Berlin ist ein Magnet für Studenten. Die Stadt gilt als hipp, rau, aufregend. Sie bringt es auf 180.000 Studenten. So viele leben in keiner anderen Stadt.
Auch bei den Personalern deutscher Unternehmen steht die Stadt hoch im Kurs, wenn sie Informatikabsolventen suchen. Gleich drei Berliner Universitäten sehen Personaler hierzulande für Informatik unter den zehn besten Fakultäten: Die Technische Universität in Berlin steht auf Platz eins, die Humboldt-Universität auf Platz vier und die Freie Universität auf Rang fünf. So lautet ein Ergebnis des diesjährigen großen Hochschulrankings, das die Employer-Branding-Beratung Universum für die WirtschaftsWoche erstellt und für das die Beratungsfirma zwischen Februar und März 2023 mehr als 500 Personalverantwortliche von Unternehmen mit zehn bis mehr als 1000 Beschäftigten befragt hat. Um herauszufinden, an welchen Universitäten und Fachhochschulen (FH) sie ihre Mitarbeiter am liebsten rekrutieren – und worauf sie dabei achten.
Hier finden Sie alle Ergebnisse des Uni-Rankings 2023 im Überblick
Berlin und München punkten mehrfach
Auf dem zweiten Rang sehen die befragten Personaler Aachen, eine eher überschaubar große Universitätsstadt. Auf Platz folgt eine, die auch in anderen Disziplinen immer wieder unter den Top-Ten landet: die Technische Universität München. Auf Platz neun: noch einmal München mit der LMU.
Als Universitätsstadt ist auch die bayerische Hauptstadt sehr begehrt, gilt doch der Freizeitwert mit den Bergen und Seen in der Umgebung als unschlagbar – und das Ambiente als urig.
Wer eine dieser drei Städte anpeilt, um später bessere Karten bei renommierten Arbeitgebern zu haben, muss sich das allerdings etwas kosten lassen. Studenten mit einem WG-Zimmer für 550 Euro brauchen in Berlin monatlich mindestens 934 Euro zum Leben, zeigt eine Untersuchung des Moses Mendelssohn Instituts. Teurer noch ist das Studentenleben in München, wo Studenten mit mindestens 1000 Euro rechnen müssen – ebenso wie in Aachen.
Hoher Einsatz gefordert
Ob Informatikstudenten Zeit haben, sich neben dem Studium Geld für das Leben in den teuren Städten zu verdienen? Das Lernpensum ist hoch, erfordert Einsatz und Durchhaltewillen: Der Studiengang zählt zu den schwersten mit einer Abbrecherquote von 45 Prozent. Viele werfen nach einem oder zwei Semestern hin. Höhere Abbruchquoten haben nur noch Maschinenbau mit 50 und Mathematik mit gar 80 Prozent.
Immerhin können Informatiker fast sicher sein, anschließend in beinahe allen Branchen gefragte Fachkräfte und vielseitig einsetzbar zu sein. Der Bedarf an Informatikern steigt.
Besonders gute Chancen bei der Arbeitgebersuche dürften Informatikerinnen haben. Denn der Frauenanteil beträgt an den Fakultäten nur 17 Prozent – und bei den Unternehmen sind sie willkommen, um die Frauenquoten zu steigern.
Lesen Sie auch: An diesen Unis haben die meisten Dax-Vorstände studiert