Besser schlafen Leistungsdruck hält uns wach

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Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus

Was auch immer letztendlich dazu führt, dass Frauen Männern gegenüber beim gesunden Schlafen im Nachteil sind – es kann auch gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen. Edward Suarez, Professor für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften, an der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen bei chronisch zu wenig Schlaf sogar häufiger unter schweren Erkrankungen leiden wie Diabetes oder Herzproblemen.

Zwar war auch in dieser Studie die Probandenzahl mit 210 vergleichsweise gering, aber die Forscher blickten intensiv auf die Krankengeschichte der Probanden mittleren Alters, die im Grunde keine anderen gesundheitlichen Einflüssen unterlagen, wie etwa durch Rauchen, Hormontherapien oder Vorerkrankungen. Ausführliche Blutuntersuchungen lagen den Beurteilungen der Wissenschaftler zugrunde.

Das Ergebnis zeigte eindeutig, dass bei Männern der Zusammenhang zwischen zu wenig Schlaf und Diabetes und Herzkrankheiten nur sehr gering war – insbesondere im Vergleich zu den weiblichen Probanden. Und damit nicht genug: “Wir fanden heraus, dass Frauen, die wenig Schlaf bekommen, häufiger unter psychischem Stress leiden und eher von negative Gefühlen wie Feindseligkeit, Depression und Wut betroffen sind“, sagt Suarez. Und auch hier gilt: „Im Gegensatz dazu finden sich solche Verbindungen bei den Männern nicht“, sagt der Professor.

Um aufgrund schlechten Schlafs bei der Leistungsfähigkeit nicht bei den Männern hintan zu stehen, sollten Frauen gleiche Grundbedingungen schaffen, indem sie besonders auf einen guten Schlaf achten. Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung könnten etwa dabei helfen, dass sie schneller und besser schlafen. 

Störende Elemente sollten auch nicht unterschätzt werden – besonders nicht vom in der Regel schlechter schlafenden Geschlecht: „Wenn eine Frau schlecht schläft und sie schläft neben einem Mann, der schnarcht, dann sollte sie sich das nicht antun – das ist eine unglaubliche Stresssituation“, sagt Riemann. Gegen den schnarchenden oder sehr beweglichen Partner auf der anderen Bettseite, der für nächtliches Aufwachen sorgt, hilft mitunter nur die räumliche Trennung.

So schlafen Sie besser ein und stehen morgens entspannter auf

„Die einfachste Lösung sind immer noch getrennte Schlafzimmer oder Ohrenstöpsel, wenn das ausreichen sollte“, rät Riemann. Außerdem empfehlen Schlafforscher immer den Gang zum Hausarzt – oder danach gegebenenfalls auch ins Schlaflabor – um Erkrankungen als Ursache für die Schlaflosigkeit auszuschließen.

Gegen das Grübeln und To-Do-Listen-Schreiben im Kopf, dürfte in erster Linie Stressabbau helfen.. Und am Ende ist wohl doch die innere Uhr an allem schuld – und die Männer haben einfach einen klaren, unschlagbaren Vorteil.

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