Karrierechancen So finden Sie den perfekten Studentenjob

Neben der Uni oder in den Ferien jobben? Das große Geld oder ein Investment in die berufliche Zukunft? Im Netz suchen oder selbst vorbei gehen? Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen rund um den Studentenjob.

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Studenten verfolgen Mitte Oktober letzten Jahres in Köln in der Aula der Universität die Einführungsveranstaltung Quelle: dpa

Neben dem Studium jobben – in Deutschland ist das die Regel. Rund zwei Drittel aller Studenten haben einen Nebenjob, das ergab eine Umfrage des deutschen Studentenwerkes. Im Schnitt arbeiten sie 13,5 Stunden in der Woche, Fachhochschüler kommen sogar auf 15 Stunden. Keine Frage, Aushilfsjob und Uni miteinander zu verbinden, kann stressig sein. Doch die gewonnene Praxiserfahrung hilft oft bei der weiteren beruflichen Laufbahn.

So zählen zwar laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Univativ unter 1.000 Studenten Kellnern, Kassier oder Verkäufer im Einzelhandel und Aushilfstätigkeiten im Büro immer noch zu den beliebtesten Nebenjobs­. Doch viele angehende Akademiker stimmen ihre Nebentätigkeit auf die künftige Karriere ab. Das ist durchaus sinnvoll: Wer beispielsweise im zweiten Semester als Aushilfe in einem Startup arbeitet, lernt zwar noch nicht, ob es ihm liegt neue Geldgeber zu überzeugen oder Businesspläne zu schreiben, aber er lernt, ob ihm flache Hierarchien und die Arbeitsweise eines jungen Unternehmen gefällt – oder er später lieber in einem Konzern mit festen Strukturen arbeiten will.

Die besten Jobbörsen

Solche Erkenntnisse sind wertvoll, denn Studentenjobs sind neben dem Praktikum fast die einzige Möglichkeit sich während des Studiums auszuprobieren und Praxis-Erfahrung zu sammeln. Und nicht selten ergibt sich daraus auch eine echte Berufsperspektive. Viele Unternehmen bieten Werkstudenten, die besonders positiv aufgefallen sind, nach dem Abschluss einen Praktikumsplatz oder gar einen Arbeitsvertrag an. Doch das heißt nicht, dass die klassischen Aushilfstätigkeiten der Karriere schaden. Auch beim Kellnern oder an der Supermarktkasse lernt man fürs Leben – etwa im Umgang mit schwierigen Kunden oder wie man am besten unter Stress arbeitet.

Doch wie finde ich die richtige Stelle? Gerade in beliebten Studenten- und Großstädten ist es oft schwer, den perfekten Nebenjob zu finden. Wo es die besten Aushilfstätigkeiten gibt, wie viel man als Student verdienen darf und wie das mit der Versicherung läuft – WiWo Online verrät Tipps und Tricks.

Wo finde ich online die besten Jobs?

Es gibt einige Portale und Suchmaschinen, die sich ausschließlich auf die Vermittlung von Studentenjobs und Praktika spezialisiert haben. Hinzu kommen aber auch bekannte Portale wie Monster und Stepstone, die über extra Rubriken für Studentenjobs verfügen. Außerdem lohnt sich ein Blick auf die Webseite der Uni. Viele Hochschulen haben eigene Jobportale – zum Beispiel die Hochschulen in Düsseldorf, Köln oder Hamburg. Ein nützlicher Zusatz: Die Uni Düsseldorf hat nur Jobs mit einem Stundenlohn ab 8,50 Euro im Angebot. Eine weitere Möglichkeit sind Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn – auch dort werden Jobs für Studenten ausgeschrieben.

Wo finde ich offline die besten Jobs?

Wer offline nach einem Job sucht, hat einen großen Vorteil – weniger Konkurrenz. Außerdem gibt es immer noch Unternehmen, die lieber in der Zeitung annoncieren als im Netz zu posten. Der Blick in den Stellenmarkt der Tageszeitung kann sich also lohnen. Noch weniger Mitbewerber hat natürlich, wer selbst ein Gesuch aufgibt. Dafür braucht es allerdings konkrete Vorstellungen vom neuen Traumjob.

