Studentenjobs sind gut für die Note Was Nebenjobs für das Berufsleben bringen

Wie Studenten ihr Geld verdienen. Quelle: Getty Images, dpa, Montage

Studenten, die nebenher arbeiten müssen, zeigen keine schlechteren Leistungen. Vielfach nutzt der Nebenjob sogar. Manche haben gleich mehrere Jobs. Auch gestandene Wirtschaftsgrößen hatten interessante Nebentätigkeiten.

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Große Sprünge kann man als Student meistens nicht machen. Das Budget ist schmal, vor allem wenn das Studium mit dem Auszug von zu Hause verbunden ist oder sich die Eltern eine üppige monatliche Überweisung an den Nachwuchs nicht leisten können. Schätzungsweise jeder zweite deutsche Student jobbt daher mindestens eine Stunde pro Woche, rund 18 Prozent müssen (oder wollen) parallel zum Studium mehr als zehn Stunden pro Woche arbeiten.

So haben sich Wirtschaftsgrößen ihr Studium finanziert
Der Vorstandsvorsitzende der Otto Group, Hans-Otto Schrader Quelle: dpa
Michael FuchsMichael Fuchs (MdB) ist stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion. Nach seinem Abitur studierte er zunächst in Erlangen, später in Bonn Pharmazie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Finanziert hat sich sein Studium der Unternehmer und Politiker als Holzfäller im Hunsrück und bei Quelle als Katalog-Packer.Bildquelle: Werner Schüring Dieses Foto ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Herbert Hainer Quelle: dpa
Loretta Würtenberger und Daniel Tümpel: Die beiden Zahlenmenschen umgeben sich mit zeitgenössischer Kunst. Quelle: handelsblatt.com
Marijn Dekkers Quelle: dpa
Lindhofer 1982 mit "Pogo in Togo" auf der Bühne. Revival-Auftritt zur Feier des neuen Krebsmittels Quelle: dpa
Reinhard Clemens Quelle: dpa

Bei der Suche nach einem Nebenjob sind Studenten nur in einer Hinsicht wählerisch: Das Geld muss stimmen. Das zeigt eine Umfrage des Personaldienstleisters univativ unter mehr als 1000 Studenten und Studentinnen. "Der spätere Karriereweg spielt bei der Jobauswahl keine nennenswerte Rolle - Hauptsache, die Bezahlung stimmt", bestätigt univativ-Geschäftsführer Olaf Kempin. Bei 55 Prozent der Nebenjobber gibt es deshalb nur einen geringen beziehungsweise gar keinen Zusammenhang zwischen Job und Studium, so das Ergebnis einer Erhebung des deutschen Studentenwerks.


Taxifahrer Sinn, Tennislehrer Dekkers

Für Monika Sieverding vom Psychologischen Institut der Universität Heidelberg ist die vermeintlich mangelnde Weitsicht kein Grund zur Besorgnis: "Das war früher auch nicht anders." Prominente Beispiele dafür gibt es einige: So hat Hans Werner Sinn, Noch-Chef des ifo Instituts, sein VWL-Studium unter anderem mit Taxifahren finanziert und auch andere gestandene Wirtschaftsgrößen haben zu Studentenzeiten mit ganz anderen Dingen Geld verdient, als in ihrem späteren Berufsleben. Der amtierende Bayer-Chef Marijn Dekkers beispielsweise finanzierte sein Chemiestudium als Tennislehrer.

Auch hier waren die Gründe für den Nebenjob, der so gar nichts mit Chemie zu tun hatte, ganz pragmatischer Natur: Dekkers war ein guter Tennisspieler und der Job gut bezahlt. Sieverding: "Man studiert erst einmal auf ein nahes Ziel hin - Bachelor, Master oder Diplom - und versucht, das möglichst gut zu erreichen." Um dabei nicht zu verhungern, braucht es nun mal ein Einkommen.



Bei den heutigen Studierenden stehen übrigens die klassischen Nebenjobs hoch im Kurs: Kellner, Kassier oder Verkäufer im Einzelhandel sowie Aushilfe im Büro.

Das Problem: Wer nach der Vorlesung noch einen kompletten Arbeitstag bei Rewe an der Kasse vor sich hat und dann noch jedes Wochenende in einer Bar bedient, gerät schnell unter Druck.

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