Gründer Vom Hörsaal in den Chefsessel

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Theorie mit Praxis verknüpfen

Die Nacht der jungen Unternehmer
Das Theater Kerhwieder im Hamburger Hafen. Hier feierten Veranstalter und Gründer gemeinsam die Preisträger. Quelle: Christian Martin für WirtschaftsWoche
v.l.n.r.: Ole Tillmann, Roland Tichy (WirtschaftsWoche) Quelle: Christian Martin für WirtschaftsWoche
Dr. Carsten Brosda (Leiter Amt Medien, Senatskanzlei Hamburg) Quelle: Christian Martin für WirtschaftsWoche
Matthias Hohensee (Korrespondent Wiwo) Quelle: Christian Martin für WirtschaftsWoche
Felix Swoboda (Mobile Event Guide) Quelle: Christian Martin für WirtschaftsWoche
Ulrich Dietz (GFT Technologies) Quelle: Christian Martin für WirtschaftsWoche
v.l.n.r.: Jens Tönnesmann (WirtschaftsWoche), Günter Faltin (Founder Teekampagne; Founder Stiftung Entrepreneurship) Quelle: Christian Martin für WirtschaftsWoche

Die Idee zum maßgeschneiderten Fresschen hatten die drei Gründer im Jahr 2011. Stefanie Schmidt arbeitete als Tierärztin am Institut für Tierernährung der Uni Leipzig, wo sie regelmäßig Hunde behandelte, die aufgrund falscher Ernährung gesundheitliche Probleme hatten. In einem Entrepreneurship-Seminar an der HHL tat sie sich mit Potthoff und Hetke zusammen.

Weltweit einzigartig ist das Konzept, das die drei in Absprache mit Experten der Universität Leipzig und Stephan Stubner von der HHL entwickelten: Die Hundehalter geben die Daten auf der Online-Plattform ein, Futalis berechnet den Nährstoffbedarf, stellt das Futter her und verschickt es – auf Wunsch jede Woche. „Wir haben uns zahllose Nächte um die Ohren geschlagen, bis wir die Lösung hatten“, erinnert sich Potthoff.

Diva in grau

Der Einsatz zahlte sich aus: Der High-Tech-Gründerfonds und der Technologiegründerfonds Sachsen haben in Futalis investiert. Inzwischen beschäftigt das Startup mehr als 40 Mitarbeiter. In der Gründerszene sind solche Erfolgsgeschichten selten, an der HHL gibt es sie häufiger: Die 1.500 Absolventen der Hochschule haben mehr als 130 Startups gegründet und mehr als 2.500 Arbeitsplätze geschaffen. Viele dieser Alumni berichten regelmäßig in Seminaren aus ihrem Unternehmeralltag.

„So verknüpfen wir Theorie mit Praxis“, sagt Andreas Pinkwart, der seit 2011 Rektor an der HHL ist und selbst einen der drei Entrepreneurship-Lehrstühle innehat. Pinkwart zufolge kommen inzwischen immer mehr Bewerber ganz bewusst an die HHL, weil sie später gründen wollen. „Sich auf dieses Thema zu fokussieren, kann sich für Hochschulen lohnen.“

Und auch für ihre Umgebung. Wer von der HHL etwa 40 Kilometer Richtung Westen fährt, landet in Halle vor einem wenig schmucken Gebäude, an dem in großen Lettern Begriffe wie „Expertise“, „Finanzierung“ und „Erfolg“ stehen. Hier, im Technologiepark Weinberg Campus, befindet sich Univations – ein Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Die MLU gehört zu den gründungsstärksten im Ranking des Gründungsradars – obwohl in der Region Halle alteingesessene Unternehmen wenig in Forschung investieren und eher wenig Unternehmen gegründet werden. Umso wichtiger sind neue junge Firmen für die Region: Die Arbeitslosigkeit liegt in Halle bei 11,3 Prozent und damit zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt Ostdeutschlands.

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