Vorsicht gilt auch bei zu gewagten Bildausschnitten. Ein angeschnittenes Gesicht kann dem Foto mehr Persönlichkeit verleihen, dennoch sollte der Bewerber vollständig zu sehen sein.
Ob klassisches Porträt oder nur ein Bildausschnitt: Der Blick des Bewerbers sollte unbedingt frontal in die Kamera gerichtet sein, um dem imaginären Gegenüber in die Augen zu schauen. Ein Lächeln – ob mit oder ohne Zähne – bringt Sympathiepunkte.
Die richtige Kleidung für den Fototermin
Das passende Outfit muss mehrere Anforderungen erfüllen: Es muss nicht nur zur Branche und dem Berufsbild passen, sondern sollte auch den Typ unterstreichen. Fühlt sich ein Bewerber verkleidet, strahlt er dieses Gefühl auch auf den Fotos aus.
Grundsätzlich machen Frauen mit Bluse und Blazer nichts falsch. Abhängig von der Branche reicht auch eine Bluse oder ein schickes Oberteil. Nicht geeignet sind auffällige Muster, sie bringen unnötige Unruhe ins Bild und sorgen schlimmstenfalls für ein „Flimmern“.
Für Männer gelten diese Regeln genauso. Hemd, Sakko und Krawatte für den klassischen Business Look, legerer wird es ohne Krawatte. Abgerundet wird das Outfit durch dezenten Schmuck und ein natürliches Make-up – gerne auch für Männer: Das Abpudern und Kaschieren von Unreinheiten sorgt auf Fotos für ein gepflegtes Erscheinungsbild.
So kleiden Sie sich richtig
Wie kleidet man sich ordentlich? Dabei geht es um mehr als die Frage, ob mit oder ohne Krawatte. Welche Aussagen lassen sich durch welche Kleidung transportieren? Das ist keineswegs Jacke wie Hose. Ein Crashkurs.
Im Englischen heißt es „it fits“, wenn etwas passt. Daher das Wort „Outfit“. Ihre Kleidung sollte in drei Kategorien passen: Dem Anlass entsprechend, dem Typ entsprechend und der individuellen Aussage entsprechend. Genau in der Schnittmenge liegt das für sie optimale Outfit.
Anzug oder Kostüm sollten Werte wie Vertrauen und Sicherheit widerspiegeln. Das gilt auch für Mitarbeiter im Back-Office. Ein Ziel ist Understatement. Die Kleidung sollte modern und nicht bieder wirken; dunkle Business-Farben wirken am besten.
Es gilt, einen Tick schicker zu sein als im klassischen Business. Hosen mit Pullover gehen maximal in der Werbebranche. Ansonsten eher kompletter Hosenanzug oder Blazer-Hose-Kombi für Damen, Anzüge und Kombinationen für Herren. Anspruchsvoll, gehobene Qualität und dunklere Farben.
Professioneller Look ist hier unabdingbar. Klassische Kostüme, Anzüge und Kombinationen in mittleren bis dunkleren Farbtönen. Farben dürfen nicht ins Auge springen, sollten aber modern sein.
In der Werbung oder bei den Medien darf es bunter und ausdrucksstark zugehen. Hier ist Nähe angesagt und schwarze Kleidung ist da sehr hinderlich.
Für besonders große Männer empfehlen sich farbliche Unterteilungen. Also zum Beispiel blaue Hose oder roter Pullover. Das unterbricht die Größe und lässt Sie weniger lang wirken. Männer mit langen Beinen tragen am besten längere Jacken und Ärmel.
Ist Ihr Körper insgesamt kurz, empfiehlt sich farblich Ton in Ton. Farbliche Unterteilungen würden die Kürze betonen. Haben Sie kurze Beine, sollten Sie von Hosenaufschlägen absehen – und auch davon, Ärmel aufzukrempeln.
Tiefsinnige und Kreative wollen sich ausdrücken. Die Erscheinung darf Außergewöhnliches bieten, also kreativer Kragen, Schmuck, extravagante Brille oder bunte Farben. Bodenständige Typen verwenden besser natürliche Materialien und Erdtöne. Dramatiker und Extrovertierte mögen vielleicht asymmetrisch geschnittene Kleidung – sie sollten dann aber darauf achten, dass sie niemals billig wirkt. Zu sportlichen Typen passen Blau und Grün.
Sollten Sie eine schlanke Frau sein und Kleidergröße 32 bis 34 tragen, sehen Röhrenjeans super aus. Ab Kleidergröße 40 sehen Sie mit ihnen dicker aus. Es liegt also stets an der Form ihres Körpers.
Sind Schulter, Taille und Hüfte gleich breit, empfiehlt sich eine gerade Hose oder ein gerader Rock.
Die Schulter ist schmaler als die Hüfte. Hier sollten Sie Hosen und Rücke in der sogenannten A-Linie mit kurzen Oberteilen kombinieren.
Die Schulter ist breiter als die Hüfte: Hier empfehlen sich Caprihosen, Röhrenhosen und enge Röcke. Die schmalen Hosen lassen sich gut in Stiefel stecken.
Die Figur ist wie eine 8 geformt. Sie ist eine sehr weibliche Figurform. Die Röcke sind konisch geschnitten, sie werden zum Knie hin schmaler. Passende Hosen sind Hosen in Bootcut-Schnitten.
Zwar hört man immer wieder, dass Frauen ihre Haare zwingend zusammenbinden sollten, allerdings sollte das Hauptaugenmerk auf einer gepflegten Erscheinung liegen. Sind die Haare gut frisiert und verdecken das Gesicht der Bewerberin nicht, dürfen sie auch für das Bewerbungsfoto offen getragen werden.
Außerdem sollten Frauen darauf achten, nicht viel mehr Haut als ihre männlichen Mitstreiter zu zeigen. Ein tiefes Dekolleté etwa wirkt unprofessionell. Je nach Typ kann auch ein allzu starkes Lächeln negative Auswirkungen auf den ersten Eindruck haben. Studien haben ergeben, dass Frauen generell durch weibliche Reize – dazu zählen auch offene Haare – gegenüber Männern benachteiligt werden.
Das Gesamtbild sollte also stimmig sein. Wer unsicher ist, sollte das Thema bei der Bildauswahl mit dem Fotografen besprechen. Denn: Nicht jedem steht dasselbe Detail. Wie unterschiedlich Empfehlungen ausfallen können, zeigt eine Foto-Aktion der Wirtschaftswoche, in der Expertin Maja Skubella 65 Bilder kommentiert hat.
Bei allen Faktoren, die es für ein gelungenes Bewerbungsfoto zu beachten gilt, sollten Bewerber eines nicht vergessen: Gestellte Fotos, die den Bewerber in unnatürlichen Posen zeigen, hinterlassen einen faden Beigeschmack und kommen bei Personalbeauftragten nie gut an. Ein offenes, ehrliches Lächeln und eine aussagekräftige Gesamtkomposition überzeugen hier deutlich mehr.