12. Januar 2012
Das erste Termsheet liegt auf dem Tisch. Damit bekundet ein Investor die Absicht, zu bestimmten Konditionen zu investieren. Wir haben keine Ahnung, was das Angebot taugt – wir brauchen Zeit, um unseren Marktwert besser einschätzen zu können. Ich starte eine Reise durch Deutschland und pitche vor Business Angels und Investoren
5. Februar 2012
Als das Telefon klingelt, können wir es nicht glauben: Vorstandschef und Finanzvorstand eines US-Unternehmens möchten uns besuchen, um Kooperationsmöglichkeiten zu evaluieren. Eine Woche später stehen sie vor der Tür unseres Uni-Büros. Den ganzen Tag lang diskutieren wir über Produkt, Markt und Zukunftsaussichten. Am Ende machen die beiden uns ein Kaufangebot und laden uns in die USA ein. Wir schwanken zwischen Freude und Ungläubigkeit und nehmen die Einladung an.
17. Februar 2012
Auf geht es in die USA: Drei Tage lang werden wir in die schönsten Hotels und Restaurants eingeladen, sitzen in Meetings mit Mitarbeitern des Unternehmens und diskutieren weiter. Am Ende der drei Tage müssen wir uns entscheiden. Das ist nicht einfach. Aber wir haben nicht gegründet, um unser Unternehmen nach einem Jahr wieder zu verkaufen, sondern um es selbst aufzubauen. Also lehnen wir das Kaufangebot ab!
15. März 2012
Erstes Fazit nach Monaten mit vielen Pitches, Gesprächen und Terminen: Wir haben sieben Investitionsangebote! Wir wollen allerdings am liebsten Business Angels aus unserer Branche. Deswegen entscheiden wir uns für Jan Hichert, Markus Hennig und Gert Hansen. Sie haben selbst ein Security-Softwareunternehmen gegründet und passen perfekt zu uns. Und darauf kommt es an.
10. Mai 2012
Juhu, das Geld ist auf dem Konto – ein mittlerer sechsstelliger Betrag. Wir freuen uns wie Kinder und können die Augen gar nicht vom Kontoauszug wegbewegen.
1. September 2012
Das ging schnell: Wir haben jetzt sieben Festangestellte und drei Praktikanten an Bord. Und müssen uns in unsere neuen Rollen als Manager einfinden.
8. Dezember 2012
Die Softwareentwicklung läuft sehr gut, aber die Kosten steigen: neue Mitarbeiter, neue Computer, neues Büro. Zwar haben wir noch ein sehr großes finanzielles Polster, aber unsere Investoren drängen auf ein „Krisentreffen“. Unser größter Kostenpunkt ist Personal, und hier möchten wir nicht abbauen. Im Gegenteil: Am liebsten würden wir sofort noch weitere Entwickler einstellen. Uns bleibt nur eine Alternative: Wir müssen die Umsätze ankurbeln.
7. März 2013
Die Umsätze haben sich hervorragend entwickelt – dank guter Pressearbeit. Über Artikel in Fachmagazinen und Beiträge im Netz bekommen wir die meisten neuen Nutzer.
8. Mai 2013
Wir arbeiten an unserer neuen Boxcryptor-Version. Eigentlich wollten wir sie schon im ersten Quartal veröffentlichen und zeitgleich dazu das Preismodell umstellen: weg von der einmaligen Lizenzgebühr hin zu einem Abo-Modell mit Jahresgebühr – und regelmäßigen Updates für alle gängigen Betriebssysteme. All das kostet Zeit, wir werden langsam nervös.