Hochschulranking 2022 Das sind die besten Unis für Elektrotechniker

Mit der RWTH und der FH Aachen führen zwei Hochschulen aus der Stadt im Westen der Republik die Hochschul-Rankings für Elektrotechnik an. Quelle: imago images

Wer Firmen mit seinem Abschluss in Elektrotechnik begeistern will, kommt an Aachen nicht vorbei. Eigentlich. Aber auch eine Stadt in Ostdeutschland ist eine ausgezeichnete Adresse für diese begehrte Disziplin.

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Die Stadt Aachen ist gleich für mehrere Dinge über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Im Jahr 795 begann der Bau des Aachener Doms, der seit 1978 zum Weltkulturerbe der Unesco zählt. Süßwarenfans verbinden mit der Stadt Aachener Printen – braune Lebkuchen, die sie seit Anfang des 19. Jahrhundert in Aachen backen. Und die Wirtschaft? Die denkt wohl schnell an die Aachener Elektrotechniker. Denn mit der RWTH Aachen und der FH Aachen befinden sich in der Stadt mit ihren knapp 250.000 Einwohnern die beliebteste deutsche Universität für Elektrotechnik und gleichzeitig die beliebteste deutsche Fachhochschule.

Das zeigt das Hochschulranking der WirtschaftsWoche. Die Employer-Branding-Beratung Universum befragte dafür etwa 500 Personalverantwortliche von Unternehmen mit zehn bis zu Tausenden Beschäftigten, wo sie ihre Mitarbeiter am liebsten rekrutieren – und worauf sie dabei achten. Die vollständigen Ergebnisse des Rankings finden Sie hier.

28,5 Prozent der Personaler gaben in der Befragung an, ihre Absolventinnen und Absolventen am liebsten an der RTWH Aachen zu rekrutieren. Auf dem zweiten Platz folgt die Technische Universität Berlin (27,1 Prozent) und dahinter die Technische Universität München (26,9 Prozent). Die RWTH Aachen konnte in diesem Jahr die TU München (TUM) vom Spitzenplatz verdrängen. 2021 führte die TUM die Bestenliste noch mit 27,5 Prozent an.

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Bei den Fachhochschulen kann die FH Aachen sogar einen noch größeren Vorsprung verzeichnen als die RWTH bei den Universitäten: 17,8 Prozent der Personaler rekrutieren am liebsten an der Aachener Fachhochschule. Dahinter folgen die Berliner Hochschule für Technik (13,2 Prozent) und die Hochschule für Technik und Wirtschaft, ebenfalls aus der Bundeshauptstadt (13,0 Prozent).

Die exzellente Bildungslandschaft im tiefen Westen der Republik lassen sich Firmen und staatliche Einrichtungen nicht entgehen: ABB und Uniper, BASF und auch die Bundeswehr haben Stellen für Elektrotechniker auf der Stellenbörse der RWTH Aachen ausgeschrieben. Voith und Ford suchen an der FH Aachen gezielt nach Elektrotechnikern. Tatsächlich studieren in Deutschland mehr Menschen Elektrotechnik als Mathematik, Physik oder Chemie. Im Wintersemester 2020/2021 waren mehr als 66.000 Studentinnen und Studenten in dem Fach eingeschrieben.

Mit der Technischen Universität Dresden und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden schaffen es auch zwei Hochschulen aus dem Osten der Republik ins Ranking für Elektrotechnik. Dass ausgerechnet Dresden gleich zwei Mal vertreten ist, wird vor Ort sicherlich niemanden wundern. Schon zu DDR-Zeiten arbeiteten hier Firmen an Produkten, die heute dringender benötigt werden denn je: Halbleitern.



Das Potenzial der Region erkannten in den Neunzigern auch westdeutsche Firmen. Siemens siedelte sich vor Ort ebenso an wie AMD. Heute arbeiten Infineon und Globalfoundries, die aus Siemens und AMD entstanden, in ihren riesigen Werken im Norden der Stadt, unweit des Flughafens. Und Mitte 2021 eröffnete auch noch Bosch ein neues Halbleiterwerk in Dresden, zwei Bushaltestellen vom Globalfoundries-Standort entfernt.

Das exklusive Ranking der WirtschaftsWoche zeigt, dass die Hochschulen in den neuen Bundesländern der Konkurrenz aus München, Aachen und Co. hinterherhinken. Noch – denn jetzt kommen Tesla, Intel und Bosch.
von Jannik Deters, Dominik Reintjes

Die Nähe zu den Hochschulen spielt für die Firmen eine entscheidende Rolle. Denn vor Ort produzieren sie die Halbleiter nicht nur, sie entwickeln sie auch. Dank der Nähe zur TU Dresden und anderen sächsischen Hochschulen könne Bosch „neben erfahrenen Halbleiterexperten auch junge Absolventen und Fachkräfte aus der Region für unser neues Halbleiterwerk gewinnen“, heißt es vom Unternehmen. Und Hans-Jürgen Neufing, verantwortlich für das Recruiting bei Globalfoundries in Dresden, sagt: „Aktuell arbeiten gut 100 Studenten und Studentinnen hier vor Ort, jedes Jahr schreiben mehr als zehn ihre Abschlussarbeit bei uns im Unternehmen.“

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