Klassisch
Der Klassiker unter den Doktorarbeiten ist die interne Promotion: Doktoranden bewerben sich hierfür bei einem Doktorvater oder einer Doktormutter, die sie und ihr Thema gut betreuen könnte. Neben ihrer Dissertation arbeiten sie als wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl ihres Professors – und übernehmen dafür auch Aufgaben, die nichts mit ihrer Doktorarbeit zu tun haben. Oft haben sie nur eine halbe Stelle und zeitlich befristete Verträge.
Extern
Statt an einem Lehrstuhl der Uni können Doktorarbeiten auch an anderen wissenschaftlichen Institutionen entstehen, zum Beispiel bei der Fraunhofer-Gesellschaft oder der Max-Planck-Gesellschaft. Dort gibt es ebenfalls Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter. Weil diese Institutionen kein Promotionsrecht haben, gibt es für die Promotion immer eine Kooperation mit einer Universität. Oder man schreibt die Promotion in einem Unternehmen, das mit einer Universität zusammenarbeitet.
Die beliebtesten Abschlüsse
Auch wenn die Bachelor-Abschlüsse in Deutschland eingeführt wurden, um der Wirtschaft besser spezialisierte Arbeitskräfte zuzuführen - als High Potentials gelten die Bachelor-Studenten nicht. Zumindest nicht bei den Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Erstaunlicherweise sind auch die Uniabgänger mit Doktortitel nicht Arbeitgebers Darling. Ähnlich wie die Bachelor-Studenten rangieren Promovierte eher unter ferner liefen, wenn es um die Suche nach High Potentials geht.
Der Master-Abschluss ist besonders in Österreich beliebt. In der Schweiz gelten auch Fachhochschulabsolventen mit Master-Qualifikation als begehrte High Potentials.
In Deutschland ist das Diplom immer noch der am meisten angesehene Abschluss - Bologna-Reform hin oder her. 99 Prozent der befragten deutschen Chefs suchen Uniabsolventen mit Diplom.
Ungewöhnlich
Auch mit einem FH-Abschluss kann man promovieren – jedoch nur, wenn man einen Uni-Prof findet, der einen betreut, denn FHs dürfen keine Doktortitel verleihen. Zwischen 2009 und 2011 wurden etwa 1200 Fachhochschulabgänger zur Doktorarbeit zugelassen. Der Anteil an allen Promotionen liegt allerdings bei nur einem Prozent.
Gefördert
Statt über eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle können sich Doktoranden auch durch ein Stipendium finanzieren. Die gibt es zum Beispiel von den Bundesländern oder von den Begabtenförderungswerken des Bundes. Letztere zahlen bis zu 1050 Euro, außerdem ist ein Forschungskostenzuschlag von 100 Euro im Monat drin. Einen Überblick über Promotionsstipendien gibt es im Internet unter stipendienlotse.de. Oft sind gute Noten Voraussetzung für ein Stipendium, außerdem entscheiden die Stiftungen auch anhand des Promotionsthemas.