Gründertagebuch Stück vom Kuchen

Seite 2/3

Das ging schnell

Gründerpreis 2013: Die Finalisten
Brooklyn-SoapDas Hamburger Startup will mit Naturkosmetika wie Duschgel und Shampoo Konsumenten erreichen, die nach Meinung der Gründer von etablierten Herstellern eher ignoriert werden: den „modernen urbanen Mann“, wie Felix Ermer es formuliert. Ermer gründete das Unternehmen 2012 mit Jonas Hillebrecht und Viktor Dik. Das Trio will seine Produkte vorerst im Online-Handel, künftig auch über ausgewählte Läden vertreiben. bklynsoap.com Quelle: Presse
ChangersMarkus Schulz und Daniela Schiffer wollen die Welt verändern, den Klimawandel aufhalten und die Energiewende beschleunigen – mit Maroshi, einem Solarpanel zum Stromerzeugen, und Kalhuohfummi, einem Akku zum Stromspeichern. Wer damit sein Smartphone oder Tablet auflädt, sammelt Bonuspunkte, die sich in Ökoprodukte eintauschen lassen. Mit den bisher verkauften Geräten haben die Kunden des Startups bereits eine halbe Million Wattstunden Strom erzeugt.changers.com Quelle: Andreas Chudowski für WirtschaftsWoche
Pflegeschule.deDeutschland im Jahr 2030: Rund 3,4 Millionen Pflegefälle leben hier – rund eine Million mehr als heute. Doch viele Betroffene und Angehörige wissen nicht, welche Leistungen ihnen zustehen. Clemens Meyer-Holz, Timo Heinemann, Oliver Diestel, Alexander Hohl und Philipp Zell haben das Online-Portal Pflegeschule ins Leben gerufen, das Hilfe bietet. Das Startup aus Oldenburg arbeitet mit gewerblichen Partnern zusammen und erhält Provisionen. pflegeschule.de Quelle: Presse
IognosRekord: 2013 werden in Deutschland rund 26 Millionen Smartphones verkauft. Das Münchner Startup Iognos will über die Mobiltelefone Daten erheben und Vorhersagen treffen – im Auftrag von Unternehmen, Behörden, Parteien. Wer an Umfragen teilnimmt und seinen Datenstrom anonymisiert zur Verfügung stellt, wird belohnt. Das Gründerteam ergänzt sich gut: Jörg Blumtritt ist Marktforscher, Kira Nezu und Michael Reuter führen eine App-Agentur und Yukitaka Nezu ist erfahrener Investmentmanager. iognos.com Quelle: Presse
KontextRRund 6,4 Milliarden Euro haben Unternehmen 2012 in Online-Werbung investiert. Weil sich klassische Werbeformate wie Banner auf Smartphones aber nicht gut anzeigen lassen, hat das Münchner Startup KontextR um Gründer Chris Eberl eine neue Werbeform entwickelt. Dabei werden an Schlüsselwörtern Symbole eingeblendet, die Nutzer auf Angebote von Unternehmen leiten sollen. Die ersten Kampagnen auf großen Web-Seiten sind bereits umgesetzt. Quelle: Rudolf Wichert für WirtschaftsWoche

12. Januar 2012

Das erste Termsheet liegt auf dem Tisch. Damit bekundet ein Investor die Absicht, zu bestimmten Konditionen zu investieren. Wir haben keine Ahnung, was das Angebot taugt – wir brauchen Zeit, um unseren Marktwert besser einschätzen zu können. Ich starte eine Reise durch Deutschland und pitche vor Business Angels und Investoren

5. Februar 2012

Als das Telefon klingelt, können wir es nicht glauben: Vorstandschef und Finanzvorstand eines US-Unternehmens möchten uns besuchen, um Kooperationsmöglichkeiten zu evaluieren. Eine Woche später stehen sie vor der Tür unseres Uni-Büros. Den ganzen Tag lang diskutieren wir über Produkt, Markt und Zukunftsaussichten. Am Ende machen die beiden uns ein Kaufangebot und laden uns in die USA ein. Wir schwanken zwischen Freude und Ungläubigkeit und nehmen die Einladung an.

17. Februar 2012

Auf geht es in die USA: Drei Tage lang werden wir in die schönsten Hotels und Restaurants eingeladen, sitzen in Meetings mit Mitarbeitern des Unternehmens und diskutieren weiter. Am Ende der drei Tage müssen wir uns entscheiden. Das ist nicht einfach. Aber wir haben nicht gegründet, um unser Unternehmen nach einem Jahr wieder zu verkaufen, sondern um es selbst aufzubauen. Also lehnen wir das Kaufangebot ab!

15. März 2012

Erstes Fazit nach Monaten mit vielen Pitches, Gesprächen und Terminen: Wir haben sieben Investitionsangebote! Wir wollen allerdings am liebsten Business Angels aus unserer Branche. Deswegen entscheiden wir uns für Jan Hichert, Markus Hennig und Gert Hansen. Sie haben selbst ein Security-Softwareunternehmen gegründet und passen perfekt zu uns. Und darauf kommt es an.

Kryptische Zeichen Programmierer von Secomba am Unternehmenssitz in Augsburg. Quelle: Martin Hangen für WirtschaftsWoche

10. Mai 2012

Juhu, das Geld ist auf dem Konto – ein mittlerer sechsstelliger Betrag. Wir freuen uns wie Kinder und können die Augen gar nicht vom Kontoauszug wegbewegen.

1. September 2012

Das ging schnell: Wir haben jetzt sieben Festangestellte und drei Praktikanten an Bord. Und müssen uns in unsere neuen Rollen als Manager einfinden.

8. Dezember 2012

Die Softwareentwicklung läuft sehr gut, aber die Kosten steigen: neue Mitarbeiter, neue Computer, neues Büro. Zwar haben wir noch ein sehr großes finanzielles Polster, aber unsere Investoren drängen auf ein „Krisentreffen“. Unser größter Kostenpunkt ist Personal, und hier möchten wir nicht abbauen. Im Gegenteil: Am liebsten würden wir sofort noch weitere Entwickler einstellen. Uns bleibt nur eine Alternative: Wir müssen die Umsätze ankurbeln.

7. März 2013

Die Umsätze haben sich hervorragend entwickelt – dank guter Pressearbeit. Über Artikel in Fachmagazinen und Beiträge im Netz bekommen wir die meisten neuen Nutzer.

8. Mai 2013

Wir arbeiten an unserer neuen Boxcryptor-Version. Eigentlich wollten wir sie schon im ersten Quartal veröffentlichen und zeitgleich dazu das Preismodell umstellen: weg von der einmaligen Lizenzgebühr hin zu einem Abo-Modell mit Jahresgebühr – und regelmäßigen Updates für alle gängigen Betriebssysteme. All das kostet Zeit, wir werden langsam nervös.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%