
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat Hochschulen und Forschungsinstitute zu einer engagierteren Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen aufgefordert. „Zum Thema Bildungsgerechtigkeit gehört für mich auch Frauenförderung“, sagte Wanka in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Zwar seien mit dem Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder in den vergangenen Jahren beachtliche Erfolge erzielt worden. „Insgesamt sind Frauen in der Wissenschaft aber noch immer unterrepräsentiert.“
Unter den für den höchsten deutschen Forschungspreis ausgewählten 38 Wissenschaftlern - der Humboldt-Professur - waren seit 2009 nur zwei Frauen. Allerdings ist der Frauenanteil unter den Hochschulprofessoren in Deutschland in den vergangen zehn Jahren von knapp 10 auf 20 Prozent gestiegen.
Die Bundesbildungsministerin sagte dazu: „Es werden zwar langsam mehr Frauen in Forschung und Lehre an den Hochschulen. Aber Dynamik sieht anders aus. Wir werden neue Konzepte zur Frauenförderung entwickeln müssen.“





Wanka ist an diesem Freitag seit 100 Tagen im Besitz ihrer Ernennungsurkunde als Bundesministerin für Bildung und Forschung. Sie hatte Mitte Februar die nach einer Plagiatsaffäre zurückgetretene CDU-Politikerin Annette Schavan abgelöst.
Wanka, die früher Professorin für Ingenieurmathematik in Merseburg war, sagte: „Ich habe selber in erster Generation studiert. Zuerst habe ich nicht an die gläserne Decke glauben wollen, aber ich habe gelernt und erlebt, dass es sie gibt. Frauenförderung ist daher auch in der Wissenschaft unverzichtbar.“
Das Bundesbildungsministerium hatte Anfang des Jahres eine zweite Auswahlrunde des Professorinnenprogrammes gestartet. Die Hochschulen haben diesmal 131 Konzepte eingereicht. Bei der ersten Runde 2008 waren es erst 113 Bewerbungen gewesen. Voraussetzung ist ein überzeugendes Gleichstellungskonzept der Hochschule. Dies wird