Hochschulranking Was ein Masterabschluss bringt – und wo ein Bachelor genügt

Auf der Überholspur: Wann sich ein höherer Bildungsabschluss lohnt. Quelle: imago images

Welchen Titel Personaler besonders schätzen und wie sie dabei nach Studiengang und Position unterscheiden, zeigt das Hochschulranking der WirtschaftsWoche.

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Immer dann, wenn es an der Uni mal nicht läuft, berufen sich Studenten gerne auf Steve Jobs, Bill Gates und Mark Zuckerberg. Schließlich haben die anerkannten Genies und Milliardäre ihr Studium geschmissen – und es trotzdem weit gebracht. Mit ihren Unternehmen Apple, Microsoft oder Facebook haben sie die Welt verändert – und sind ziemlich reich geworden.

Doch der Umkehrschluss gilt nur bedingt: Nicht jeder, der an seinem Studium verzweifelt, ist deshalb ein Steve Jobs. Und auch kein Bill Gates oder Mark Zuckerberg. Für die allermeisten empfiehlt es sich eben doch, sich nach einer verhauenen Klausur etwas mehr anzustrengen. Und es empfiehlt sich ebenso, die eigene Karriereplanung abzustecken – und sich damit auch rechtzeitig zu überlegen, welcher Abschluss am besten zu den eigenen Zielen passt. Es muss längst nicht immer der Doktortitel sein. Das zeigt auch das Hochschulranking der WirtschaftsWoche aus dem Frühjahr 2020.

Die Employer-Branding-Beratung Universum, die dieses Ranking regelmäßig für die WirtschaftsWoche erstellt, hat dazu 590 Personalverantwortlichen von Unternehmen die Frage gestellt, von welchen Universitäten und Fachhochschulen sie besonders gerne Absolventen einstellen – und auf welche Titel sie dabei achten.

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Und es zeigt sich: Am meisten Wert auf eine Promotion legen Personaler bei Juristen. 33,3 Prozent der Befragten nannten auf die Frage, welchen Abschluss sie für die verschiedenen Fachrichtungen in ihren Unternehmen bevorzugen, in dieser Disziplin den Doktortitel. Aber selbst bei Juristen ist der Master der noch gefragtere Abschluss in den Personalabteilungen: Diesen nannten 41,9 Prozent. Vergleichsweise wichtig ist eine Promotion auch in Naturwissenschaften (28,4 Prozent) und in den Sozial- und Geisteswissenschaften (11,2 Prozent).

Juristen punkten mit dem Doktortitel

Die Bedeutung des Doktortitels hat seit der Befragung im Jahr 2018 unter Personalern gewonnen. Damals legten sie noch etwas weniger Wert darauf, dass die Kandidaten eine Promotion nachweisen können, um einen Job in ihren Unternehmen zu ergattern. Nun pendeln sich die Werte in etwa auf dem Niveau aus den Jahren 2016 und 2017 ein.

Am wenigsten Wert auf eine Promotion legen Personaler bei Wirtschaftsingenieuren (4,6 Prozent) und Betriebswirten (5,8 Prozent). Wer also in die Rechtsabteilung eines Unternehmens einsteigen will, muss sicherlich einen längeren Atem während des Studiums beweisen als diejenigen, die im operativen Geschäft oder im Controlling arbeiten wollen.

Ein Master zahlt sich fast immer aus

Am meisten schätzen Personaler über alle Fachrichtungen hinweg den Master. Aber der Bachelor, den man bereits mit zwei Semestern weniger erreichen kann, ist ebenfalls vor allem für den Einstieg in die operativen Unternehmensbereiche eine gute Wahl: Am beliebtesten ist er bei den Personalern, die Betriebswirte (31,9 Prozent) einstellen, aber auch beim Recruiting von Maschinenbauern (26,8 Prozent), Wirtschaftsinformatikern (26,5 Prozent) und Elektrotechnikern (26,1 Prozent). Dies sind schließlich Disziplinen, in denen eher praktisches Wissen als akademische Exzellenz zählt.

Einen spannenden Befund bringt ein Blick auf die Frage, welche Abschlüsse Personaler bevorzugen, wenn sie Kandidaten für bestimmte Ebenen im Unternehmen suchen – also Trainees, Sachbearbeiter, Projektmanager, Consultants oder leitende Führungskräfte. Personaler, die nach Spezialisten und Fachkräften suchen, haben unter den Absolventen mit einem Bachelor eine leichte Präferenz für solche, die von einer Universität kommen, bei Absolventen mit einem Master allerdings eher für diejenigen, die an einer Fachhochschule studiert haben.

Deutlicher zeigt sich in den Zahlen: Bei Fachkräften bevorzugen sie den Bachelor, bei Spezialisten eher den Master. „Ein möglicher Grund könnte in den Tätigkeitsfeldern und den damit gefragten Qualifikationen liegen: Mit einem Masterabschluss erwerben sich Absolventen im Vergleich zum Bachelor verstärkt die Kompetenz zum selbstständigen Arbeiten sowie fundiertes Fachwissen, was gerade für Spezialisten-Jobs, aber auch Projektmanager relevant ist“, sagt Axel Keulertz, Berater bei der Employer-Branding-Beratung Universum, der das Hochschulranking betreut.

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