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Bachelor Unis wollen weg von starren Zeitvorgaben

Der Ruf des sechssemestrigen Bachelor-Studiums ist ramponiert: Zu wenig Zeit, zu verschult, die gewünschte Auslandsmobilität werde blockiert, sind sich Kritiker einig. Doch das könnte sich nun ändern.

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Was Studenten vom Berufsleben erwarten
Öffentlicher Dienst bevorzugt Quelle: dpa
Automobilindustrie auf Platz drei Quelle: dpa
Vereinbarkeit von Beruf und Familie Quelle: dpa
Bachelor-Abschluss Quelle: dpa
Nebenjob mit Fachbezug Quelle: Fotolia
Lohndifferenzen bei Studentenjobs Quelle: Fotolia
Erwartetes Einstiegsgehalt

Angesichts weit verbreiteter Kritik am dreijährigen Bachelor-Studium in Deutschland dringt die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) auf durchgreifende Reformen. „Es sollte künftig keine starre staatliche Vorgabe für eine Gesamtstudienzeit Bachelor und Master von zehn Semestern mehr geben“, sagte der Präsident des Dachverbandes für 268 Hochschulen, Horst Hippler, der Deutschen Presse-Agentur.

Sechs Semester bis zum Bachelor-Abschluss (also drei Studienjahre) ließen vor allem an den Universitäten kaum Raum „für die nötige erste Orientierung, für Blicke über das eigene Fach hinaus, für Praktika oder Auslandssemester. Vor allem wer mit dem Bachelor in den Beruf starten will, sollte aber entsprechende Möglichkeiten im Studium gehabt haben“, forderte Hippler.

Die Kultusministerkonferenz der 16 Bundesländer (KMK) müsse vor allem auf Flexibilisierung achten. „Die Weiterentwicklung des Studiums ist eine Daueraufgabe - nicht erst nach Bologna“, sagte Hippler mit Blick auf den 1999 in der norditalienischen Stadt gestarteten europäischen Harmonisierungsprozess für Studiengänge und -abschlüsse.

Bachelor-Abschluss: Diese Baustellen sollen behoben werden

HRK und KMK wollen bald ein gemeinsames Reformpapier vorlegen. Diese Vereinbarung zwischen Hochschulen und Ländern sollte eigentlich schon im Mai fertig sein, nun dürfte sie Anfang bis Mitte Juli präsentiert werden. Das Papier werde „in den nächsten Tagen von der KMK verabschiedet“, sagte KMK-Generalsekretär Udo Michallik der dpa.

Bachelor-Kritik kommt aus der Wirtschaft, aber auch von Studenten und Hochschulen. Die Reformpläne sehen beispielsweise einen Verzicht auf Noten zu Beginn des Bachelor-Studiums vor. „Auch die Hochschulen wollen ihren Part übernehmen und die vorhandenen Spielräume besser nutzen“, etwa bei der Notenpraxis, versicherte HRK-Chef Hippler.

Von den bundesweit etwa 320.000 erfolgreichen Universitäts- und Fachhochschulabsolventen im Jahr 2014 erreichten 70 Prozent einen Bachelor als Erstabschluss, heißt es im neuen Bericht „Bildung in Deutschland“ des Bundesbildungsministeriums und der KMK.

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