Ein Doktortitel kann die Karriere befördern oder stoppen – wie Karl Theodor zu Guttenberg schmerzlich erfahren musste. Da der ehemalige Verteidigungsminister mit Politik, Privatleben und Promotion überfordert war, arbeitete Guttenberg etwas unsauber und verlor Titel und Amt.
Dabei ist es so einfach mit einem klangvollen Titel zu protzen, schon wenige Klicks beim Schnäppchenportal Groupon genügen. Die Rabattseite verscherbelt gerade den Dr.h.c. zum Sonderpreis: nur 39 Euro kostet der Titel, normalerweise muss man stattliche 150 Euro dafür hinlegen. Für zehn Euro mehr dürfen sich Käufer sogar Professor nennen und für 59 Euro gibt es gar einen „Professor h.c. Doctor h.c.“.
Der kleine Haken bei der Sache verbirgt sich hinter dem h.c. – das Kürzel steht für honoris causa. Man erwirbt also nur einen Ehrendoktor, auf den Unterschied zu einem echten akademischen Grad wird in dem Angebot auch deutlich hingewiesen.
Doktor der Engeltherapie oder Doktor der Ufologie?
Groupon wirbt aber auch damit, die Titel stünden deutlich „über einer illegal verliehenen Würde von zwielichtigen Titelhändlern aus dem Internet“. Schließlich handelt es sich sogar um kirchliche Würden, die verleihende Institution ist die Miami Life Development Church (MLDC).
Die Institution hat eine eigene Verfassung mit insgesamt vier Punkten. Darin heißt es beispielsweise: „Die Mitglieder der MLDC haben das Recht, durch ihr Herz geführt zu werden“.
Schwierig ist also eigentlich nur die Entscheidung welchen Titel man nimmt, schließlich gibt es 65 Fachbereiche zur Auswahl. Darunter sind einige Doktorwürden, die sonst nicht mal an elitären Kaderschmieden wie Harvard verliehen werden: Doktor der Engeltherapie beispielsweise oder Doktor der Ufologie. Aber auch Doktor des Exorzismus und Doktor der Unsterblichkeit ist schließlich nicht jeder.
