Doch es geht um mehr als eine durchdachte Struktur und die Passgenauigkeit auf die Stelle. "Der schwierigste Punkt ist, Interesse zu wecken und sich von den anderen Bewerbern abzusetzen", schrieb einer der Aktionsteilnehmer. Wie man das macht? Am Ende ein P.S. anfügen oder eine spezielle Schriftfarbe benutzen kann schon reichen, um dem Personaler im Gedächtnis zu bleiben. Eine der Teilnehmerinnen (Beispiel 2) hat ebenfalls eine interessante Variante gewählt. Sie bot ihrem potenziellen Arbeitgeber ein Kennenlern-Praktikum an. Doch Vorsicht! So etwas ist natürlich nur in Ausnahmefällen sinnvoll - zum Beispiel für Quereinsteiger, die sonst überhaupt keine Chance bekämen.
Neben Inhalt und Formulierungen ist der erste Eindruck beim Personaler wichtig, denn er kann schon entscheidend sein. Die Abstände zwischen den Absätzen müssen richtig gewählt sein (Beispiel 4), der linksbündige Flattersatz ist Standard. Briefköpfe und Anrede sollten personalisiert sein. "Sehr geehrte Damen und Herren" ist nur im äußersten Notfall zu verwenden, wenn Sie den richtigen Ansprechpartner trotz Nachforschungen nicht herausfinden konnten. Das gilt auch für Initiativbewerbungen.
Wie man Social-Media-Profile für die Jobsuche optimiert
Stimmen Sie Ihre Online-Profile und ihre Bewerbungsunterlagen miteinander ab. Es darf da keine Widersprüche geben. Sonst ist Ihre Glaubwürdigkeit dahin.
Halten Sie Ihre öffentlich zugänglichen Profile stets aktuell. Wichtig sind vor allem die Kontaktdaten und berufliche Stationen mit kurzer Beschreibung Ihres Tätigkeitsfeldes.
Streuen Sie über Kontaktnetzwerke wie Xing oder LinkedIn keine persönlichen Details. Vorsicht mit Facebook: Wenn ihre früheren Aktivitäten dort allzu wild waren, sollten Sie sich besser ein neues Profil zulegen.
Flüchtigkeitsfehler in Rechtschreibung und Grammatik gilt es zu vermeiden. "Sie zeigen, dass der Bewerber sich nicht richtig konzentriert hat und seine Bemühungen halbherzig sind", meint Hesse. "Das ist für viele Arbeitgeber sofort ein Ausschlusskriterium." Deshalb sollte immer eine zweite Person die Bewerbung gegenlesen. Lieber das Schreiben einen Tag später abschicken, als keine zweite Meinung einzuholen. Denn: "Beim Schreiben von Bewerbungen stellt sich schnell Betriebsblindheit ein", stellte eine der Aktionsteilnehmerinnen fest. "Man verliert das Auge für möglicherweise wichtige Details."
Fehler schleichen sich ebenfalls häufig am Ende des Anschreibens ein (Beispiel 3). "Kommen Sie beim Schlusssatz ohne verbale Verrenkungen und gekünstelte Höflichkeiten auf den Punkt", rät Experte Hesse. "Ich freue mich über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch", könnte eine solch einfache und präzise Formulierung lauten. Oder: "Es würde mich freuen, Sie in einem Vorstellungsgespräch von meiner Qualifikation überzeugen zu können."