Burnout-Syndrom Ich kann nicht mehr

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Schalkes Sportdirektor Horst Quelle: dpa

3. Launen

Stehen Sie morgens schon mit schlechter Laune auf? Haben Sie Schwierigkeiten, Prioritäten zu setzen oder anderen Menschen über längere Zeit zuzuhören? Vorübergehend ist das in Ordnung. Wird dieser Zustand jedoch chronisch, sollten Sie einschreiten (siehe auch Punkt 9).

4. Schwächung

Sie spüren, wie Sie körperlich und geistig abbauen, Hobbys kennen Sie nur noch aus Erzählungen. Sie müssen Ihr Sozialverhalten überdenken: Beenden Sie Ihre geistige Emigration und suchen Sie gezielt den Kontakt zu Kollegen (siehe auch Punkt 7b).

5. Reaktionen

Soviel Druck und Stress hält selbst der stärkste Körper irgendwann nicht mehr aus. 64,8 Prozent der Manager leiden bereits an Kopfschmerzen, 32,8 Prozent an Rückenschmerzen, so eine Umfrage des Forschungsinstituts IWD. Typisch: Kopfschmerzen bekommen Sie auch mit Tabletten kaum noch in den Griff, Schlafprobleme bekämpfen Sie mit Alkohol, Müdigkeit mit Kaffee. Viele lassen sich jetzt krankschreiben. Vorsicht! Sie zehren bereits von der Substanz.

6. Zusammenbruch

Lange konnte das nicht gut gehen. Sie können sich im Job kaum noch konzentrieren, ständig unterlaufen Ihnen Fehler, Kreativität und Spaß sind Fremdwörter. Jetzt stehen Sie endgültig am Scheideweg.

7a. Burnout

Weil Sie nichts unternehmen und trotzdem irgendwie weitermachen, verlieren Sie die Kontrolle – bis Sie völlig ausgebrannt, hoffnungslos und verzweifelt sind. Einige werden depressiv, im Extremfall denken sie sogar an Selbstmord.

7b. Veränderung

Der erste Schritt ist der wichtigste und auch der schwerste: Sie müssen aufhören, das Burnout zu ignorieren oder zu verneinen. Wagen Sie den radikalen Schritt, akzeptieren Sie aber auch, dass Sie es ohne fremde Hilfe vermutlich nicht mehr schaffen werden. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke!

8. Erholung

Regeneration hat nun höchste Priorität, vor allem die körperliche: Wahrscheinlich braucht Ihr Körper jetzt viel Schlaf. Schalten Sie aber auch wirklich ab. Will sagen: keine E-Mails, keine Telefonate, keine To-Do-Liste. Am besten machen Sie drei Wochen Urlaub und leichten (!) Sport.

9. Geisteswandel

Wer einmal in der Burnout-Spirale sitzt, kommt nur mit viel Disziplin wieder heraus – und einem Geisteswandel. Sie müssen neue Prioritäten in Job und Privatleben setzen. Versuchen Sie es mit Entspannungsübungen, womöglich holen Sie sich auch Hilfe bei einem Therapeuten.

10. Gegenmaßnahmen

Konzentrieren Sie sich im Alltag auf die Dinge, die Sie wirklich ändern können - oder an andere abgeben. Wie wäre es mit einem Tag Home-Office? Eine Umfrage der britischen Durham Business School ergab: 52 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich am Ende der Woche regelmäßig erschöpft. Wenn Sie auch von zu Hause aus arbeiten dürfen, schrumpft die Quote auf drei Prozent. Ebenfalls wichtig sind über den Tag verteilte Pausen. Letztendlich gewinnen Sie die Kontrolle über Ihre Gesundheit – und damit auch über Ihr Leben.

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