Hirnforschung Drei Tipps für gedankliche Höchstleistungen

Seite 2/2

Mehr Acetylcholin, bitte!

Führungskräfte leben dagegen in einer Welt der Ablenkung: klingelnde Telefone, vibrierende Handys, mit Glockenton eingehende E-Mails. Ständige Unterbrechungen durch neue und dringendere Themen, die rasch erledigt werden müssen. Mehr Acetylcholin würde uns helfen! Acetylcholin bringt die Konzentration mit zur DNA Party.

Mit diesen drei Mechanismen lässt sich die Leistung von Führungskräften, Mitarbeitern und Teams steigern: 

Der Fun-Faktor

Sorgen Sie für Spaß bei dem, was Sie tun. Erkennen Sie das Neue und das Belohnende in Ihrer Aufgabe. Wenn Ihnen das vielleicht zunächst schwerfällt, dann stellen Sie sich vor, Sie erklären diese Aufgabe so interessant wie möglich einem guten Freund (wahlweise Ihrem 10-jährigen Sohn, Ihrem neuen Lebenspartner) und möchten ihn dafür begeistern. Sie werden sich wundern, welche interessanten verdeckten Aspekte Sie an Ihrer Arbeit entdecken und welche neuartigen Dinge sich plötzlich auftun. Dies funktioniert besonders gut bei Routinen, die mit der Zeit langweilig geworden sind.

Echte Arbeitsfreude statt mantraartiger Selbstmotivation - so geht's

Der Fear-Faktor

Gehen Sie an Ihre Grenzen. Spüren Sie den vollen Einsatz Ihres Wissens und Könnens. Setzen Sie sich bei Routineaufgaben selbst unter Zeitdruck, indem Sie sich vorstellen, bereits in einer Stunde stehe der Kunde in Ihrem Büro und wolle eine umfassende Information. Oder rechnen Sie gedanklich damit, dass Sie im Laufe des Tages plötzlich unvermittelt für ein anderes Projekt Zeit aufwenden müssen, die Ihnen am Abend fehlt. Oder dass von der Erledigung dieser Aufgabe ein Großteil Ihres Bonus oder die Gunst wichtigen Person abhängt. Je genauer Sie sich dies vorstellen, desto besser die Wirkung. Wagen Sie etwas: versuchen Sie, auf neuen Wegen zum Ziel zu kommen. Halten Sie ihre Standardpräsentation beim nächsten Mal nur mit zwei von fünf geplanten Folien, und ersetzen Sie dann beim übernächsten Mal noch die sowieso viel zu kleingedruckte Schrift durch Storytelling.

Der Fokus-Faktor

Reduzieren Sie die mögliche und tatsächliche Ablenkung bei Ihrer Beschäftigung auf ein Minimum. Schließen Sie die Zimmertür, schalten Sie das Handy ab (ja, abschalten, nicht nur stummschalten – das ist für das Gehirn ein großer Unterschied, da das Handy ja immer noch blinken oder vibrieren kann und neue Nachrichten noch immer eintreffen können). In Meetings wirkt es Wunder, wenn alle Teilnehmer die Handys abschalten. Sie werden die neue Qualität der Gespräche genießen, auf die sich die anwesenden Gehirne jetzt ganz anders konzentrieren. Sie werden feststellen, dass die Zeit für das Meeting sinkt und Produktivität und Zufriedenheit signifikant steigen.

Wenn Sie Familienbilder vor sich auf dem Schreibtisch stehen haben, dann stellen Sie diese lieber in das Regal hinter Ihnen. Leise Instrumentalmusik kann helfen, sich zu konzentrieren, das haben Experimente mehrfach gezeigt – probieren Sie es für sich aus. Schaffen Sie sich 20-Minuten-Blöcke voller Konzentration auf eine Aufgabe, indem Sie sich ganz bewusst und für niemanden erreichbar von der Hektik des Tagesgeschäftes zurückziehen: terminieren Sie ein Meeting mit sich selbst! Sie werden staunen, was Sie in 20 konzentrierten Minuten alles erledigen können!

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%