Deutsche Gründer Die vielversprechendsten Startups

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Trend 3 Mobiles Leben

Jeder fünfte deutsche Web-Nutzer surft bereits mit seinem Handy durchs Internet, so das Ergebnis einer Bitkom-Umfrage. Im Jahr 2010 wurden hierzulande zudem 900 Millionen mobile Anwendungen, kurz Apps, auf Mobiltelefone geladen – mehr als doppelt so viele wie im Jahr davor. Auf die neuen Möglichkeiten des Internets setzen auch zahlreiche Startups wie...

Mobile Melting

Wer eine Stadt entdecken will, braucht bald keinen Reiseführer mehr: Das Berliner Startup Mobile Melting hat eine Software entwickelt, mit der jeder Internet-Nutzer GPS-basierte Städte­touren, Schnitzeljagden und Spiele fürs Handy erstellen kann. Wer in München unterwegs ist, kann die Unterwelt als Praktikant von Kommissar Grass entdecken; wer durch Berlin spaziert, sich die Historie des Reichstags erzählen lassen. Die Gründer Lydia Horn, Karolina Schilling und Jörg Polakowski erheben dafür eine Gebühr, die sie mit den Autoren der Angebote teilen.

Intelligent Apps

Mit der kostenlosen App myTaxi des Hamburger Startups Intelligent Apps lassen sich Taxis bestellen – ohne Anruf bei einer Taxizentrale. Per GPS werden Besteller und freie Taxen geortet, auf dem Handy-Display lässt sich verfolgen, wie das Taxi heranfährt. Die Taxifahrer zahlen für jede vermittelte Fahrt 79 Cent an das Startup und sollen sich dafür irgendwann die Gebühren für die Taxizentralen sparen können. Vor einem Jahr kam die App auf den Markt. Seitdem wurde sie rund 100 000-mal heruntergeladen.

9flats

Wer zu Hause ein Bett frei hat oder mal ein paar Tage nicht da ist, kann seine Zimmer dank 9flats an Reisende vermieten oder sich auf der Plattform eine private Schlafmöglichkeit suchen. Das Unternehmen erhält pro Buchung eine Provision, dennoch sollen die Nutzer billiger wegkommen als bei einer Hotelübernachtung. Hinter 9flats steckt Seriengründer Stephan Uhrenbacher. In Berlin beschäftigt er knapp zwei Monate nach dem Start ein Team von 15 Mitarbeitern.

Tamyca

Rund 42 Millionen Autos gibt es in Deutschland – viele davon stehen die meiste Zeit irgendwo herum. Auf der Car­sharing-Plattform für Privatpersonen lässt sich das eigene Fahrzeug vermieten, wenn man es selbst nicht braucht. Das schont die Umwelt und bringt ein paar Euro. Wie hoch die Miete ist, bestimmen die Anbieter. Tamyca berechnet zusätzlich pro Tag und Fahrer 7,50 Euro Gebühr, die aucheine Versicherung beinhaltet.

Frents

Dank Facebook weiß man, was seine Freunde machen – dank Frents erfährt man, was sie besitzen und möglicherweise verleihen. Wie Tamyca und 9flats setzt Frents damit auf den Trend des „kollaborativen Konsumierens“, den das Internet möglich macht: Menschen vermieten ihren Besitz flexibel untereinander, anstatt ihn ungenutzt zu lassen. Bei Frents klappt das gut: Rund 1000 neue Artikel legen die Nutzer Tag für Tag in ihre virtuellen Regale. Philipp Sebastian Rogge hat das Berliner Unternehmen zusammen mit Ferdinand Mühlhäuser und Carlo Pohlhausen gegründet. Geld verdienen will das Trio, indem es seine Nutzer zum Einkaufen neuer Sachen verleitet.

Trend 4 Online-Spiele

Die Deutschen zocken für ihr Leben gern: Im Jahr 2010 setzten Hersteller von digitalen Spielen knapp 2,3 Milliarden Euro um. Immer gefragter sind dabei sogenannte Social Games, die man per Web-Browser mit seinen Freunden in Netzwerken wie Facebook spielen kann. Experten prophezeien hier einen neuen Milliarden-Markt. Darauf hoffen auch Startups wie...

Wooga

Das Berliner Startup Wooga ist nach eigenen Angaben nicht nur Europas größter Entwickler von kostenlosen Social Games für Facebook, sondern auch die weltgrößte Fabrik für virtuelle Zauber­stäbe: Mehr als sieben Millionen Stück hat es an Menschen verkauft, die „Monster World“ mit ihren Freunden spielen. Insgesamt fünf Spiele hat die Berliner Spieleschmiede von Jens Begemann und Philipp Moeser inzwischen veröffentlicht, mehr als 15 Millionen Nutzer zocken sie Monat für Monat auf Facebook.

Goodgame Studios

Seit Kai und Christian Wawrzinek im Sommer 2009 ihr erstes Online-Spiel veröffentlichten, haben die Gründer der Goodgame Studios über 100 Mitarbeiter eingestellt. Schon acht Social Games entwickelte das Hamburger Unternehmen. Gespielt werden sie nach eigenen Angaben von 25 Millionen Menschen. Geld verdient das Startup nicht mit Werbung, sondern über den Verkauf virtueller Güter an die Nutzer.

Fliplife

Ob als Arzt, Gangster oder Forscher: Im Social Game „Fliplife“ können Nutzer virtuell in ihrem Traumberuf Karriere machen – und in Zukunft auch echte Jobs angeln. In der Lebenssimulation tummeln sich nicht nur über 150 000 Spieler, sondern auch Unternehmen, die dort nach Nachwuchskräften Ausschau halten. Die Idee dazu stammt von Ibrahim Evsan, Thomas Bachem und Tobias Hartmann. Ihr Kölner Startup lebt vom Verkauf virtueller Gegenstände an die Fliplife-Spieler. Außerdem müssen Unternehmen zahlen, wenn sie sich in der Simulation als virtuelle Arbeitgeber präsentieren wollen.

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