So lief es zumindest für Stefanie Rölz und Tobias Hiltl. Sie gründeten als junges Paar 1997 Sheepworld, ein Unternehmen, das Postkarten, Kissen, Blöcke und Becher mit Comic-Schafen bedruckt und damit inzwischen erfolgreich ist. Das Unternehmen leiten sie immer noch gemeinsam, aber aus der Liebe wurde Freundschaft. Das Geschäft ließ ihr keine Raum. „Für die Firma ist es gut, wenn man ein Paar ist“, sagte Hiltl in der WirtschaftsWoche, „nur die Liebe bleibt leicht auf der Strecke.“
Andere Paare, wie die Maiers und die Stargardts, genießen es, auch bei der Arbeit zusammen zu sein. Bei erfolgreichen und glücklichen Unternehmerpaaren scheint eine Aufteilung zwischen Berufs- und Privatleben in der Regel ohnehin kaum möglich. „Wir reden natürlich tagein tagaus, morgens, mittags abends übers Geschäft“, sagt Sven Maier, selbst auf ausgedehnten Spaziergängen mit den drei Kindern. Abschalten, gibt er zu, ist da sehr schwer.
„Wir halten den Beruf nicht strikt aus unserem Privatleben heraus. Und wir wollen das so. Die Firma ist für uns ein wichtiger Lebensbestandteil“, sagt Jochen Stargardt. „Ich empfinde meine Arbeit nicht als so belastend, dass ich darüber in meiner Freizeit nicht reden will.“
Für Titus Dittmann, Skater-Legende und gemeinsam mit seiner Frau Brigitta Gründer des Skateboard-Unternehmens „Titus“, gibt es da ohnehin nichts zu trennen, „weil alles so sehr ineinander fließt und eine Trennung von Arbeit und Freizeit nur zusätzlichen Stress und Arbeit bringt.“
Karrieretipps von Titus Dittmann
Wer die Welt erobern will, muss träumen. Businesspläne dagegen sind Schwachsinn. Wer sich nur an starren Zielen orientiert, kann sie nie übertreffen. Spring lieber durchs Fenster, wenn es auf ist, statt darauf zu warten, wenn dein Langfristplan es vorsieht – das spart viele Scherben.
Lernen kann nur, wer sich in Gefahr begibt und den Schritt aus der Komfortzone wagt. Doch nie Kopf und Kragen riskieren – das Risiko muss immer noch weitgehend kontrollierbar bleiben.
Nur wer für eine Sache brennt, macht sie überdurchschnittlich erfolgreich. Nur wer selbst begeistert ist, reißt auch andere mit, ganz mühelos. Such dir einen Beruf, den du liebst, empfahl schon Konfuzius – dann musst du nie mehr arbeiten.
Mach dein Ding, lass dir nicht reinquatschen. Vertrau dir, denn in der Not hast du keine Freunde. Aber steh zu deinen Fehlern und übernimm die Verantwortung, wenn etwas schiefgeht.
Die Bedingung des Erfolgs als unternehmerisches Paar ist eine Aufteilung der Aufgaben und Zuständigkeiten, da sind sich die Dittmanns, die Maiers und die Stargardts einig. „Ein Grund für den unternehmerischen Erfolg sind unsere unterschiedlichen Fähigkeiten. Titus ist das Gaspedal und Brigitta die Bremse. Beides muss man optimal und im richtigen Moment einsetzen, um ein Autorennen zu gewinnen. Im Business ist das nicht viel anders“, sagt Dittmann. Mittlerweile hat der gemeinsame Sohn Julius die Leitung des operativen Geschäfts übernommen, Brigitta verantwortet Buchhaltung, Controlling und Cashflow, Titus ist mittlerweile vor allem mit seiner Stiftung „Skate Aid“ aktiv. „Jeder von uns dreien hat seinen eigenen Kompetenzbereich, der von den beiden anderen auch respektiert wird“, sagt Dittmann. Die wichtigen unternehmerischen Entscheidungen werden gemeinsam getroffen.