Der für seine Eskapaden bekannte Tesla-Chef Elon Musk hat sich in der internen Hierarchie des Elektroauto-Herstellers einen Königstitel zugelegt. Musk sei nun der „Technoking of Tesla“, meldete das Unternehmen am Montag in einer Pflichtmitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC.
Finanzchef Zack Kirkhorn trage ab sofort den Titel „Master of Coin“ (etwa: „Meister der Münze“), hieß es weiter. Das kann eine Anspielung auf die jüngsten Geschäfte Teslas mit Kryptowährungen wie Bitcoin - zugleich nannte sich so der Schatzmeister in der Serie «Game of Thrones», der dafür sorgte, dass dem König nicht das Geld ausging.
Auf der Suche nach neuen beruflichen Möglichkeiten stößt man nicht selten auf komplizierte Stellenanzeigen, die völlig unverständlich sind – sogar dann, wenn die Englischkenntnisse bereits auf fortgeschrittenem Niveau sind. Das ist nicht nur ein Ärgernis. Es kann auch dazu führen, dass die passende Stellenanzeige übersehen wird.
Nicht umsonst kritisieren Bewerber an Stellenausschreibungen unter anderem, dass sie zu oft unverständlich formuliert sind. Und das fängt mit der Positionsbezeichnung an. Warum sich bisher niemand die Mühe gemacht hat, diese Berufe verständlicher zu beschreiben, hat mehrere Gründe. Einer ist, dass sich Unternehmen gerade im Bereich neuer Technologien stark am angelsächsischen Raum orientieren. Ein anderer, dass sich neue Technologien schneller entwickeln und schneller neue Stellen erforderlich machen, als sich jemand dafür Namen ausdenken kann.
Um ein wenig Klarheit bei den unverständlichen Berufsbezeichnungen zu schaffen, hat die WirtschaftsWoche in Zusammenarbeit mit dem elektronischen Sprachlernanbieter Babbel 13 davon aufgeschlüsselt und übersetzt.
Kryptische Berufsbezeichnungen und was sie bedeuten
Was Big Data sind, davon haben inzwischen vielleicht einige Menschen eine Idee. Aber was macht ein „Chef-Datenangestellter“?
Er ist für die Erhebung und Verwaltung von Unternehmensdaten verantwortlich. Er oder sie muss Qualität und Sicherheit der Daten gewährleisten und dabei das Beste aus ihnen herausholen, indem sie genutzt werden, um die Geschäftschancen des Unternehmens zu erhöhen.
Man könnte das mit „Interne/r Prüfer/in“ übersetzen. Damit sind wir aber mit dem Verständnis nicht viel weitergekommen.
Er oder sie ist für die Analyse der internen Vorgänge eines Unternehmens sowie für das Identifizieren möglicher Probleme oder unwirtschaftlicher Abläufe zuständig. Tatsächlich handelt es sich in vielen Fällen um eine Auswertung und Prüfung firmeninterner Systeme. Anschließend wertet der Internal Auditor die zur Lösung von Problemen einzusetzenden Strategien aus, um so das Management des betreffenden Unternehmens zu optimieren.
Es könnte so einfach sein: Ein Account Manager ist schlicht und ergreifend ein/e Kundenbetreuer/in.
Er oder sie ist für die Pflege bestehender und die Akquise neuer Kundenbeziehungen verantwortlich. Die Aufgabe kann für die Geschäftsentwicklung eines Unternehmens entscheidend sein. Die Funktion variiert je nach Geschäftsbereich und umfasst verschiedene Nuancen und Eigenschaften: von Sales (Verkauf) oder Informations- und Kommunikationstechnologie bis hin zu Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit).
Diejenigen, die mit Begriffen wie Blogger und Influencer vertraut sind, wissen, dass WordPress eine der am meisten genutzten Plattformen für die Erstellung von Blogs und Webseiten ist. Es geht hier also um einen Profi in diesem Bereich.
Konkret ist ein WordPress Specialist ein Webdesigner, der sowohl für die Erstellung und Entwicklung von mit Content-Management-Systemen kompatiblen Themen, als auch für die Personalisierung und Erstellung neuer Inhalte zuständig ist.
Kämpfen wir uns mal Wort für Wort durch. Web ist ein anderes Wort für das Internet. Content ist der Inhalt. Strategist ist jemand, der eine Strategie entwickelt. Diese Berufsbezeichnung muss etwas mit Internetinhalten und einer diesbezüglichen Strategie zu tun haben.
Hier die Lösung: Damit die Inhalte einer Webseite auch Nutzer erreichen, darf nichts dem Zufall überlassen werden. Es braucht eine gut durchdachte Strategie. Diese zu erstellen ist die Aufgabe des Web Content Strategist, der entscheidet, wie, wo und wann Inhalte erstellt und über die Sozialen Medien und verschiedene Internet-Plattformen verbreitet werden. Die Umsetzung dieser umfassenden Vision beruht auf intensiver Recherchearbeit und erfordert tiefgreifende Kenntnisse über das Unternehmen, seine Ziele und die Nutzer, an die sich das Unternehmen wenden möchte. Ein Web Content Strategist kümmert sich nicht unbedingt um alle technischen Aspekte wie die Redaktion von Texten, Bildern oder Videos – dafür sind wieder andere zuständig.
iÜbersetzen wir mal frohgemut los: Nutzer-Erfahrungs-Spezialist. Gar nicht so schwer. Aber was macht man da?