Am besten wirft man auch noch einen Blick auf das schwarze Brett der Uni. Gerade die wissenschaftlichen Aushilfsjobs hängen oft erst an der Pinnwand, bevor sie ins Netz kommen. Ebenfalls wichtig: Ohren offen halten! Viele Stellen werden über Kontakte vergeben. Am besten einfach mal die Kommilitonen mit interessantem Nebenerwerb ansprechen, vielleicht ist dort noch etwas frei.

Welcher Job passt zu mir?

Was den Verdienst betrifft, gilt generell: Eine Dauerbeschäftigung mit maximal 450 Euro Verdienst im Monat gilt als Minijob. Dabei ist es egal, wie viele Stunden man dafür arbeitet. Bei einem höheren Gehalt sieht das anders aus. Wer dauerhaft über 450 Euro verdient, darf pro Woche nicht mehr als 20 Stunden arbeiten. Wer es doch tut, ist den Studentenstatus los. Für angehende Akademiker, die Bafög erhalten, gelten andere Regeln. Bafög-Empfänger dürfen nicht mehr als 400 Euro verdienen. Wer diese Grenze überschreitet, muss mit entsprechenden Kürzungen rechnen.

Welchen Stundenlohn kann ich fordern?

Niemand sollte sich unter Wert verkaufen. Martin Schachmann, Buchautor eines Ratgebers für Studentenjob, rät mindestens zehn Euro pro Stunde einzufordern. Doch das sollte nur eine Richtlinie sein, denn der Lohn ist abhängig von vielen Faktoren: Die Branche, die Art des Jobs, die Vorkenntnisse, die Arbeitszeiten und auch der Ort spielt eine wichtige Rolle. Trotzdem sollte man versuchen, zu verhandeln. Am besten erkunden sich Studenten vorher, welcher Stundenlohn üblich ist und hebt im Gespräch mit dem potenziellen Chef seine Fähigkeiten und Stärken hervor.

Wie läuft das mit der Versicherung?

Seit dem 1. Januar 2013 unterliegen auch Minijobs der Versicherungspflicht in der Rentenversicherung. Minijobber tragen dabei selbst aber nur einen kleinen Teil der Beiträge: Der Arbeitgeber zahlt 15 Prozent des Bruttoverdienstes ein, der Beschäftigte übernimmt nur die Differenz zum normalen Beitragssatz. Aktuell liegt der bei 18,9 Prozent, der Student zahlt also 3,9 Prozent des Bruttolohns. Bei der Krankenversicherung zahlt der Arbeitgeber einen Pauschalbeitrag in Höhe von 13 Prozent – vorausgesetzt der Student ist gesetzlich versichert.

Wer dauerhaft mehr als 450 Euro im Monat verdient, bleibt nur dann kranken-, pflege- und arbeitslosenversicherungsfrei, wenn er weniger als 20 Stunden in der Woche arbeitet. In die Rentenversicherung müssen trotzdem Beiträge eingezahlt werden. Arbeitnehmer und  Arbeitgeber zahlen jeweils 9,45 Prozent des Bruttoverdienstes. Liegt das Bruttogehalt zwischen 450 Euro und 850 Euro, befinden sich Studenten in der sogenannten Gleitzone und zahlen weniger. Studenten, die nur in den Semesterferien Vollzeit arbeiten, müssen außer der Lohnsteuer keine Beiträge zahlen.  Vorausgesetzt sie arbeiten nicht mehr als zwei Monate oder 50 Tage pro Kalenderjahr.

Welcher Job passt zu mir?

Als erstes sollte man sich folgende Fragen stellen: Was ist am wichtigsten? Das Geld oder die Karrierechancen? Wem es primär um den Verdienst geht, der hat es einfach. Zum Beispiel kann man sich bei einigen Jobbörsen die Suchergebnisse nach der Höhe des Stundenlohns auflisten lassen.

Wer einen Job mit Zukunftsperspektive will, sucht vermutlich länger. Doch dafür kann es sich lohnen. Macht man sich als Werkstudent oder Aushilfe gut, hat man bereits den ersten Fuß in der richtigen Tür. Mit diesem Ausblick, lassen sich auch Abstriche beim Gehalt verschmerzen. Um einen Job mit Karriereaussicht zu ergattern, konzentriert man sich am besten auf Seiten wie Absolventa oder der Uni. Eine weitere Möglichkeit ist es, beim Professor nachzufragen. Auch wenn er selbst gerade niemanden einstellen will, hat er bestimmt Kontakte zu Unternehmen oder anderen Forschungseinrichtungen.

