
Ein höherer akademischer Grad kann die Karrierechancen deutlich steigern. Kann, muss aber nicht. Vielen Personalern ist der Titel eines Bewerbers reichlich egal. Trotzdem steigt die Zahl der Akademiker, die ihr Studium mit einem Doktortitel krönen: Im Wintersemester 2014/2015 saßen insgesamt 196.200 Promovierende in den deutschen Hochschulen. Das ist ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Wintersemester 2010/2011, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Spitzenreiter sind übrigens nicht die Mediziner, bei denen der Titel zum guten Ton gehört.
Mehrheit promoviert in Mathematik
Stattdessen sitzen gut 50 Prozent aller Promovierenden an Arbeiten im Fach Mathematik. Auf Platz zwei folgen mit 30 Prozent (59.700 Promovierende) die Naturwissenschaften und Platz drei geht mit 19 Prozent (36.700 Studierende) an die Ingenieurwissenschaften. "Wer als Naturwissenschaftler eine große Karriere anstrebt, kommt um die Promotion nicht herum", sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. Das Vergleichsportal hatte untersucht, inwieweit sich der Titel auf die Gehaltsentwicklung und die Einstiegsgehälter auswirkt.
Dabei stellte sich heraus: Von Naturwissenschaftlern wird der Titel zwar wie auch in der Medizin quasi erwartet, finanziell lohnt er sich für andere Fächergruppen jedoch deutlich mehr: Bei den Medizinern und Naturwissenschaftlern bringt der Titel demnach ein Gehaltsplus von 23 Prozent. Ein Arzt ohne Doktortitel verdiene im Schnitt 65.586 Euro brutto im Jahr, ein Doktor mit Doktor dagegen 80.454 Euro.
Promovierte Juristen dagegen haben 40 Prozent mehr Geld in der Tasche als andere, zeigt die Studie. So kommen Juristen ohne Titel im Durchschnitt auf 54.868 Euro, während für Juristen mit Promotion 76.282 Euro drin sind.
Weniger Gewicht hat der Doktortitel dagegen bei Psychologen (elf Prozent mehr Geld) oder den Sprach- und Kulturwissenschaftlern. Hier beträgt der Unterschied 21 Prozent.