Zu den Berufen, die seit Neuestem sehr gefragt sind, gehört der oder die User Experience Specialist, der dafür verantwortlich ist, die Navigationserfahrung der Nutzer einer Webseite zu verbessern und Traffic („Verkehr“, also viele Besuche) auf der Seite zu erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss ein User Experience Specialist zum Beispiel das Verhalten der Nutzer, die die Webseite besuchen, analysieren und sicherstellen, dass die Seite und ihr Inhalt auf allen Endgeräten funktioniert.
Schwieriger Fall. Es muss um Vorräte gehen in einem bestimmten Gebiet. Und jemand soll das managen.
Hier die Auflösung: Ein Area Supply Manager ist für die Logistik zuständig. Dies umfasst die verschiedensten Aufgaben, da Eingänge und Ausgänge des Warenstroms sowie die zugehörigen Daten verwaltet werden und ständig Austausch und Koordination mit den Produktions-, Vertriebs-, Sales-Abteilungen und dem Management stattfinden müssen.
Hier hilft das beste Englisch in die Irre. Es geht eben nicht so sehr darum, eine Gemeinschaft zu führen, obwohl es erst einmal so klingt.
Darum geht es: Er oder sie ist für die Planung und Durchführung aller Abläufe des Unternehmens zuständig, die der Akquise neuer Kunden und der Interaktion mit diesen dienen. In der Praxis umfasst dieses Arbeitsgebiet die Entwicklung von Projekten, mit denen potentielle Nutzer erreicht werden sollen, sowie die Optimierung von Prozessen und das Management dieser Projekte. Ziel dabei ist, den Einflussbereich zu vergrößern. Außerdem verwaltet und pflegt ein Community Lead Partnerschaften mit anderen Unternehmen oder örtlichen Organisationen.
Hier kann man doch eine Idee haben, was gemeint ist, denn die Berufsbezeichnung gibt es auch auf Deutsch als persönliche/r Assistent/in. Offenbar finden manche, dass es auf Englisch schicker klingt – und man muss weniger auf Femininum und Maskulinum achten.
Dieser Job umfasst die ausschließliche Unterstützung und Assistenz eines Direktors, seines Teams oder einer bestimmten Unternehmenseinheit. Zu den Aufgaben zählt die Organisation des Terminkalenders, von Reisen, Geschäfts-Meetings und Terminen sowie die Pflege der Beziehungen zu Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern. Oft ist ein Personal Assistant in Entscheidungen, die Erstellung von Mitteilungen und die Präsentation der Geschäftstätigkeiten eingebunden.
Als „Trendjäger“ übersetzbar, kennen diesen Job in der Modewelt tatsächlich nicht viele. Ein Cool Hunter reist um die Welt auf der Suche nach Trends und neuen Styles auf den Straßen der Großstädte. Die Mission besteht darin, zukünftige Trends aufzuspüren und so den Designern und großen Modeketten neue Ideen für ihre Kollektionen zu liefern.
Die Blockchain ist eine Liste von Datensätzen, anhand derer digitale Informationen verteilt, aber nicht kopiert werden können. Ein Developer ist ein Entwickler. Voilà: Wir haben es hier mit einem spezialisierten Datensatz-Entwickler zu tun.
Seit Neuestem gibt es diese hochqualifizierte Position. Ein Blockchain Developer ist im Finanzbereich tätig und ist für die Entwicklung einer Blockchain zuständig. Er oder sie muss mit nicht-relationalen Datenbanken, den grundlegenden Open-Code-Blockchains sowie Grundlagen der Kryptographie vertraut sein. Außerdem sollte er oder sie über gute Programmierkenntnisse und ein umfassendes Verständnis von Algorithmen und Datenstrukturen verfügen.
Diese Stelle im Bereich Unternehmensentwicklung gibt es in Deutschland immer häufiger. Dennoch kennen diejenigen, die nicht bereits von ihr gehört haben oder in Start-Ups tätig sind, diese Bezeichnung vermutlich nicht. Der Begriff growth bezieht sich in diesem Fall darauf, dass es das einzige und wichtigste Ziel des Unternehmens ist, seinen Absatz zu fördern, während der Begriff hacking in diesem Zusammenhang mit seiner positiven Konnotation „über den Tellerrand hinaus“ oder „kreativ“ verwendet wird.
In der Praxis ist ein Growth Hacker für die Entwicklung und Anwendung einer Geschäftsstrategie verantwortlich, in der Marketing und Datenanalyse miteinander verknüpft sind. Ziel des Growth Hackers ist es, Wachstum und Entwicklung des Unternehmens zu fördern, indem er oder sie Marketing-Prinzipien und umfassende Produktkenntnisse anwendet und die entsprechenden Daten analysiert. Bald schon wird diese Position in all jenen Unternehmen oder Organisationen von entscheidender Bedeutung sein, in denen jede Abteilung synchron mit den anderen Abteilungen arbeitet, und wird dort Entscheidungen ausschließlich auf der Grundlage von Daten treffen.
Noch erscheint es etwas seltsam, eine Anzeige mit dieser Stellenbeschreibung zu lesen. Trifft man jedoch auf diese Bezeichnung, sollte man wissen, dass der Digitale Prophet neue Trends in den dynamischen Märkten sowie in der stetigen Weiterentwicklung im digitalen Bereich ermittelt. Diese Stelle gibt es bereits, zum Beispiel ist David Shing der Digital Prophet des US-amerikanischen Unternehmens AOL.
Warum sich bisher niemand die Mühe gemacht hat, diese Berufe verständlicher zu beschreiben, hat mehrere Gründe. Einer ist, dass sich Unternehmen gerade im Bereich neuer Technologien stark am angelsächsischen Raum orientieren. Ein anderer, dass sich neue Technologien schneller entwickeln und schneller neue Stellen erforderlich machen, als sich jemand dafür Namen ausdenken kann.