WirtschaftsWoche on Tour 6 Dinge, die etablierte Unternehmen von Start-ups lernen können

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Ordnung ins kreative Chaos

6. Innovationsseminare? Wir besprechen neue Ideen beim Mittagessen!

400.000 Kunden vertrauen Outfittery, der Online-Plattform für Herren-Outfits. Zwei Frauen haben das Start-up vor vier Jahren gegründet, mittlerweile arbeiten 300 Mitarbeiter bei dem „anziehendsten Unternehmen Berlins“.

Die Hälfte der Belegschaft besteht aus Herrenausstattern, die ihre Kunden am Telefon erst modisch beraten und ihnen dann individuelle Päckchen mit kompletten Outfits zusammenstellen – von den Schuhen bis zum Hut. Wie entstehen in diesem durchgetakteten Arbeitsalltag neue Ideen? Gibt es so etwas wie Innovationszeit für die Mitarbeiter?

Svenja Ziegert, Kommunikationschefin bei Outfittery. (zum Vergrößern bitte anklicken) Quelle: Presse

Svenja Ziegert, Managerin bei Outfittery und verantwortlich für die gesamte Kommunikation, muss lachen. „Wir besprechen Ideen beim Mittagessen“, sagt sie. „Innovation ist Alltag bei uns.“

Dann holt sie ein Stück weiße Pappe hervor, das sich mit ein paar Handgriffen zu einer fernglasähnlichen Halterung für ein Smartphone umbauen lässt. Sie hatte die Idee, Virtuelle Realität bei Outfittery einzusetzen, um die Kunden näher an das Herz des Unternehmens zu bringen: den Showroom.

Den Gründerinnen schmeckte die Idee, nach der Mittagspause machte sich Ziegert direkt an die Arbeit: Sie engagierte ein Filmteam, das den Vorführraum inklusive einiger Einkaufsberater mit 360 Grad-Kameras aufnahm. So entstand ein kurzes Video, das Stammkunden auf ihrem Smartphone anschauen können, wenn sie es in die Halterung hineinstecken, die ihren Kleidungspaketen beiliegt. „Männer sind technikverliebt, die mögen das“, meint Svenja Ziegert.

Der hub:raum, der junge Inkubator der Deutschen Telekom. Quelle: Werner Schuering für WirtschaftsWoche

Weil das Unternehmen künftig noch mehr Technologie einsetzen will, hat es vor kurzem einen neuen Technikchef angeheuert, der vorher bei dem Spieleentwickler Wooga gearbeitet hat. So entsteht dann wohl doch etwas mehr Ordnung im kreativen Chaos.

Und um sicherzugehen, dass die Ideen aller Mitarbeiter gehört werden, gibt es jede Woche ein Treffen, bei dem die beiden Gründerinnen mit der gesamten Belegschaft über neue Innovationen diskutieren.

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