall. Ich bleibe in meiner Region.“ Weitere 31,4 Prozent sagen: „Nein, ich denke eher nicht.“ 21,4 Prozent würden es tun, wenn sie dann mehr Geld verdienen würden. Ein anderes Bild zeigt sich bei den Studierten: 31,7 würden umziehen, wenn sie einen neuen Job als spannend erachten. Für mehr Geld würden es nur 18,2 Prozent tun. Eher nicht umziehen würden 28,4 Prozent der Akademiker, auf gar keinen Fall nur 13,3 Prozent. Die Bindung an die Heimatregion scheint damit bei den Menschen mit Berufsausbildung deutlich stärker ausgeprägt zu sein.

Nicht-Akademiker versus Akademiker: Wer ist zufriedener im Job?Quelle: meinestadt.de

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