




In Frankreich steht die deutsche Sprache derzeit im Fokus: Denn Schüler an französischen Schulen können, wie auch viele osteuropäische Grundschüler, als zweite oder dritte Fremdsprache, Deutsch lerrnen. Doch demnächst sollen die französischen Mittelschulen reformiert werden, was das Ende des Deutschunterrichts bedeuten kann. Da dem Deutschen der Ruf anhaftet, eine besonders schwierige Sprache zu sein, würden nur überehrgeizige Eltern ihre Kinder Deutsch lernen lassen - als Garant für ein hohes Niveau. Die französische Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem befürchtet deshalb eine deutschsprachige Elitenbildung - und hat dem Sprachunterricht den Kampf angesagt.
Diese deutschen Begriffe gibt es in anderen Sprachen
"Bessermachen" - den "Drang, sich in anderer Leute Arbeit einzumischen", kennt die dänische Sprache aus dem Deutschen. Sollte es uns zu denken geben, dass "besserwisser" außerdem im Finnischen, Norwegischen, und Schwedischen bekannt ist?
Wer in Ungarn zum Friseur geht, kann sich eine "dajer" oder "dauer" machen lassen. In Deutschland geht das auch - hier ist das Wort allerdings noch etwas länger: "Dauerwelle".
"forell" (Forelle) und "heeringas" (Heering) kann man gut mit "till" (Dill) essen. Dazu gibt es ein Glas "vein" (Wein). Wo? In Estland.
In Tschechien ruft man den "hausmajstr", wenn etwas im Wohnhaus "kaput" ist. Der bringt meistens "verkcajk" (Werkzeug), wie einen "šroubovák" (Schraubenzieher) mit.
"Kohlrabi" ist das afghanische Wort für - Kohlrabi.
Wer in Polen zu viel "likier" (Likör) in der "knajpa" (Kneipe) getrunken hat, sollte seinen "rausz" (Rausch) ausschlafen und am nächsten morgen vielleicht einen "rolmops" (Rollmops) essen.
Wer kennt das nicht? Stau auf der "otoban". Ist nicht gern gesehen, weder in Deutschland (wo es "Autobahn" heißt), noch in der Türkei.
Ja, genau, wie sie denken. Das Wort kommt vom Investigativ-Journalisten Günter Wallraff und bedeutet im schwedischen: "unter falscher Identität recherchieren". Nach Feierabend kann der Undercover-Journalist in Schweden dann die "bratwurst" (Bratwurst) genießen - oder ein "schnitzel" (Schnitzel).
Den abstrakten deutschen "Zeitgeist" gibt es nicht nur im Englischen, sondern auch im Spanischen und im Portugiesischen: "zeitgeist".
Ja, genau. Das ist japanisch für "Baumkuchen" (baumukūhen). Außerdem in Japan verbreitet: Ursprünglich aus dem Deutschen stammende Begriffe zum Thema Sexualität. Beispiele: オルガスムス (orugasumusu) - "Orgasmus", オナニー (onanī) - "Onanie", ラーゲ (rāge) – "Lage" im Sinne von "Sexstellung", ザーメン (zāmen) – "Samen", "Same", "Sperma".
Trotzdem: Die deutsche Sprache bleibt gefragt. Wie die Erhebung "Deutsch als Fremdsprache weltweit" des Auswärtigen Amtes und des Goethe Instituts zeigt, wächst das Interesse an Deutsch besonders in China, Indien und Brasilien. Im asiatischen Raum hat sich die Nachfrage seit 2010 teilweise vervielfacht. In Europa blieben die Zahlen in den letzten Jahren weitgehend konstant. Insgesamt lernen derzeit weltweit 15,4 Millionen Menschen Deutsch. Die Erhebung wird alle fünf Jahre vom Auswärtigen Amt gemeinsam mit dem Goethe-Institut, dem DAAD und der ZfA durchgeführt.
Warum sich Deutsch lernen lohnt
Deutsch ist die Sprache von Goethe, Kafka, Mozart, Bach und Beethoven. Etwa zen Prozent aller weltweit veröffentlichten Bücher sind auf Deutsch.
Quelle: Goethe-Institut
Die deutsche Sprache hat mit rund 105 Millionen Muttersprachlern die größte Verbreitung in Europa. Insgesamt gibt es mehr als 185 Millionen Menschen, die Deutsch sprechen können. In den USA gehört Deutsch nach Englisch, Spanisch, Chinesisch und Französisch die häufigste Sprache. Gesprochen wird Deutsch außerdem im Elsass, Liechtenstein, Lothringen, Luxemburg, Teilen Namibias, Österreich, Ostbelgien, in der Schweiz und Südtirol.
Deutsch ist die zweitwichtigste Sprache der Wissenschaft. Deutschland steht mit seinem Beitrag zu Forschung und Entwicklung an dritter Stelle in der Welt. Deutschland vergibt außerdem eine große Anzahl von Stipendien zum Studium in Deutschland.
Eine Reihe wichtiger Webseiten ist auf Deutsch. Deutschland steht mit der jährlichen Neuproduktion von Büchern weltweit unter 87 Ländern an 6. Stelle, nach Indien, UK, USA, China und Russland.
Deutsche trifft man überall: Touristen aus deutschsprachigen Ländern reisen viel und weit - und sie geben im Urlaub mehr Geld aus als Touristen aus anderen Ländern.
In Südamerika, im Nahen und Mittleren Osten und besonders in Asien steigt die Nachfrage nach Deutschkursen. In Brasilien lernen heute 134.000 Menschen Deutsch, in China 117.000 und in Indien 154.000. Damit haben sich die Zahlen zum Beispiel in China seit 2010 mehr als verdoppelt. Auch in Europa gibt es weiterhin ein großes Interesse an Deutsch als Fremdsprache - dort lernen 9,4 Millionen Menschen Deutsch. Spitzenreiter ist Polen mit rund 2,28 Millionen. In Frankreich sind die Zahlen mit einer Million Deutschlernenden stabil geblieben.
Denn Deutschkenntnisse gelten vor allem als wichtig für die berufliche Karriere - sei es im jeweiligen Heimatland oder auch, um in Deutschland zu studieren, zu arbeiten und zu leben. Für Studierende und Fachkräfte aus dem Ausland, die sich für ein Leben in Deutschland entscheiden, sind die Angebote der Förderung von Deutsch als Fremdsprache daher eine wichtige Brücke nach Deutschland.
Gelernt wird die Sprache hauptsächlich an Schulen und weniger an Universitäten oder in Abendkursen. Von den weltweit erfassten Deutschlernenden sind 87 Prozent Schüler (13,4 Millionen). Die rund 1.800 Schulen der Partnerschulinitiative des Auswärtigen Amts (PASCH), zu denen die Deutschen Auslandsschulen, die Sprachdiplom-Schulen und die FIT-Schulen mit 600.000 Schülern gehören, haben dabei eine Leuchtturmfunktion.
Im Hochschulbereich lernen aktuell 1,3 Millionen Studierende Deutsch (8,8 Prozent). Im Bereich der Erwachsenenbildung sind es etwa 600.000 Deutschlernende (4,2 Prozent). An Sprachkursen der Goethe-Institute im Ausland nahmen im vergangenen Jahr 228.528 Menschen weltweit teil.