
Die richtige Entscheidung, auch finanziell. Zwischen 80.000 und 90.000 Euro verdient Mandischer heute – mehr als viele Philosophen. Der 47-Jährige ist inzwischen Prokurist und Leiter des Projektmanagements bei Itemis, einem mittelständischen Software-Entwickler im westfälischen Lünen. Seit 2004 arbeitet er dort, die Unternehmensgründer lernte er einst bei seiner ersten Arbeitsstelle kennen.
Wenn alles glatt läuft und Mandischer seinen variablen Anteil in Höhe von zehn Prozent ausgezahlt bekommt, ist in diesem Jahr sogar wieder eine Gehaltserhöhung drin – wie bei so vielen deutschen Managern.
Bedingt durch den konjunkturellen Aufschwung beziehen Führungskräfte 2011 ein durchschnittliches Jahresgehalt von knapp 94.000 Euro – das sind satte 5,7 Prozent mehr als noch 2010.
Zu diesem Ergebnis kommt der große Gehaltstest der WirtschaftsWoche und der Hamburger Vergütungsberatung Personalmarkt.
Egal, wen man fragt – ob Führungskräfte wie Itemis-Prokurist Martin Mandischer, ob Fachkräfte oder Berufseinsteiger, stets lautet das Motto gleich: „Das hab ich verdient“ – zumal nach den Sparrunden während der Krise.
Der Optimismus macht sich auch in den Tarifverhandlungen bemerkbar. Bis zu sieben Prozent mehr Lohn fordern die Gewerkschaften. Aus gutem Grund, sagt Heike Cohausz, Geschäftsführerin der Düsseldorfer Personalberatung von Rundstedt: „Top-Leister müssen gehalten werden.“ Der Kampf um Talente sei schon wieder voll entbrannt.
Für Mandischer müsste es gar nicht so viel sein. Er weiß, dass er in einem Konzern mehr verdienen könnte. Dennoch schätzt er das persönliche Arbeitsklima im 140-Mann-Betrieb: „Das ist mir wichtiger als ein hohes Gehalt.“