Wer den Satz des Wirtschaftsprofessors mit der Investition ins Leben ernst nimmt, kann sich auch für einen Studienkredit entscheiden. Das hatten laut der letzten Sozialerhebung nur vier Prozent der Studenten getan – und der Wert dürfte durch den Wegfall der Studiengebühren in vielen Bundesländern seitdem nicht deutlich zugenommen haben.
Dennoch bieten inzwischen so viele Banken Studienkredite an, dass man schnell den Überblick verliert. Eine Orientierungshilfe bietet die Webseite Studienkredit.de, auf der man Angebote von mehr als 80 Finanzierern vergleichen kann, um das individuell beste Angebot zu finden.
Dabei beschränkt sich das Angebot längst nicht mehr nur auf klassische Kredite, die nach einer festgelegten Frist mit Zinsen zurückgezahlt werden müssen. Eine junge Alternative sind Bildungsfonds, bei denen Zins und Tilgung entfallen. Das erhaltene Geld muss man später abhängig vom Einkommen zurückzahlen – zu einem von Beginn an festgelegten Zinssatz.
Tipps des Centrums für Hochschulentwicklung
Wofür brauchen Sie das Geld? Geht es nur um die Übernahme der Studiengebühren oder auch um den Lebensunterhalt? Sind alle anderen Geldquellen ausgeschöpft? Kann die Finanzierungslücke durch einen studienbezogenen Nebenjob gefüllt werden? Benötigen Sie den Kredit für eine bestimmte Phase oder die gesamte Dauer des Studiums? Generell rät das CHE: „So wenig Kredit aufnehmen wie möglich, aber immer so viel wie für ein reibungsloses Studium erforderlich.“
Der Zinssatz allein ist nicht entscheidend. Wer flexibel bleiben möchte oder z.B. Wert auf Förderung beim Auslandsstudium legt, muss eventuelle einen höheren Zinssatz in Kauf nehmen – hat dann aber das Angebot, das seinen Anforderungen genügt. Der CHE-Test führt deshalb verschiedenen Kriterien auf, auf die Sie die Angebote prüfen sollten.
Nehmen Sie die Anbieter genauer ins Visier, die möglichst viele der von Ihnen aufgestellten Kriterien abdecken. Achten Sie auf K.O-Kriterien wie z.B. Altersgrenzen.
Lassen Sie sich ein verbindliches Angebot erstellen. Vereinbaren Sie Beratungsgespräche und informieren Sie sich über die aktuellen Konditionen. Das CHE empfiehlt: „Man sollte keine teuren Extras (z.B. zusätzliche Versicherungen u.ä.) akzeptieren, wenn sie nicht unbedingt nötig sind – im Zweifelsfall lieber noch einmal „drüber schlafen“ und Rat einholen.“
Vorsicht mit den Schulden
Ein weiteres Modell sind Studienabschlussdarlehen, die sinnvoll sein können, wenn man im Schlussspurt des Studiums nicht noch arbeiten möchte. Schließlich bieten die sogenannten Studienbeitragsdarlehen staatliche Unterstützung, um die Studiengebühren bezahlen zu können.
Das Centrum für Hochschulentwicklung veröffentlicht jedes Jahr einen Report (pdf), in dem es die gängigsten Kreditangebote vergleicht und auch regional beschränkte Offerten auflistet. So findet jeder, der einen braucht, die günstigste Alternative. Doch wie günstig der Kredit auch ausfallen mag: Man startet mit Schulden ins Berufsleben. Und das sollte immer nur eine Notlösung bleiben.