Grüne Pioniere Die 30 innovativsten grünen Startups

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Mitfahrgelegenheiten, Sonnenenergie und Stromzähler

Flinc vermittelt über eine App Mitfahrgelegenheiten, um so die Anzahl ungenutzter freier Plätze bei Autofahrten zu reduzieren. Quelle: Pressebild

Flinc: Vermittelt spontane Mitfahrten

In Deutschland bleiben jährlich bei 165 Millionen Autofahrten im Schnitt drei Plätze frei. Dabei würde schon ein Mitfahrer mehr die CO2-Emissionen pro Kopf um 50 Prozent senken. Mit ihrem 2010 gegründeten Netzwerk Flinc wollen der Unternehmensberater Klaus Dibbern, 50, und seine Mitgründer Benjamin Kirschner, 27, und Michael Hübl, 26, diese freien Plätze besetzen.

Wer sich bei Flinc registriert, kann über eine App auf dem Smartphone Fahrwünsche für eine bestimmte Strecke eingeben. Fährt ein anderer Nutzer diese Strecke mit dem Auto, erhält er eine Nachricht und kann entscheiden, ob er den Mitfahrer mitnimmt. Geortet werden Fahrer und Mitfahrer via GPS-Chip im Handy. Für die Strecke berechnet Flinc einen Preis und regelt automatisch die Bezahlung. Vor allem Bewohnern in Ballungsgebieten, aber auch den Mitarbeitern großer Unternehmen will Flinc helfen, ihre Autos besser zu nutzen. Das Netzwerk hat bereits 40.000 Nutzer.

Wie Sensornetze das Leben in der Stadt erleichtern können
Intelligente AbfalleimerDie Müllentsorgung lässt sich mit neuen technischen Möglichkeiten in großem Maße optimieren. In Philadelphia werden aktuell solarbetriebene Mülleimer aufgestellt, die mit einer eingebauten Müllpresse ausgestattet sind. Sobald sie voll sind, wird den Abfallbetrieben via Mobilfunk eine Nachricht geschickt - und der Müllwagen rückt an. Illustration: Javier Martinez Zarracina
Intelligente StraßenlaternenEine der größten finanziellen Belastungen für Großstädte stellt die Beleuchtung da - daher gilt es: Strom sparen. Die Uni Delft hat Straßenlaternen entwickelt, die mit Bewegungsmeldern ausgestattet sind. Befindet sich kein Atuo, Radfahrer oder Fussgänger in der Nähe einer Laterne, dimmt sie sich automatisch. Illustration: Javier Martinez Zarracina
Schlauer BürostuhlAuch der Energieverbrauch von öffentlichen Gebäuden kann durch Sensoren gesenkt werden. So hat das nordrhein-westfälische Elektronikunternehmen IQfy einen Bürostuhl entwickelt, der dank eines eingebauten Sensors in der Sitzfläche registriert, ob eine Person auf ihm sitzt oder nicht. Verlässt der Mitarbeiter längere Zeit seinen Arbeitsplatz, schaltet der Sensor automatisch Beleuchtung, Monitor und Klimaanlage ab. Illustration: Javier Martinez Zarracina
Regenwasser sammelnNeben Strom lässt sich durch etwas Technik auch Wasser sparen. So kann Regenwasser gesammelt und in Tanks gespeichert werden, um es für die Toilettenspülung wieder zu verwenden. Illustration: Javier Martinez Zarracina
Wassersprinkler mit FühlernAuch auf anderem Wege lässt sich der Wasserverbrauch von Städten weiter senken. In der nordspanischen Stadt versucht man es mit Wassersprinklen, die durch einen im Boden installierten Fühler registrieren, ob der Boden zu trocken ist und bewässert werden muss. Illustration: Javier Martinez Zarracina
Software gegen den FeinstaubDurch Sensortechnik kann man Städte nicht nur sparsamer, sondern auch gesünder machen. So testet IBM derzeit eine Software, die Daten aus Luftmessstationen und Verkehrssensoren auswertet, und so die Feinstaubbelastung für einzelne Straßen berechnen kann. Steigt die Belastung zu stark an, kann der Verkehr umgeleitet oder die Grünphasen der Ampelanlagen verlängert werden. Illustration: Javier Martinez Zarracina
Kameras und InduktionsschleifenVerkehrsstöme steuern und damit Stau vorbeugen - mit der Kombination aus Induktionsschleifen, Kameras und der Positionsdaten der Mobiltelefone der Autofahrer ist das möglich. Auf diese Weise kann der Verkehr für jede Straße zu jeder Zeit präzise vorausgesagt werden. Illustration: Javier Martinez Zarracina

Solarspring: Säubert Wasser mit Sonnenenergie

Bis 2030 wird die weltweite Nachfrage nach sauberem Wasser das Angebot um rund 40 Prozent übersteigen, sagt der private Wasserforschungsverbund 2030 Water Resources Group voraus. Um diesen Engpass zu vermeiden, entwickelt das Freiburger Startup Solarspring mithilfe des Fraunhofer- Institutes für Solare Energiesysteme seit 2009 Wasseraufbereitungsanlagen, die mit Sonnenenergie und Filtern Wasser entsalzen, reinigen oder desinfizieren.

Salz und Bakterien etwa bleiben in feinsten Membranen hängen. Sogar verseuchtes Wasser wird mit der Technik wieder trinkbar, versichert Geschäftsführer Marcel Wieghaus, 34. Die Anlagen reinigen bis zu 20.000 Liter Wasser am Tag und kosten zwischen 10.000 und 200.000 Euro. In Betrieb sind sie etwa in Mexiko, Australien und Tunesien.

Greenpocket: Macht Stromzähler intelligent

Verbraucher können ihre Energiekosten senken, wenn sie ihren Stromverbrauch mit intelligenten Zählern analysieren. Das Kölner Startup Greenpocket ist deutscher Marktführer für Software, mit der die Verbrauchsdaten in Echtzeit als Diagramm in Smartphone-Apps oder auf dem Computerbildschirm erscheinen.

30 Energieversorger in Deutschland nutzen die Programme des 28 Mitarbeiter starken Unternehmens. In den nächsten 10 bis 15 Jahren werden laut der Unternehmensberatung Arthur D. Little 35 Millionen smarte Stromzähler in Deutschland installiert.

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