Das Münchner Start-up Personio bereitet seinen Börsengang vor. In einem ersten Schritt wird der Anbieter für Personalsoftware nun von einer GmbH in eine Societas Europaea (SE) umgewandelt. „Mit der Rechtsform einer europäischen Aktiengesellschaft sind wir bereit für den Kapitalmarkt“, sagt Vorstandschef Hanno Renner: „Unser klares Ziel ist der Börsengang, Ende 2024 ist der frühestmögliche Zeitpunkt.“
Personio wurde 2015 von Renner mitgegründet. Zuletzt wurde das Unternehmen mit rund 8,5 Milliarden Dollar bewertet, es gilt damit als eines der wertvollsten deutschen Start-ups. Neben dem Stammsitz in München ist das Start-up in Berlin, London, Madrid, Dublin, Berlin, Barcelona und Amsterdam mit Dependancen vertreten.
Forderungen an Börsenstandort Deutschland
Zu einem möglichen Ausgabeziel der Aktie will sich Renner mit Blick auf höhere Umsatzerwartungen bis 2024 noch nicht äußern – dafür aber zum bevorzugten Ort des Listings: „Der deutsche Aktienmarkt wäre meine Präferenz“, sagt Renner. Jedoch erwarte er von der Ampel-Koalition, dass bis dahin einige Nachteile des Börsenstandorts Deutschland beseitigt würden, so müsse etwa wie in den USA die Ausnahme vom Prinzip „eine Aktie, eine Stimme“ zugelassen werden.
„Es muss die Möglichkeit unterschiedlicher Stimmrechtsklassen geben, um eine etwaige feindliche Übernahme verhindern zu können“, forderte Renner.
Angesichts eines unruhigen Umfelds waren 2022 nur neun deutsche Firmen an die Börse gegangen.
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