Was sind die lukrativsten Jobs?

Am besten bezahlt werden oft leider die Jobs, die nichts für jedermann sind: Nachts oder am Wochenende schuften, schwere körperliche Arbeit oder besonders eintönige Tätigkeiten. Aber es gibt auch Jobs, bei denen alles stimmt: Knete und Karrierechancen.

Die besten Universitäten
Technische Universität BerlinDie 1879 gegründete TU Berlin schafft es gleich in fünf Fächern unter die ersten Zehn: Platz zwei in den Naturwissenschaften, Rang vier im Wirtschaftsingenieurwesen, Platz fünf in der Informatik. Sechster wurde die TU Berlin in der Elektrotechnik, siebter im Maschinenbau. Insgesamt konnte sich der Hochschulstandort in diesem Jahr deutlich verbessern und in zahlreichen Kategorien aufsteigen. Quelle: TU Berlin/Dahl
Universität zu KölnIhre Vorgänger-Uni wurde 1388 als vierte Universität im deutsch-römischen Kaiserreich gegründet. 1798 wurde sie unter napoleonischer Besetzung geschlossen. 1919 wurde sie neu gegründet. Auch 625 Jahre nach ihrer ursprünglichen Gründung ist die Hochschule noch auf dem neusten Stand, wie das Uni-Ranking zeigt. Die Volkswirte der Universität zu Köln schaffen es auf den zweiten Platz. Im Fach BWL reicht es diesmal für den dritten Rang. Unter die ersten Fünf gelangt sie außerdem bei dem Wirtschaftsinformatikern. Quelle: dpa
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU München)Doch die bayrische Hauptstadt beherbergt noch eine weitere Spitzenuniversität – die LMU München. Schon Konrad Adenauer, Theodor Heuss und Gustav Heinemann studierten hier. Die 1472 gegründete Hochschule zählt zu den renommiertesten Universitäten Deutschlands. Im internationalen Times-Higher-Education-Ranking wurde sie aktuell als beste deutsche Universität ausgezeichnet. Und auch die deutschen Personaler kann sie von sich überzeugen, vor allem in den Wirtschaftswissenschaften. Rang zwei erreicht sie im Fach BWL, in der Volkswirtschaftslehre reicht es für den dritten Rang. Die Bronzemedaille sicherte sich die LMU außerdem in den Naturwissenschaften. Quelle: Presse
Technische Universität MünchenBereits 1868 gegründet, kann die TU München auf eine fast 150-jährige Geschichte zurückblicken, die von reichlich Erfolgen geprägt ist. So wurden zum Beispiel schon 13 Alumni und Professoren der Universität mit einen Nobelpreis ausgezeichnet. Auch im diesjährigen Hochschul-Ranking der WirtschaftsWoche kann die TU überzeugen. In der Wirtschaftsinformatik belegt sie hinter Darmstadt den zweiten Rang. Platz drei geht an die Informatiker der TU München. Auch im Maschinenbau (5. Platz), in der Elektrotechnik (4. Platz) und den Naturwissenschaften (5. Platz) punktete die bayrische Hochschule. Quelle: Technische Universität München, Albert Scharger
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am MainDie Bankenstadt Frankfurt am Main bleibt auch im Uni-Ranking 2014 ihrem Image treu und punktet vor allem in den Wirtschaftswissenschaften: Sie siegt in der Volkswirtschaftslehre und schafft es im Fach BWL immerhin auf den fünften Rang. Genauso wie bei den Naturwissenschaften. Quelle: dpa
Technische Universität DarmstadtHoheitlich ist ebenfalls der Sitz der TU Darmstadt. Wie in Mannheim, beherbergt auch in Darmstadt ein Residenzschloss die Hochschule. Ihr universitärer Status ist allerdings nochmal 30 Jahre jünger als der Mannheimer. Seit 1877 ist sie eine Technische Hochschule, zur Universität wurde sie erst 1997. Getreu ihrem Namen liegen ihre Stärken im technischen Bereich: In der Wirtschaftsinformatik konnte die Universität ihren Sieg aus dem Vorjahr verteidigen. Im Maschinenbau, der Elektrotechnik und dem Wirtschaftsingenieurwesen belegt sie jeweils Rang drei. Platz vier wurde es in der Informatik. Quelle: Thomas Ott/ TU Darmstadt
Universität MannheimJunge Universität, alter Sitz. Erst 1967 wurde die Mannheimer Handelshochschule zur Universität erhoben. Die im Barockschloss heimische Hochschule gehört damit zu den jüngeren deutschen Unis. Aufgrund ihrer wirtschaftswissenschaftlichen Ursprünge, zeigt sich in diesem Bereich auch die Kompetenz der Universität. Im diesjährigen Hochschul-Ranking belegt sie in der Betriebswirtschaftslehre weiterhin den ersten Rang. Im Fach Wirtschaftsinformatik reichte es immerhin für Platz zwei, in der VWL für den vierten Rang. Eine weitere TopTen-Platzierung schaffte sie im Bereich Informatik – Platz sechs. Quelle: Norbert Bach - Universität Mannheim

