
Baden-Württemberg bietet den attraktivsten Arbeitsmarkt auf Länder- und Städteebene - dies geht aus einer neuen Arbeitsmarktstudie der Job-Suchmaschine Adzuna hervor. Im Ländle kommen nur 3,41 Arbeitslose auf eine offene Stelle - es besteht also weniger Konkurrenz um einen Arbeitsplatz verglichen mit anderen Bundesländern. Die besten Chancen haben Bewerber laut Studie in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Dort ist die Anzahl der Jobsuchenden pro freier Stelle bundesweit am niedrigsten.
Jobchancen für Arbeitslose: So stehen die Chancen in den einzelnen Bundesländern
Zu Jahresbeginn ist der Arbeitsmarkt im Aufwind. Laut der Arbeitsmarktstudie einer Job-Suchmaschine kommen in Deutschland dennoch auf eine offene Stelle 5,96 Arbeitslose. Es gibt jedoch große regionale Unterschiede, was die Konkurrenz um vakante Jobs angeht.
Baden-Württemberg ist das Bundesland mit den besten Jobchancen für Arbeitslosen. Mit lediglich 1,81 Arbeitslosen pro offener Stelle ist hier die Konkurrenz um einen Job deutschlandweit am niedrigsten.
In Bayern konkurrieren zwei Arbeitslose (1,91) um einen Job.
Hamburg belegt mit durchschnittlich 1,95 Arbeitslosen pro offener Stelle Platz drei unter den Top-Bundesländern. Insgesamt kommen im Stadtstaat 71.935 gemeldete Arbeitslose auf 36.836 offene Stellen.
In Hessen sind 179.124 Menschen arbeitslos gemeldet. Demgegenüber stehen 61.110 offene Stellen. Auf einen Job kommen also fast drei mögliche Bewerber (2,93). Damit liegt Hessen immer noch auf Platz vier der Bundesländer, die die besten Jobchancen für Arbeitslose bieten.
Berlin schafft es mit 3,5 Arbeitslosen pro Stelle gerade noch in die Top 5. Verglichen mit dem Spitzenreiter Baden-Württemberg ist es in der Hauptstadt fast doppelt so schwer, einen Job zu finden.
In Bremen stehen 36.679 arbeitslos gemeldete Personen 8.352 vakanten Stellen gegenüber. Auf jeden Job kommen also 4,39 potentielle Bewerber.
In NRW kommen auf eine offene Stelle 5,32 Arbeitssuchende. Damit belegt das Bundesland Platz sieben im Ländervergleich.
Mit 5,77 Jobsuchern pro offener Stelle ist Rheinland-Pfalz auf Platz acht.
161.544 Menschen sind in Sachsen arbeitslos gemeldet. Demgegenüber stehen 26.847 offene Stellen. Auf einen Job kommen also 6,02 Bewerber.
Noch etwas größer ist die Konkurrenz in Thüringen: Hier kommen 79.514 Arbeitslose auf 12.948 Stellen. Um einen Job konkurrieren also statistisch gesehen 6,14 Menschen.
Im Norden Deutschlands kommen auf eine offene Stelle 6,3 Bewerber. Jedenfalls stehen 100.271 Arbeitslosen 15.909 offene Stellen gegenüber.
Das Saarland kommt mit 9,53 Arbeitslosen pro offener Stelle unter die Flop 5 der deutschen Bundesländer.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind die Aussichten für arbeitslose, einen Job zu finden, eher gering. Hier kommen 11,27 Arbeitslose auf eine offene Stelle.
In Brandenburg stehen 108.034 Arbeitslose 9.424 offenen Stellen gegenüber. Damit kommen 11,46 Arbeitslose auf eine Stelle.
Am schlechtesten sind die Jobchancen in Sachsen-Anhalt: Hier kommen 11,54 arbeitslose Menschen auf eine offene Stelle. Im bundesweiten Vergleich kann es für Bewerber daher doppelt so schwer sein, einen Job zu finden. Verglichen mit dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg,
Bayern oder Hamburg sogar sechsmal so schwer.
Im Westen sieht es dagegen weiterhin schlecht aus: Oberhausen ist erneut die Stadt mit dem schwierigsten Arbeitsmarkt in Deutschland. Mit einem Studienergebnis von 51 Arbeitslosen pro Stelle im Vergleich zu 28 im Vorjahr, hat sich die Anzahl insgesamt verdoppelt und somit die Jobchancen für Arbeitssuchende drastisch verringert. Die Situation auf den benachbarten Arbeitsmärkten in Herne (44,98) und Gelsenkirchen (44,70) hat sich ebenso in den letzten Monaten verschlechtert.
Sechs Tipps für Jobsucher
Nicht nach Jobs im "kaufmännischen Bereich" suchen, sondern die exakten Berufsbezeichnungen benutzen, zum Beispiel Industriekaufmann oder Controller.
Der Controller kann auch unter Finanzbuchhalter laufen, der Key-Account-Manager heißt mitunter Großkundenbetreuer.
Auf den meisten Portalen können Jobsucher kostenlose Profile mit ihrem Lebenslauf anlegen. Das ist zwar mühsam und erfordert regelmäßige Aktualisierungen – doch dadurch landen sie in einem Bewerberpool, auf den die Unternehmen zugreifen.
Suchkriterien lassen sich speichern, so bekommen Jobsuchende passende Jobangebote auf ihr Smartphone geschickt. Laut Crosspro-Umfrage machen das derzeit allerdings nur 0,6 Prozent aller Bewerber.
Laut Crosspro-Studie sind kurz vor Ende der Woche die wenigsten Arbeitnehmer in den Jobbörsen unterwegs.
Neben den spezialisierten Jobbörsen sollten Bewerber auch bei den Branchenführern nachgucken – sowie regelmäßig auf den Seiten der Unternehmen. Denn dort veröffentlichen sie viele Stellen zuerst.
Die Analyse der Bundesländer zeigt, dass Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit durchschnittlich 33 Arbeitslosen pro Stellenangebot deutlich hinter dem bundesweiten Durchschnitt von 15 Arbeitslosen pro Stelle liegen.
Jobsuche
Hier kann es für Bewerber doppelt so schwer sein, einen Job zu finden. “Große Nachfrage für Fachkräfte sehen wir bei der Betrachtung unseres gelisteten Jobangebotes, insbesondere in den Bereichen IT, Finanzwesen und Beratung”, sagt Inja Schneider, Country Manager Deutschland bei Adzuna.