Exklusives Ranking der WirtschaftsWoche Das sind die beliebtesten Arbeitgeber

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Banken und große Beratungshäuser

Susanne Krenn

Einen ähnlichen Imageschaden müssen derzeit die Banken und großen Beratungshäuser im Ranking der Wirtschaftswissenschaftler verkraften: Mit der Deutschen Bank flog jetzt das letzte Geldinstitut aus den Top Ten der beliebtesten Arbeitgeber. Auch weil die Frankfurter im vergangenen Sommer 2000 Stellen gestrichen hatten. Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist nicht mal mehr auf den ersten 50 Rängen zu finden, genauso wenig wie die Beratung Deloitte. Auch Konkurrent KPMG büßte massiv Plätze ein. PwC verlor ebenfalls. Nur Ernst & Young konnte bestehen.

Der Grund für die wachsende Unbeliebtheit unter den jungen Talenten: die Wirtschaftskrise. Banker und Berater sind für die angehenden Akademiker „die Verursacher der Euro-Krise“, sagt Lake. Im Ranking werden sie dafür abgestraft.

Welche Unternehmen seit 2009 am meisten gewonnen und verloren haben

Festanstellung nach dem Trainee-Vertrag

Für ein Unternehmen mit schlechtem Image zu arbeiten wäre für Susanne Krenn nicht infrage gekommen. Ihr heutiger Arbeitgeber Microsoft, bei dem die Betriebswirtin 2012 nach intensiver Recherche als Trainee anfing, erschien ihr „von Anfang an sympathisch“ – aber nicht nur, weil ihr Trainee-Vertrag nach 24 Monaten automatisch in eine Festanstellung in der Großkundenbetreuung mündet.

Im Microsoft-Trainee-Blog konnte Krenn vorab lesen, welche Erfahrungen andere Einsteiger beim amerikanischen Softwaregiganten gesammelt hatten. Was sie las, gefiel ihr: viele Schulungen, internationale Treffen, Mentorenprogramme. Auch dass Microsoft gezielt Frauen umwirbt, kam bei der 27-Jährigen gut an. Ein Internet-Artikel über Managerinnen bei Microsoft hatte ihr gezeigt, dass sie es auch in der männerdominierten IT-Welt weit bringen kann. Die Geschäftsführung von Microsoft etwa besteht fast zur Hälfte aus Frauen. „Sie sind für mich Vorbilder“, sagt Krenn.

Mütter nach der Babypause

Und auch Deutschland-Chef Christian Illek ist stolz auf sein gemischtes Team. Microsoft habe einen Glaubwürdigkeitsvorsprung, wenn es um die Aufstiegschancen junger Frauen gehe. „Wir können belegen, was andere versprechen“, sagt Illek.

Beispielsweise versucht Microsoft, Mütter nach der Babypause schnell ins Unternehmen zurückzuholen. Damit sie den Anschluss nicht verlieren, behalten die Frauen während der Auszeit ihre E-Mail-Adresse, können von zu Hause aus kleinere Projekte betreuen. Und das Konzept scheint aufzugehen. Fast alle Mitarbeiterinnen kommen zurück, heißt es bei Microsoft.

Kinderbetreuung und Heimarbeit

Und auch wenn die Mütter dann wieder arbeiten, bietet der IT-Riese Unterstützung. Der Familienservice vermittelt etwa kurzfristig Kinderbetreuung, der allumfassende Zugriff von zu Hause auf das Firmennetzwerk eröffnet die Möglichkeit der uneingeschränkten Heimarbeit.

Das findet auch Susanne Krenn praktisch, selbst wenn die 27-Jährige momentan nur alle paar Monate von zu Hause arbeitet, wenn beispielsweise der Handwerker die Klingel repariert. „Ich sehe, wie unkompliziert meine Kolleginnen mit kleinen Kindern Familie und Beruf regeln können“, sagt die junge Frau. „Das ist mir mit Blick in die Zukunft wichtig.“

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