„Am Anfang muss man auch Rückschläge hinnehmen. Erfolg über Nacht gibt es nicht. Deshalb sollte man sein Tun auch oft selbstkritisch reflektieren, da man von all den Möglichkeiten auch erst einmal erschlagen sein kann“, sagt Boampong.
Tim Chimoy rät deshalb auch erst einmal einen Plan zu haben, bevor man seinen Job kündigt und von heute auf morgen die Entscheidung trifft damit auch sein Leben grundlegend zu ändern. „Du sollest dir vorher überlegen, welches Leben du führen möchtest und das auch mit Zukunftsblick auf die nächsten fünf bis zehn Jahre“, sagt Chimoy, der bereits seit 2012 als Digitaler Nomade lebt. Er hat für sich mittlerweile einen Mittelweg gefunden und arbeitet die meiste Zeit von seinem Büro von Zuhause.
Zuhause ist er zur Zeit in Thailand. „Der Aspekt, dass man das digitale Nomadentum auch auf einen Lebensabschnitt begrenzen kann, darf man auch nie vergessen. Sein ganzes Leben nur auf Reisen zu sein, funktioniert nicht. Als Menschen brauchen wir auch immer Bezugspunkte.
Diesen Stellenwert hat die Arbeit im Leben der Deutschen
Eine repräsentative Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zeigt, was den Deutschen im Leben am wichtigsten ist. An erster Stelle stehen bei den Befragten Familie und Partnerschaft mit 39 von 100 Punkten.
Quelle: Studie „Bedeutung der Arbeit“
Arbeit hat eine hohe Bedeutung im Leben der Deutschen. Mit 34 von 100 möglichen Punkten rangiert sie auf Platz zwei. Selbst ein hoher Geldgewinn wäre nur für jeden fünften Arbeitnehmer ein Grund, aus dem Berufsleben auszusteigen. Und selbst wenn das Arbeitslosengeld sehr hoch wäre, würden fast drei Viertel der Deutschen demnach lieber zur Arbeit gehen als Transferleistungen beziehen.
An dritter Stelle nannten die Deutschen ihre Freizeit. Wenig verwunderlich war der Wert bei der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen mit 23 Punkten etwas höher, doch auch für die Jungen sind Familie und Job wichtiger als der Kinobesuch.
Ein gesellschaftliches Engagement rangiert bei allen Altersgruppen am Ende der Bedeutungsskala. Männern ist das Engagement jedoch ein bisschen wichtiger als Frauen. Sie vergaben 8 von 100 Punkten, Frauen nur 6.
Heimat muss zwar nicht ortsgebunden sein, aber für mich ist sie da, wo Menschen sind, die ich mag“, sagt Chimoy. Nicht jeder muss zudem zu 100 Prozent den Aspekt Nomade ernst nehmen. So könne man auch einfach gewisse Prinzipien aufnehmen.
Hier sieht der Betreiber von Earthcity.de auch die Zukunft des Lebenskonzeptes: „Es gibt viele Facetten des digitalen Nomaden und ich denke eine Art Mix in der Mitte aus Freiheit, Selbstbestimmung und Verantwortungsbewusstsein, dass nicht jeder auch um die ganze Welt reisen muss um ortsunabhängig zu arbeiten, wird sich in Zukunft bei den meisten digitalen Nomaden durchsetzen.“
Bei allen Tipps und innovativen Beispielen darf jeder, der mit dem Gedanken spielt digitaler Nomade zu werden, nicht vergessen, dass man Selbstständiger ist. Das bedeutet, dass man sein Geld selbst generieren muss, seinen Tag selbst organisieren muss und dass man für die soziale Absicherung wie beispielsweise die Altersvorsorge selbst sorgen muss.
So finden Sie den Spaß im Job wieder!
"Keinen Bock mehr?" lautet der Titel des Buches von Klaus Schuster. Der ehemalige Vorstand einer internationalen Bankengruppe gibt Tipps, wie Sie wieder mehr Spaß bei der Arbeit haben. Das Buch ist 2012 im Redline Verlag erschienen.
Sie müssen die gleiche Tätigkeit immer wieder erfüllen - ohne, dass sich ein Sinn ergibt: Sprechen Sie mit Ihrem Chef. Ist es zum Beispiel ein Statusbericht, greifen Sie auf den alten zurück und aktualisieren Sie lediglich die Daten. Wenn der Chef dahinterkommt, ist ein Gespräch immer noch möglich. Es ist die Entscheidung zwischen Kadavergehorsam und Emotional Leadership.
Ein langer Konflikt im Vorstand eines Unternehmens. Alle Beteiligten schreiben einen Brandbrief, der zur Klärung auffordert und mit Streik droht. Beteiligen Sie sich daran.
Wenn Arbeit keine Freude bereitet, dann liegt das oft daran, dass eine Entscheidung verschleppt wurde. Treffen Sie diese! Wenn Sie nicht zuständig sind, bringen Sie einen übergeordneten Entscheidungsträger auf Trab. Opfer haben wenig Spaß, Spaß haben die Gestalter.
