Geringere Bezahlung Weniger Gehalt im Homeoffice? Gut so!

Google will Mitarbeiter im Homeoffice schlechter bezahlen, wenn sie dauerhaft dort arbeiten, wo die Lebenshaltungskosten geringer sind als nah am Bürostandort. Quelle: dpa

Google will Mitarbeiter im Homeoffice schlechter bezahlen als den Rest. Ein Modell, dem sich auch deutsche Konzerne anschließen sollten. Ein Kommentar.

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Der Furor der Gerechten ist schon absehbar. Würde ein deutsches Unternehmen tun, was Google gerade in den USA praktiziert, nicht nur der Ostbeauftragte dürfte sich bitter beklagen: Der Konzern will Mitarbeiter im Homeoffice schlechter bezahlen, wenn sie dauerhaft dort arbeiten, wo die Lebenshaltungskosten geringer sind als nah am Bürostandort.

Viele Hoffnungen der Vorkämpfer des ländlichen Raumes würden sich so zerschlagen: Sinkt dadurch der Lohn um, sagen wir, 30 Prozent, verliert ein Umzug von Berlin nach Eberswalde schnell an Attraktivität. Das zu ändern ist aber eine politische Aufgabe, nicht die von Unternehmen. Sie müssen so wirtschaften, dass ihre Produkte besser sind als die der Konkurrenz und möglichst günstiger.

Beiden Zielen kann Googles System dienen: Wer Anreize zur Büropräsenz schafft, ermöglicht erst, dass Loyalität entsteht. Wenn sich umgekehrt geringere Löhne durchsetzen lassen, ohne dass die besten Köpfe abwandern, ist es betriebswirtschaftlich zwingend, das auch zu tun.



Arbeitnehmern steht es frei, ihre Jobs nach den Homeoffice-Konditionen auszuwählen. Spricht sich erst mal herum, dass die guten Leute in Eberswalde leben wollen, wird dort das Lohnniveau steigen, und zwar für alle.

Mehr zum Thema: Je mehr sich Homeoffice etabliert, desto mehr zugewanderte Arbeitnehmer erwägen, ganz in ihre Heimat zurückzukehren. Droht Deutschland eine große Abwanderungswelle Hochqualifizierter?

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