




Nein, die Zeit des "Schocks" sei vorbei, meint Barbara Ischinger. Das Wort müsse nun endgültig durch den Begriff "Fortschritt" ersetzt werden, erklärt die Bildungsdirektorin der OECD vor der Hauptstadtpresse in Berlin. Deutschland habe sich bei den neusten Ergebnissen des "Programme for International Student Assessment" (PISA) in allen drei Wissensbereichen verbessert. In den Kompetenzen Lesen, Rechnen und Naturwissenschaften spielten die deutschen Schüler nun wieder im oberen Mittelfeld mit. Das sei "keine Revolution", aber eine erfreuliche "Kontinuität der kleinen Schritte".
Ischinger freut sich und mit ihr die drei Anwesenden auf dem Podium, darunter die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU). Deutschland liegt in dem Fach Mathematik, das bei der diesjährigen Studie den Schwerpunkt der Untersuchung bildete, mit 514 Punkten sogar „signifikant“ besser als der OECD-Durchschnitt, heißt es. Zudem sei es gelungen, den Anteil besonders schwacher Schüler von knapp 22 auf 18 Prozent zu verringern, und damit also "deutlich" zu verringern. Deutschland wird klüger und gerechter - ein bisschen zumindest.
Die PISA-Ergebnisse zeigen, was sich in jüngster Zeit verändert hat. Deutsche Schüler hinterlassen im internationalen Maßstab wieder einen besseren Eindruck. Die Ergebnisse sagen aber noch mehr über diejenigen aus, die in Deutschland über die Zukunft der Bildungsrepublik entscheiden. Seit Jahren verbessern sich die PISA-Werte der deutschen Schüler kontinuierlich. Deutschland ist gar das einzige Land unter den 65 weltweit getesteten Ländern, das jedes Jahr seine Punktezahlen in allen drei Wissensgebieten erhöhen konnte - manchmal nur minimal, aber immerhin. Deutschland macht als Streber-Republik von sich reden.