Kennen Sie den Unterschied? In vielen Führungsjobs gibt es die Gefahr, dass man es mit dem Spaß übertreibt, einfach zu viel davon haben will. Es gibt Gründe, wieso einige Manager zerrüttete Familien haben, Ehefrauen sich scheiden lassen, die Gesundheit leidet und die Kinder verhaltensauffällig sind. Wieso? Weil man sich selbst verarscht. Spaß muss gemanagt werden - bevor man eine Überdosis davon schnupft. Sonst nutzt er nicht.
Es eröffnet sich für Sie eine Chance, eine potentielle Erfolgsgelegenheit - hadern Sie nicht lange: Treffen Sie die Entscheidung. Sonst zieht sie an Ihnen vorbei. Es gilt: Du bist Manager! Du willst Erfolg! Und für Erfolg schämt man sicht nicht! Diese Imperative sollte man konsequent im Alltag beherzigen und verfolgen. Das ist Emotional Leadership.
Wenn man Ihnen mit beruflichem Misstrauen begegnet, versuchen Sie die Gründe zu finden und reagieren Sie darauf. Sprechen Sie die Person darauf an. Vielleicht können Sie den Spieß sonst umdrehen. Seien Sie in jedem Fall so offen wie möglich - das schafft Vertrauen!
Niemand braucht einen Hammer. Aber viele einen Nagel in der Wand. So weit der Leitspruch. Das sollte man auch im Geschäftsalltag beherzigen. Wenn es um den Verkauf geht zum Beispiel. Eine Schuhverkäuferin sollte es nicht darum gehen, um jeden Preis ein Paar zu verkaufen. Sondern als Emotional Leader auch dem Kunden ein gutes Gefühl mitgeben. Dann kommt er wieder.
Je besser Sie sich selbst kennen, desto mehr Spaß haben Sie an Leben und Arbeit. Es gibt verschiedene Typen: Exra- und Introvertierte, Kopf- und Bauchmenschen, Praktiker und Visionäre, Ordnungsliebende und Spontane. Wenn Sie wissen, welcher Typ Sie selbst sind, können Sie Ihre eigenen Entscheidungen besser einschätzen und wissen, wie Sie damit umgehen sollten.
Es geht um Mohrrüben: Chefetagen halten sie Managern gerne vor die Nase. Sie wollen den Mitarbeitern Anreize geben. Das führt oft dazu, dass man sich zu Falschem verleiten lässt und über das Ziel hinaus schießt. Vermeiden Sie Pyrrhus-Siege, lassen Sie sich nicht aufs Kreuz legen - bleiben Sie Ihrer Erfolgsdefinition treu.
Sich die Zähne putzen - ob man dabei Spaß hat oder nicht, das Ergebnis ist das gleiche. Anders ist es im Job. Den großen Durchbruch, Quantensprünge im Job dagegen, das ist viel leichter, wenn wir Freude an unserer Arbeit haben.
Natürlich ist Freude eine Emotion, aber auch ein Tool. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie zu viel Spaß abgekommen, verhalten Sie sich wie ein Emotional Leader: Ziehen Sie sich selbst aus dem Verkehr und gehen Sie zum Beispiel für drei Tage in eine Therme. Sie sollten die Kontrolle über Ihren eigenen Spaß behalten.
Schenken Sie Ihren Mitarbeitern Vertrauen: Nicht den Dumpfbacken und Lemmingen, wohl aber den selbstständig denkenden und engagierten Kollegen. Setzen Sie mehr kontrolliertes Vertrauen in Ihre Leistungsträger. Als Lohn bekommen Sie Motivation, Engagement, Respekt, Loyalität und Leistung.
Zwei junge Leute kommen zu Reinhard, er ist im Vorstand einer Volksbank tätig. Als Bauchmensch will er ihnen eine Freude machen. Damit hilft er dem jungen Paar. Die sind so dankbar, dass sie bald darauf zu ihm kommen und ihr ganzes Geld mitbringen: Sie vertrauen ihm. Er soll alles anlegen. Die größte Freude ist das Vertrauen des Kundens. Es ist mehr wert als Preis, Qualität und Leistung. Deshalb versuchen Sie auch als Kopfmensch Ihr Baugefühl zu aktivieren.
Notieren Sie die Liste mit fünf Kundennamen. Was fällt Ihnen, wenn Sie die Namen durchgehen, bei den Einzelnen auf Anhieb ein. Dem Emotional Leader fällt sofort ein, was dem jeweiligen Geschäftspartner am meisten Spaß im Leben oder im Business bringt. Das ist das Sesam-öffne-dich jeder Verhandlung.
Vieles kann man sich anlesen und von den Erfahrungen anderer digitaler Nomaden profitieren, aber am Ende sollte jeder seinen eigenen „Traum“ vom ortsunabhängigen Arbeiten leben und umsetzen.
Die Studie des Bundesministerium für Arbeit und Soziales zeigt auch, dass die Anzahl der Digitalen Nomaden in den nächsten Jahren ansteigen könnte. Aber das Konzept des ortunabhängigen Arbeitens passt nicht nur auf das Profil von Selbstständigen. In den USA stellen immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern frei, von wo aus sie arbeiten wollen. Was in Deutschland auch als Telearbeit bekannt ist, könnte schon in naher Zukunft mit dem Lifestyle des digitalen Nomaden zusammenkommen. So ist man als Arbeitnehmer frei und doch gebunden.