
Das Thema ist besprochen, der Abgabetermin steht, jetzt kann es losgehen. Gerade bei Abschlussarbeiten, die recht umfangreich sind, sollten Studenten sich die Aufgabe nicht unnötig schwer machen.
Ein grundsätzlicher Tipp vorweg: egal, mit welchem Programm die Arbeit geschrieben wird, die Basis muss eine stimmige Formatvorlage sein. Jede Hochschule hat Vorgaben zu Schriftsatz, Zeichengröße, Zeilenabstand, Seitenrand, Deckblatt und ähnlichem, die es unbedingt einzuhalten gilt. Zusätzlich schadet eine kurze Eingewöhnungsphase mit dem Schreibprogramm nicht. Sonst bleiben hilfreiche Funktionen wie etwa die Seitennummerierung, Kopf- und Fußzeile, Inhalts- und Abbildungsverzeichnis vielleicht versteckt.
Bei der inhaltlichen Ausarbeitung ist externe Hilfe zwar eher problematisch, aber verschiedene Tools machen das wissenschaftliche Arbeiten doch entschieden angenehmer und übersichtlicher. Das fängt schon in der Vorbereitungszeit an. Mit dem Einsatz der richtigen Tools lässt sich die Arbeit strukturiert und geplant angehen und zudem kann an der einen oder anderen Stelle einiges an Zeit und Aufwand eingespart werden.
Nützliche Tools für die Haus- und Abschlussarbeit
Zwischen Aufgabenstellung und Abgabetermin liegt eine Menge Arbeit. Wer seine Zeit strukturiert und in Aufgabenpakete unterteilt, kann den Hang zur Prokrastination austricksen und gerät am Ende der Bearbeitungszeit nicht unter Zeitdruck. Wer gerne mit To-Do-Listen arbeitet, kommt mit Trello sicher gut zurecht. Das Tool ist nach einem Karteikasten-Prinzip aufgebaut. Hier lassen sich alle To-Dos als Aufgaben den verschiedenen Arbeitsphasen zuordnen und später als erledigt ablegen. Auf den einzelnen Karten, also den Aufgaben, können Dateien angefügt oder Notizen, Kommentare oder Links festgehalten werden. Auch in der Gruppenarbeit erweist sich Trello als hilfreich, da die Aufgaben sich verschiedenen Mitgliedern zuweisen lassen.
Allen Anfang macht beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit die Literaturrecherche. Da die Quellen dem Anspruch einer wissenschaftlichen Arbeit genügen müssen, ist es sinnvoll, gleich bei der Recherche auf die entsprechenden Portale mit stichhaltigen und zitierbaren Quellen zuzugreifen. WikiPedia kann höchstens für einen allerersten groben Überblick zurate gezogen werden.
Zunächst bietet sich die Bibliothek der Uni an. Hier finden sich gedruckte Ausgaben und auch E-Books aufgelistet, die ausgeliehen beziehungsweise runtergeladen werden können. Oft bietet die Hochschule im Rahmen von Online-Services die Literatursuche auch auf externen Portalen an, zum Beispiel dem HeBis-Portal oder der Deutschen Nationalbibliothek. Google Scholar ist ein ergiebiges wissenschaftliches Suchportal, dort lassen sich wissenschaftliche Publikationen aller Art finden, die nach Erscheinungsjahr oder Sprache gefiltert werden können. Einige Hochschulen haben auch eine Kooperation mit dem Springer Fachverlag. Mit dem Hochschulzugang bekommen Studenten die Möglichkeit, E-Books bequem downzuloaden. Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek EZB ist äußerst hilfreich für die Suche nach Artikeln aus Fachzeitschriften, die im Volltext und frei zugänglich zur Verfügung stehen. Wer die Literaturrecherche auch gleich verwalten möchte, findet auch hierfür das richtige Tool. Viele Hochschulen bieten eine Campuslizenz für Citavi an, die es allerdings nur für Windows-Nutzer gibt. Citavi unterstützt beim Markieren wichtiger Textpassagen, übernimmt die Zitate in den eigenen Text, speichert die Quellenangabe gleich mit und erstellt das Literaturverzeichnis im gewünschten Stil.
