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Dämon liest „Erfüllen Sie Ihre eigenen Erwartungen von einem gelungenen Leben“

Jede Woche stellen wir Ihnen hier ein anderes Buch vor, dass sich mit der einen oder anderen Seite der Work-Life-Balance befasst. Diese Woche: „Das Leben ist keine to-do-Liste“ von Shirley Seul.

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Einmal pro Woche stellen Ihnen unsere Autoren hier ein Buch zum Thema Work-Life-Balance vor.

„Ich muss joggen, Spanisch lernen, meine Mutter anrufen, mit dem Hund spazieren gehen“. Dieses ständige Müssen müssen, setzt unter Druck und so werden Dinge, die das Leben bereichern sollen, schnell zum Stressfaktor. Auf 256 Seiten zeigt die Autorin, wo sich besonders Menschen, die sich ständig Selbstoptimieren müssen, unter Druck setzten. Und wo der Spaziergang mit dem Hund im Park, den man prima zum Entspannen nutzen könnte, zu einer lästigen Pflicht wird, die es zu erledigen und abzuhaken gilt.
Eindrücklich beschreibt Seul, wie wir von morgens bis abends unseren Träumen hinterher hetzen und sie vor lauter „Ich muss“, „Ich soll“ und „Ich darf nicht“ aus den Augen verlieren – und am Ende vielleicht auch uns selbst. Der Perfektionismus und der Drang immer besser zu sein, hat dabei nicht nur Auswirkungen auf unsere Arbeit, sondern auch auf unsere Lebenszeit.

Wann haben Sie zuletzt Löcher in die Luft gestarrt?

Seul schreibt ein Plädoyer, die Punkte auf der persönlichen To-Do-Liste kritisch zu überprüfen und auch mal Nein zu sagen. Nein zu lästigen Pflichten, die Zeitfresser sind, aber nicht glücklicher machen: „Wann haben Sie sich das letzte Mal ausgeklinkt, Ihren Gedanken nachgehangen und einfach nur Löcher in die Luft geschaut?“, fragt Seul.

Es gebe immer Zeit und Gelegenheit, aus dem starren Korsett auszubrechen und sich an Kleinigkeiten zu erfreuen. Dem Perfektionismus eine lange Nase zu drehen und etwas zu tun, womit man vielleicht keinen Follower auf Instagram gewinnt, niemanden beeindruckt und nicht gelobt wird, womit man sich aber selbst besser fühlt. Sei es nun die Leberkäse-Semmel, das Nickerchen auf der Couch oder ein bewusster Spaziergang im Wald.

Kampf gegen Zeitfresser und Fremdbestimmung

Bewusst ist dabei das Zauberwort. Viel zu oft, so die Autorin, erledige man zig Dinge parallel – und sei so nie richtig bei der Sache. Beim Saunabesuch, der zur Entspannung gedacht ist, wird das Meeting am nächsten Tag geplant, beim Spielen mit den Kindern auf dem Spielplatz, die Mails gecheckt und beim Telefonat mit dem alten Schulfreund die Steuererklärung gemacht. Damit werde man weder sich noch den Menschen in seinem Umfeld gerecht, schreibt Seul.

„Fragen Sie sich, wie ernst Sie Ihr Bedürfnis nach mehr Zeit nehmen“, rät sie. Wer wirklich mehr Zeit wolle, solle aufhören, den gleichen Maßstab an sich anzulegen, wie an einen Computer, häufiger Nein sagen und das Privatleben nicht wie eine To-do-Liste verwalten. Schöne Dinge „abzuhaken und wegzuschaffen“ anstatt sie bewusst zu genießen, tue nämlich nicht gut. Damit hat sie Recht.

Über das Buch:
Shirley Seul „Das Leben ist keine To-Do-Liste“ ISBN 3424631108
im August 2015 im Kailash Verlag erschienen
Das Buch hat 256 Seiten und kostet 14,99 Euro in der broschierten Variante und 11,99 Euro als Ebook.
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