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Mangelnde Sozialkompetenz dm-Chef kritisiert deutsche Schulen

Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der dm-Drogeriemarktkette moniert die mangelnde Fähigkeit von Schulabgängern, sich in der Welt zurechtzufinden. Sein Rezept: Theaterworkshops und Kultur-Projekte.

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Erich Harsch dm Quelle: dpa

Das deutsche Bildungssystem setzt nach Einschätzung von dm-Chef Erich Harsch nach wie vor zu stark auf reines Faktenwissen. "Der notwendige Schwenk von der Wissenseintrichterung zu Sozialkompetenz und Problemlösungen ist bislang nur ansatzweise gelungen“, sagte Harsch der Nachrichtenagentur dpa in Karlsruhe.

"In einer Zeit, in der Wissen mit einem Klick omnipräsent verfügbar ist, kommt es darauf an, dass Jugendliche lernen, sich in der Welt zurechtzufinden“, sagte Harsch. "Die Frage, wie ein Mensch mit anderen zurechtkommt, ist wichtiger als die Frage, ob er die vier Grundrechenarten beherrscht."

Was wirklich hinter Lernmythen steckt
Bloß nicht mit den Fingern rechnen Quelle: Fotolia
Eine Lehrerin schreibt mit Kreide an die Tafel Quelle: dpa
Schüler mit dem Smartphone auf dem Schulhof Quelle: dpa
Fehler helfen beim LernenWer sich beim Lernen häufig verhaspelt und die Lösung raten muss, lernt trotzdem was. Eine kanadische Studie hat gezeigt, dass die Gedächtnisleistung sogar von den Fehlern profitiert. Dies gilt allerdings nur, wenn die Raterei nicht völlig ins Kraut schießt, sondern nur knapp an der richtigen Lösung vorbei ist. Wer häufig fast richtige Vermutungen anstellt, dem helfen diese wie kleine Brücken beim Erinnern an die korrekte Information. Diesen Vorteil konnten die Forscher sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Probanden feststellen. Wer sich selbst herantastet, profitiert davon also mehr, als wenn ihm die richtige Antwort vorgesagt wird. Quelle: Fotolia
Texte wiederholt zu lesen, heißt viel zu lernen Quelle: dpa
Gelerntes erzählen, hilft es sich zu merken Quelle: AP
Hochbegabte sind LernüberfliegerWer einen ungewöhnlich hohen IQ hat, ist in der Schule noch lange kein Überflieger. Weil viele Hochbegabte in der Schule unterfordert sind, markieren sie den Klassenclown und bekommen entsprechend schlechte Noten. Quelle: Fotolia

Die Jugendlichen müssten lernen, sich selbst zu führen, denn das sei die Voraussetzung, auch andere führen zu können. "Dieser Wert steht leider nicht hinreichend auf dem Lehrplan der Schulen.“

dm habe bei der Lehrlingsausbildung Theaterworkshops und Abenteuer-Kultur-Projekte eingeführt, in denen sich die jungen Menschen selbst erfahren könnten. "Dort sind ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten gefragt“, erläuterte Harsch. Dies sei wichtig, da bereits junge Fachkräfte mit der Führung von Filialen betraut würden und damit für bis zu 20 Mitarbeiter verantwortlich seien.

Die Karlsruher Drogeriemarktkette mit rund 33.000 Mitarbeitern stellt pro Jahr mehr als 1000 junge Menschen zur Ausbildung ein.

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