Hellofreshgo-Chef So will die Hellofresh-Tochter Mitarbeiter zurück ins Büro locken

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„Ist doch toll, wenn Leute in die Kantine gehen“

Können die Boxen bei Ihnen mehr sein als Zwischenlösungen?
Wir werden sie auf jeden Fall weiterführen. Gerade bei Events wie Firmenjubiläen oder Weihnachtsfeiern, die nicht zentral an einem Ort gefeiert werden, sehen wir Potenzial. Das Boxen-Geschäft wird sehr saisonal und von Events getrieben sein. Wir gehen davon aus, dass die Bestellungen der Homeoffice-Boxen zurückgehen werden.

Das Hauptgeschäft werden also die Kühlschränke bleiben. Was kostet die Nutzung denn für Ihre Kunden?
Das kann ich nicht sagen.

Die Unternehmen zahlen aber eine monatliche Gebühr?
Genau.

Und sprechen wir da eher von einem drei- oder einem vierstelligen Betrag?
Wir liegen preislich in etwa auf der Grenze. Die meisten Unternehmen bezuschussen die Produkte dann noch, das funktioniert sehr individuell.

So, wie es viele Unternehmen auch bei den Gerichten aus der Kantine machen. Haben Ihre Kunden eigentlich noch eine Kantine?
Viele schon. Gerade die großen Kunden ergänzen ihr gastronomische Angebot um unserem Kühlschrank. Die Kantine macht dann meist am frühen Nachmittag zu. Unser Kühlschrank nicht.

Diese Koexistenz mit der Kantine kann aber doch nicht in Ihrem Interesse sein, oder?
Doch, wir wollen die Mitarbeiter ja vor allem aus dem engen Korsett der Kantine befreien: Zwischen 12 und 14 Uhr müssen sie sich auf den Weg machen für ihre Currywurst und auch noch lange warten, wenn sie mal nicht den richtigen Moment abpassen. Aber die Alleinherrschaft der Currywurst ist vorbei. Wir wollen die Verpflegung so flexibel und abwechslungsreich machen, wie die Arbeit von heute es ist. Aber klar, Unternehmen, die nur auf unseren Kühlschrank setzen, sind entspanntere und beständigere Kunden.

Ist denn bei diesen Kunden schon wieder viel Betrieb? Immerhin haben sich zahlreiche Mitarbeiter in die Arbeit von zu Hause verguckt. Merken Sie das im Geschäft? Haben Unternehmen Verträge aufgelöst?
Ja, wir haben inaktive Kühlschränke. Wenn wir im engen Austausch mit den Unternehmen feststellen, dass der Betrieb gerade einfach keinen Sinn ergibt, weil kaum Mitarbeiter kommen, nehmen wir den Kühlschrank vorerst vom Netz. Dann ist der Betrieb in der Regel auch für uns nicht sinnvoll – und für die Umwelt erst recht nicht.

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Und dass die Homeoffice-Pflicht seit Anfang Juli passé ist und zumindest mehr Menschen wieder ins Büro dürfen, merken Sie nicht?
Punktuell schon. Die große Welle sehen wir in den Verkaufszahlen bei unseren bestehenden Kunden aber noch nicht. Aber die Anfragen möglicher Neukunden gehen gerade rapide nach oben, weil sich viele Unternehmen mit neuen Konzepten beschäftigen, um ihre Mitarbeiter zurück ins Büro zu holen. Da kann unser Kühlschrank ein Anreiz, ein Magnet sein.

Mehr zum Thema: Die Homeoffice-Pflicht ist Geschichte, doch viele Angestellte hadern mit der Rückkehr ins Büro. Um sie zu überzeugen, könnten Kantinen eine entscheidende Rolle spielen. Unternehmen bieten dort künftig mehr – und stellen, wie jüngst Volkswagen, sogar die heilige Currywurst zur Disposition.

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