Harvard, ENA & Yale „Das war schon immer meine Traum-Uni“

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„Die ENA hat uns Top-Praktika vermittelt“

Axel Leisenberg, ENA

Axel Leisenberg hat sein Abitur in Erfurt gemacht und anschließend an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft studiert. Anschließend zog er fürs Studium nach Frankreich. Vor wenigen Tagen hat der 28-Jährige sein Studium an der Elite-Uni École nationale d'administration (ENA) beendet. Viele namhafte Politiker und Spitzenbeamte haben diese traditionelle Verwaltungshochschule besucht.

Darum ENA

Bereits während meines Bachelorstudiums habe ich ein Auslandssemester in Frankreich verbracht. Das hat mir so gut gefallen, dass ich meinen Master auch in Frankreich gemacht habe: in Straßburg an der Sciences Po, die für Politikwissenschaftler eine echt gute Adresse ist. Danach hatte ich das Glück, auch meinen ersten Job in Frankreich zu finden: Knapp zwei Jahre lang habe ich in der Verwaltung einer Pariser Universität gearbeitet.

Die besten Universitäten der USA
Platz 10: Amherst CollegeWo: Amherst, Massachusetts Studenten: 1817, davon 51 Prozent männlich Jährliche Kosten: 61.544 Dollar Das relativ kleine, aber renommierte private College wurde 1821 gegründet. Durch Kooperationen mit anderen Universitäten bietet Amherst seinen Studenten die Möglichkeit, dort Kurse ohne weitere Kosten zu besuchen. Der berühmte Schriftsteller Dan Brown (Illuminati) und der frühere US-Präsident Calvin Coolidge zählen zu den bekanntesten Absolventen.Quelle: "Forbes" - America's Top Colleges 2014 Quelle: Amherst College
Platz 9: United States Military AcademyWo: West Point, New York Studenten: 4592, davon 84 Prozent männlich Jährliche Kosten: keine Die Militärakademie wurde 1802 von dem damaligen Präsidenten Thomas Jefferson gegründet. Sie bildet rund ein Viertel des Offiziersnachwuchses der US-Armee aus. Wer dort studieren möchte, braucht eine Empfehlung von einem Kongress-Abgeordneten oder dem Präsidenten. Prominente Absolventen sind die Ex-Präsidenten Dwight D. Eisenhower und Ulysses S. Grant. Quelle: REUTERS
Platz 8: Pomona CollegeWo: Claremont, Kalifornien Studenten: 1607, davon 48 Prozent männlich Jährliche Kosten: 59.730 Dollar Die Uni wurde 1887 gegründet, aus ihr ging eine Reihe an benachbarten Bildungseinrichtungen hervor. Pomona betont seine starken Betreuungsquoten, acht Studenten kommen auf ein Fakultätsmitglied - 68 Prozent der Fakultätsmitglieder luden Studenten auch zu sich nach Hause ein. Persönlichkeiten wie Roy Disney (Walt Disney Company) zählen zu den bekannten Absolventen. Quelle: Pomona College
Platz 7: Harvard UniversitätWo: Cambridge, Massachusetts Studenten: 28.147, davon 49 Prozent männlich Jährliche Kosten: 59.950 Dollar Harvard wurde 1636 als Ausbildungsstätte für Geistliche gegründet und ist damit die älteste Hochschule Amerikas. Unter den Absolventen sind 47 Nobelpreisträger, außerdem Microsoft-Gründer Bill Gates. Facebook-Chef Mark Zuckerberg verließ das Studium allerdings ohne Abschluss. Quelle: REUTERS
Platz 6: Yale UniversitätWo: New Haven, Connecticut Studenten: 11.906, davon 50 Prozent männlich Jährliche Kosten: 61.620 Dollar Yale ist die drittälteste Hochschule in den USA (1701) und eine der Top-Adressen weltweit. Mit mehr als zwölf Millionen Büchern verfügt Yale über eine der größten Bibliotheken der Vereinigten Staaten. Die forschungsintensive Elite-Uni brachte bislang fünf US-Präsidenten hervor: George H.W. Bush, George W. Bush, Bill Clinton, Gerald Ford und William Taft. Quelle: REUTERS
Platz 5: Massachusetts Institute of Technology (MIT)Wo: Cambridge, Massachusetts Studenten: 11.189, davon 55 Prozent männlich Jährliche Kosten: 59.020 Dollar Das MIT wurde 1861 gegründet und ist eine weltweit führende technische Hochschule. Das College kann auf 78 Nobelpreisträger und viele weitere Würdenträger blicken. International bekannt wurde das College etwa durch den Film "Good Will Hunting" oder die Sitcom "The Big Bang Theory". Berühmte Absolventen sind etwa die Milliardärs-Brüder Charles und David Koch oder Salman Khan.„MIT Dome night1 Edit“ von Fcb981, this edited version by Thermos - Photo by Fcb981, COM:FPC. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 über Wikimedia Commons
Princeton University Quelle: dpa

