Generation Y

Work-Life-Balance oder Blending?

Seite 2/2

Gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit

Immer bei der Arbeit, immer erreichbar, immer höher, schneller, weiter – um weiterhin Wettbewerbsfähig zu bleiben – das setzt schon junge Menschen unter Druck. Der Gesundheitsreport 2015 der Techniker Krankenkasse ist alarmierend: Der Anteil der psychosozialen Störungen bei jungen Menschen hat im Vergleich von 2009 zu 2014 um 20 Prozent zugenommen.

Immer mehr junge Menschen haben Burn-Out und Depressionen: Zusätzlich zu Leistungsdruck und Beschleunigung haben wir immer mehr Social Media Freunde und werden sowohl im Alltag, als auch bei der Arbeit von Informationen überschüttet, die wir nicht alle verarbeiten können. Am Ende steht eine Entfremdung – zu anderen Menschen, zu sich selbst und zur Arbeit.

Die Diagnose: völlige Erschöpfung. Damit hat Psychotherapeut Geritt Müller sehr häufig zu tun. Was er seinen Patienten dann rät.

Einige junge Menschen – vor allem die gut qualifizierten, leisten Widerstand gegen diese Entwicklung. Sie weigern sich, die Karriereleiter im Eiltempo hochzuklettern – wenn sie denn überhaupt noch hochklettern wollen. Massig Überstunden anzuhäufen, ist für sie kein Statussymbol mehr und viele lehnen das Angebot ab, Führungspositionen in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu übernehmen. Wichtiger als eine steile Karriere ist ihnen eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Wieder andere steigen komplett aus dem klassischen Karrieremodell aus und probieren sich in der Selbstständigkeit. Und wieder andere hoffen, mit der Verschmelzung von Arbeitszeit und Freizeit sich ihre Zeit besser einteilen zu können.

Was wir jungen Menschen dringend mit an die Hand geben müssen sind Coping-Strategien, um mit der zunehmenden Beschleunigung zurechtzukommen, statt sie massenhaft in Depressionen und Burn-out rennen zu lassen.

Coping-Strategien

Aber alleine werden wir es nicht schaffen, uns gegen den zunehmenden Beschleunigungsdruck aufzulehnen. Wir sind gefangen in einem gesellschaftlichen Phänomen.

Und es ist die Aufgabe der Gesellschaft darüber zu diskutieren, wie wir zukünftig leben wollen. Auch die Unternehmen sind in der Pflicht, junge Menschen dabei zu unterstützen, in einer Beschleunigungsrealität nicht zu stolpern.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%