Mit der Initiative „Management der Zukunft“ zeichnen die WirtschaftsWoche und KPMG jährlich CEOs aus, die mit ihren Entscheidungen für Mut und Führungsstärke stehen. Warum HHLA-Chefin Angela Titzrath zu den Nominierten für den Titel EntscheidungsMacher 2020 zählt, erfahren Sie in diesem Text.
Sie kennen weitere Managerinnen oder Manager, die Sie im laufenden Jahr durch mutige, zukunftsweisende Entscheidungen beeindruckt haben? Dann nominieren Sie hier Ihre Favoritin oder Ihren Favoriten für die Wahl zum EntscheidungsMacher 2020!
Doch das Geschäft läuft schlecht: Die Schiffe werden immer größer und Dank dem langen Warten auf die Elbvertiefung ist Hamburg auch nicht mehr ihr erstes Ziel. Der Konkurrenzkampf zwischen Hamburg und anderen Nordsee-Häfen wie Rotterdam und Antwerpen ist im vollen Gange. Und deshalb blickte die ganze Branche gespannt auf Titzrath, als die vor drei Jahren ihren Posten antrat.
Bis zu diesem Zeitpunkt war die 53-Jährige eher Landratte als ein Seebär: Die gebürtige Essenerin machte ihre Karriere bei Daimler, im Geschäftsbereich Busse und Finanzierung.
Dann zog sie als Personalchefin in den Vorstand der Deutschen Post ein. Mit der Schifffahrt kam sie bis zu ihrem Amtsantritt bei der HHLA nie in Berührung, Kritiker verspotteten sie deshalb als „teuerste Azubine Hamburgs.“
Doch die Managerin gab der HHLA eine neue Perspektive. Das Unternehmen ist heute unabhängiger vom Standort Hamburg als je zuvor – und damit auch von den Launen der Weltwirtschaft. So übernahm die HHLA im vergangenen Jahr ein Terminal im estländischen Tallinn.
Auch der Bahntransport ist zu einem wichtigen Standbein geworden: Von Hamburg aus rollen die Container auf Zügen in das Hinterland, und die HHLA verdient daran mit ihrem Tochterunternehmen Metrans kräftig mit. In ferner Zukunft könnten Container sogar unterirdisch den Hamburger Hafen verlassen, in Hyperloop-Röhren. An einem entsprechenden Forschungsprojekt beteiligt sich die HHLA bereits. Titzraths Kritiker sind angesichts dieser Innovationsfreude mittlerweile verstummt.