Da wollte ich aber noch ein bisschen weiterkommen. Ich hatte mich gut in Frankreich eingelebt und konnte mir vorstellen, in Frankreich zu bleiben. Andererseits konnte ich mir auch vorstellen, irgendwann nach Deutschland zurückzukehren. In Deutschland herrscht in der Verwaltung allerdings ein Juristenmonopol: Da als Nicht-Jurist reinzukommen, ist relativ schwierig. Die ENA ist in Frankreich die Top-Elite-Universität für zukünftige Spitzenbeamte. Sie bietet auch ein internationales Programm an: dafür werden 30 internationale Studenten aufgenommen, darunter drei aus Deutschland – zusätzlich zu den gut 90 französischen Studenten, die an der ENA studieren.

Das Auswahlverfahren

Für Deutsche ist die einzige Möglichkeit, an die ENA zu kommen, die Aufnahme in das Stipendienprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Ich habe deshalb sowohl das Auswahlverfahren der ENA durchlaufen, als auch das Verfahren des DAAD. Für beides musste ich zunächst eine klassische Bewerbung mit Motivationsschreiben schreiben. Für die ENA musste ich dann noch zusätzlich eine Aufnahmeprüfung für internationale Studenten bestehen.

Axel Leisenberg ist seit wenigen Tagen Absolvent der ENA in Straßburg. Quelle: Privat

Diese Prüfung dauert einen ganzen Tag lang: wir mussten unter anderem einen Aufsatz schreiben, zum Beispiel zu Frankreichs Rolle in der Welt. Außerdem wurde Wissen über die französische Verwaltung, rechtliche und ökonomische Fragen, internationale Beziehungen und zur Europäische Union abgefragt. Das waren teilweise Multiple Choice-Fragen, zum Beispiel: „Wie hoch ist Frankreichs Staatsverschuldung?“ Zusätzlich gab es noch einen schriftlichen Sprachtest, in dem wir Lückentexte ausfüllen und einen weiteren Aufsatz schreiben mussten. Allerdings mussten wir schon im Vorfeld der Bewerbung Sprachkenntnisse auf C1-Niveau nachweisen. Ein paar Monate später gab es noch ein mündliches Auswahlverfahren in der französischen Botschaft in Berlin, vor einer binational zusammengesetzten Auswahlkommission. Insgesamt hat sich der Bewerbungsprozess über ein halbes Jahr hingezogen. Dann kam endlich die Zusage.  

Das Studium

Insgesamt dauert das Studium an der ENA knapp eineinhalb Jahre. Zuerst gibt es einen Einführungsmonat in Straßburg – zum gegenseitigen Kennenlernen und Vorbereiten auf das Praktikum. Dann folgt ein viermonatiges Praktikum in der französischen Verwaltung – ich war in der Ständigen Vertretung Frankreichs bei der EU in Brüssel und durfte miterleben, wie EU-Gesetze verhandelt werden, wie die französische Position in Verhandlungen entsteht und wie man versucht, diese umzusetzen. Das war der spannendste Teil des ganzen Programms, denn da war ich richtig involviert und konnte überall hineinschnuppern. Allerdings war es auch eine intensive Zeit: ich habe täglich von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends gearbeitet. Ich musste mir das Praktikum nicht selbst suchen: Stattdessen hat die ENA uns Praktikumsplätze vermittelt. Nach dem Praktikum ging es dann wieder nach Straßburg.

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