Während der Einlese-Phase formiert sich nach und nach die Struktur der Arbeit. Es entwickeln sich neue Ideen, denen man nachgehen möchte, oder es ergeben sich Zusammenhänge, die näher untersucht werden sollen. Solche Gedankengänge lassen sich am besten grafisch darstellen. Wer gut mit Brainstormings arbeiten kann und viele kreative Einfälle hat, hält diese ganz einfach im webbasierten Mindmap-Tool MindMeister fest. So geht keine Idee verloren und die Visualisierung kann den kreativen Flow der Arbeit unterstützen. Auch dieses Tool eignet sich zur Teamarbeit. Jedes Teammitglied kann sehen, woran der andere gerade arbeitet, kann kommentieren oder sich direkt im integrierten Chat-Fenster mit den Anderen austauschen.
Manche Arbeiten erfordern eine eigene empirische Forschungsmethode. Ist das Interview die Methode der Wahl, sollte das Gespräch immer aufgezeichnet werden, da der Originaltext meist im Anhang der Arbeit gefordert ist. Mit dem Interviewpartner muss die Aufnahme jedoch grundsätzlich vorher abgesprochen werden. Bei einem persönlichen Gespräch bietet sich ein gewöhnliches Diktiergerät zur Aufnahme an. Auf den meisten Smartphones sind solche Apps bereits vorinstalliert. Vor dem Interview sollte allerdings die Aufnahmequalität geprüft werden, damit im Nachgang alles klar verständlich und gut zu hören ist. Findet das Gespräch am PC per Videotelefonie, etwa per Skype oder Facetime statt, kann die Aufnahme nur über die Diktiergerät-App zu undeutlich werden. Hier sollte eine Aufnahme direkt am Computer mitgeschnitten werden. Diese Funktion bietet zum Beispiel der kostenlose, webbasierte Apowersoft Online Bildschirm Recorder. Bei einem reinen Telefoninterview kann mit FreeConferenceCall kostenlos eine Telefonkonferenz geschaltet und die Gespräche aufgezeichnet werden. Da der gesprochene Text oft im Original im Anhang der Arbeit als Beleg mit abgegeben werden muss, ist das wortwörtliche Abtippen des Interviews ein Teil der Arbeit. Hier helfen Programme wie Express Scribe. Die Software passt die Wiedergabegeschwindigkeit an die individuelle Schreibgeschwindigkeit an. Außerdem lässt sich die Wiedergabe einfach steuern und Pausen können problemlos markiert werden.
Jede textlastige Arbeit wird mit anschaulichen Grafiken und passenden Bildern sehr viel übersichtlicher. Der Forschungsteil der Arbeit lässt sich mit einem Grafik-Tool visuell ansprechend und übersichtlich aufwerten. Mit Canva lassen sich schnell eigene Grafiken erstellen oder Bilder bearbeiten und mit Text versehen. Auch dieses Tool ist in der Basis-version kostenfrei und für den durchschnittlichen Anwendungsfall absolut ausreichend.
Mit der eidesstattlichen Erklärung gibt der Verfasser sein Wort, dass nur die angegebenen Quellen verwendet wurden und die Arbeit ansonsten eine ohne unerlaubte Hilfe erbrachte Leistung ist. Das bedeutet, dass auch in einer Haus- oder Abschlussarbeit - wie in allen wissenschaftlichen Arbeiten - die wörtlichen Zitate genau nach Vorlage gekennzeichnet werden müssen. Selbiges gilt für die indirekten Zitate. Natürlich ist es verboten, thematisch ähnliche Arbeiten von anderen einfach zu kopieren. Dies wird von der Hochschule mit der Plagiatsprüfung ausgeschlossen. Im Falle einer unerlaubten und ungekennzeichneten Kopie von Textpassagen, kann der Verfasser der Arbeit von der Prüfung ausgeschlossen werden. Aktuell gibt es zwar kein kostenloses Programm, mit dem die komplette, vielseitige Arbeit bequem geprüft werden kann. Mit ein wenig Aufwand kann die Arbeit aber online mit Plagiat Check in 1.000-Wort-Schritten überprüft werden.
Schließlich sollte für ein möglichst geringes Stresslevel unbedingt nach jedem Arbeitstag eine Sicherheitskopie der Arbeit auf einem externen Speichermedium, also nicht direkt auf dem Rechner, abgelegt werden. Ob das in einer Cloud oder auf einer externen Festplatte erfolgt, ist Geschmackssache, verhindert aber im Ernstfall eine Katastrophe.