Was muss ich beachten wenn ich im Ausland jobben will?

Die Semesterferien stehen an, warum nicht mal im Ausland jobben? An den beliebten Urlaubsorten werden in den Ferien immer wieder Saisonkräfte gebraucht. Bei den Arbeitgebern handelt es sich meist um Hotels oder Restaurants, aber auch Tauchschulen oder Surfcamps suchen häufig Verstärkung für die Hauptsaison. Neben einer tollen Umgebung, bieten Jobs im Ausland die Möglichkeit Sprachkenntnisse zu vertiefen. Eine Auswahl bietet:

Die lukrativsten Jobs


Kann ich mich nicht einfach selbstständig machen?

Gerade für Studenten mit besonderer Begabung, kann sich die Selbstständigkeit lohnen.  Programmierer, Illustratoren oder Autoren können sich auf einer Plattform für Freelancer anmelden – dort werden Leute für einzelne Projekte gesucht. Die größte Webseite heißt freelancer, dort werden aktuell über 6.000 Jobs auf Zeit angeboten. Mittlerweile gibt es auch viele Plattformen, die auf einzelne Berufe spezialisiert sind: 99 Designs etwa richtet sich an Grafikdesigner. Bei Workhub oder Clickworker lagern Unternehmen einfache Tätigkeiten aus, zum Beispiel das Anlegen großer Adresslisten.

Wer selbstständig arbeiten will, muss folgendes beachten: Zunächst muss geklärt werden ob der Student freiberuflich oder gewerblich arbeitet. Gewerbetreibende sind zum Beispiel Makler oder Gaststättenbetreiber. Die Anmeldung erfolgt beim Gewerbeamt der Gemeinde, dieses informiert alle weiteren Behörden und Kammern. Handelt es sich um eine Freiberuflichkeit, reicht eine Anmeldung beim Finanzamt. Eine Hilfestellung gibt es auf der Seite des Existenzgründungsportal (www.existenzgruender.de).

Doch Vorsicht, auch bei der Selbstständigkeit gibt es Grenzen beim Gehalt. So dürfen Bafög-Empfänger innerhalb eines Jahres maximal 3.800 € dazu verdienen, ohne das die Leistungen gekürzt werden. Auch hier gilt: Wer mehr als 20 Wochenstunden während der Vorlesungszeit arbeitet, verliert den Studentenstatus.

Was für Ansprüche habe ich als Studentenjobber?

Minijobber werden vor dem Gesetz wie Teilzeitbeschäftigte behandelt und haben ebenso Anspruch auf bezahlten Urlaub wie jeder andere Arbeitnehmer auch. Der gesetzliche Urlaubsanspruch beträgt jährlich mindestens 4 Wochen beziehungsweise 24 Werktage. Da das Bundesurlaubsgesetz jedoch von 6 Werktagen, sprich von Montag bis Samstag ausgeht, muss der Urlaub auf die entsprechend vereinbarten Werktage umgerechnet werden. Dabei ist nur relevant, wie viele Werktage der Arbeitnehmer pro Woche arbeitet, die Anzahl der Stunden spielt keine Rolle.

Beispielrechnung:

Student A, der an fünf Werktagen pro Woche arbeitet, stehen 20 Urlaubstage zu, auch wenn er nur 20 Stunden in der Woche insgesamt arbeitet. Student B, der diese 20 Stunden hingegen an nur 2 Werktagen abarbeitet, stehen nur 8 Urlaubstage zur Verfügung.

Auch bei einer Krankmeldung gelten für Minijobs die gleichen Rechte wie für Teilzeitangestellte. Sie haben bis zu sechs Wochen Anspruch auf Lohnfortzahlung.

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