WirtschaftsWoche Supermaster Es kann nur einen geben

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Schöne neue Zustellwelt

Hilfe auf den letzten Metern

Vielleicht sollte Supermaster-Kandidat Florian Molder seine Masterarbeit an Amazon-Chef Jeff Bezos oder Post-Chef Frank Appel schicken. Molder versucht nämlich, eines der größten Probleme der Versandhandelslogistik zu lösen: Wie bewältigt man das kurze Stück am Ende des Wegs vom Lager zum Kunden, die berühmte letzte Meile?

Den aktuellen Stand der Branche analysiert Molder so: „Die klassische Belieferung mit Lieferfahrzeugen gelangt aufgrund der steigenden Nachfrage zunehmend an ihre Grenzen. Das wird vor allem in größeren Städten offensichtlich.“

Dieses Problem zu lösen, würde nicht nur Bestellern und Versandhändlern helfen – sondern auch Umwelt und Stadtbewohnern, die unter Lärm, Verkehr und Abgasen leiden. Molders Lösung: Zustellroboter. In seiner Arbeit beschreibt er konkrete Konzepte für die autonome Zustellung und entwickelt einen Algorithmus, der die Routen der Liefermaschinen optimiert.

Schichtwechsel auf der letzten Meile - Paketroboter und andere innovative Konzepte

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Business Administration

Verbundenheit durch Flexibilität

Das derzeit knappste Gut in der Wirtschaft sind nicht seltene Erden oder Edelmetalle – es sind qualifizierte Mitarbeiter. Deshalb ist es für Unternehmen so wichtig, die Fachkräfte zu halten, die bereits an Bord sind. Supermaster-Kandidatin Luise Ortloff sieht in einem stärkeren Commitment zu einer Organisation, also einer Bindung an den und Identifikation mit dem Arbeitgeber, eine Möglichkeit, Mitarbeiterfluktuation zu verringern.

Um herauszufinden, wann sich Menschen einem Unternehmen verbundener fühlen, erhob sie Daten von mehr als 350 Personen in einer Umfrage. Ihre Erkenntnis: „Insgesamt zeigt sich, dass das Erleben von Selbstbestimmung bei der Arbeit ein zentrales Element für die Verbundenheit zum eigenen Unternehmen darstellt.“ Dazu bräuchte es den Einsatz neuer Technologien und flexiblerer Arbeitszeitmodelle. Wichtig sei dabei, so Ortloff, dass man die Mitarbeiter damit nicht überfordere, sondern sie optimistisch blieben und in ihre Fähigkeiten vertrauten.

Digitalisierung im Arbeitskontext: Auswirkungen auf das organisationale Commitment von Mitarbeitern – eine empirische Studie

FOM Hochschule für Oekonomie & Management, Human Resource Management

Sind Gigs gut fürs Ganze?

Plattformen wie Uber oder Airbnb haben das Potenzial, die Wirtschaft von Grund auf zu verändern. Sie schaffen Märkte wo vorher keine waren und machen Arbeiter zu Kleinstunternehmern. Aber welche Auswirkungen hat die so genannte Gig-Economy auf den einzelnen Arbeiter und den Arbeitsmarkt als Ganzes? Dieser Frage hat sich Supermaster-Kandidat Fabien Rozzi anhand eines Datensatzes zum amerikanischen Arbeitsmarkt gewidmet.

Dazu analysierte Rozzi zunächst, ob die wachsende Zahl von Ein-Personen-Unternehmen ein guter Gradmesser für den Zuwachs an selbstständigen Uber-Fahrern und anderen Plattform-Arbeitern ist. Daraus leitete er dann ab, welchen Einfluss die Plattformen auf den Rest der Ökonomie haben. Rozzis Ergebnisse sind für die zukünftige Bewertung von Plattform-Unternehmen interessant: Zum einen zeigt er, dass sich die Zahl der Uber-Fahrer und somit wahrscheinlich auch anderer Gig-Arbeiter anhand der Ein-Personen-Unternehmen messen lässt. Zum anderen ergibt seine Analyse, dass Plattformen Arbeitslosigkeit nicht beheben, sondern zu einer „Verschiebung der Beschäftigungsverhältnisse von geringverdienenden Arbeitnehmern zu Gig-Arbeitern“ führen.

Die Auswirkungen der Gig-Economy auf den US-amerikanischen Arbeitsmarkt: Die Rolle von Ein-Personen-Unternehmen mithilfe ökonometrischer Modelle und dem Beispiel von Uber verstehen

TU München, Master in Management

Steckbrief für die Stars der Digitalisierung

Der „sexiest job“ des 21. Jahrhunderts? Data Scientist, zumindest laut „Harvard Business Review“. Zahlreiche Studien zeigen, dass Firmen genau dieses Fähigkeitsprofil suchen. Menschen, die sowohl programmieren, als auch große Datensätze statistisch auswerten können. Supermaster-Kandidat Keesiu Wong hat sich gefragt, was diese so wichtige Berufsgruppe können muss und warum sie für Unternehmen so wichtig sind. „Insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) für Unternehmen spielen Data Scientists die zentrale Rolle, wenn es darum geht, den geschäftlichen Nutzen von Daten durch KI zu nutzen“, schreibt Wong.

Dazu analysierte er einen Datensatz eines Wettbewerbes von Datenwissenschaftlern darauf, wie komplex und wie klar sie ihren Programmiercode geschrieben haben. Sein Ziel: Eine empirisch belegte Antwort auf die Frage: Was macht einen guten Datenwissenschaftler aus? „Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Fähigkeit, komplexen, aber nicht komplizierten Code zu schreiben, sowie die Fähigkeit, eine hohe Lesbarkeit zu erhalten, einen guten Data Scientist ausmacht“, so Wongs Fazit.

Was zeichnet einen guten Data Scientist aus? - Künstliche Intelligenz aus einer Ressourcen-basierten Perspektive: Eine Regressionsanalyse zwischen der kompetitiven Leistung von Data Scientists und dem zugrunde liegenden Machine Learning Quellcode

TU München, Master in Management

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