Wagnisfinanzierung Wie Konzerne neue Ideen kaufen

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Ein Fernsprechapparat in einer Telefonzelle der Deutschen Telekom: das Bonner Telekommunikationsunternehmen ist ein Urgestein in der CVC-Szene. Quelle: dpa

Zum Urgestein der CVC-Szene, die diese substanzielle Veränderung von Anfang an mitgestaltet hat, gehört die Deutsche Telekom mit ihrer Bonner Tochter T-Venture. Das 1997 gegründete Unternehmen zählt sich zu den Global Leadern unter den CVC-Vertretern und unterstützt überwiegend direkt, aber auch über Fonds zukunftsträchtige Jungunternehmen.

Flankiert werden die Aktivitäten von T-Venture durch das "Easy-to-Partner"-Programm der Deutschen Telekom, mit dem Innovationen beschleunigt werden sollen.

"Zehn Deals pro Jahr"

Wie bei 3M und Merck kommen nur Minderheitsbeteiligungen infrage, betont T-Venture-Geschäftsführer Georg Schwegler. "Nach dem Bubble ist die Szene vor allem in Deutschland nicht mehr so richtig auf die Beine gekommen", erinnert er sich. Das habe sich aber geändert.

"Zehn Deals schließen wir pro Jahr ab", sagt Schwegler, der vor seiner Telekom-Karriere als Unternehmensberater tätig war. Das Gespür, "was läuft und was nicht", hat er. Partnerschaftliche Beziehungen seien im Schnitt besser als die reinen Risikobeteiligungen, "hier fehlt die strategische Ausrichtung", vergleicht Schwegler den Sinneswandel.

Durchleuchtet werden innovative Start-ups, die das Themenspektrum der Telekom abdecken – vor allem Cloud Computing, optische Netze oder E-Commerce. Mit "Welpenschutz" umschreibt Schwegler die Aktivitäten in der Startphase, "bei der zur finanziellen Ausstattung von bis zu einer Million Euro eine intensive beratende Funktion gehört".

Stolze 160 Unternehmen hat der Fonds so seit seiner Gründung großgezogen und zur Marktreife gebracht.

Dass man im Wettbewerb um kreative Ideen und Köpfe auch selbst mal aufs Siegerpodest gehoben wird, zeigt der Best-Innovator-Wettbewerb, den die WirtschaftsWoche mit der Unternehmensberatung A. T. Kearney, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das Fraunhofer-Institut gemeinsam durchführen. In diesem Jahr bekam 3M nicht nur den Zuschlag für sein ausgefeiltes Innovationsmanagement, sondern auch den Sonderpreis "Best Innovator" für "Corporate Venturing".

Die Auszeichnung hat ihren Ehrenplatz gefunden und steht jetzt im Münchner Büro von 3M-New-Ventures-Chef Stefan Gabriel. Oft sieht er sie nicht, meist ist er weltweit unterwegs in Sachen Zukunft.

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