




Bundesbildungsministerin Johanna Wanka möchte sich in einer Initiative systematisch um Studienabbrecher kümmern. „Wir brauchen einen engeren Kontakt zwischen Studienabbrechern sowie den Kammern und Unternehmen, damit diese schnell zueinander finden. Dazu werden wir Pilotprojekte starten“, sagte Wanka der „Welt am Sonntag“. Die bereits erbrachten Studienleistungen sollten auf die folgende Ausbildung angerechnet werden. In Zeiten des Fachkräftemangels würden die Betriebe erfolgreich sein, die den Bewerbern attraktive Angebote machten.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks erklärte, das Handwerk brauche die ausbildungsstarken Jugendlichen, da durch den technologischen Wandel die Anforderungen in vielen Berufen gestiegen seien. „Ihnen bieten sich ausgezeichnete Berufschancen“, sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer der Zeitung. Bisher kommt dem Bericht zufolge die Hälfte der Handwerkslehrlinge aus der Hauptschule. In den nächsten zehn Jahren wird demnach aber jeder fünfte Handwerksmeister einen Nachfolger suchen.
Wanka berichtet der "Welt", dass sie hoffe, die Situation der Studienabbrecher werde sich durch die neue Initiative verbessern. Auch die Situation in den Betrieben wird profitieren. Grade in Handwerksberufen wird dringend Nachwuchs gesucht. Wollseifer berichtet der "Welt", dass in den nächsten zehn Jahren etwa 200.000 Handwerksbetriebe in Deutschland Nachfolger suchen. Zusätzlich nimmt die Zahl der Betriebe stetig zu. Zwischen 2008 und 2012 stieg sie um 40.000. Gleichzeitig geht die Zahl der Lehrlinge zurück. 2008 gab es noch rund 480.000 Auszubildende, 2012 waren es 80.000 weniger. "Die Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten etwa als Betriebs- oder Filialleiter, Geschäftsführer oder Unternehmer im Handwerk schon in jungen Jahren sind bemerkenswert", sagt Wollseifer der "Welt".