Exklusives Ranking der WirtschaftsWoche Das sind die beliebtesten Arbeitgeber

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten steigt das Bedürfnis nach Sicherheit. Welchen Arbeitgebern Hochschulabsolventen am meisten vertrauen, zeigt eine exklusive Umfrage der WirtschaftsWoche.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Stefan Eibl Quelle: Martin Hangen für WirtschaftsWoche

Schon nach wenigen Metern wird Stefan Eibl hellhörig: Es klackert – als würden unter der Rückbank des Audi ein paar Karnevalisten ihre Holzratschen schwingen. Nach einer guten Viertelstunde ist die Fahrt auf der 1,3 Kilometer langen Teststrecke auf dem Firmengelände in Ingolstadt zu Ende. Zusammen mit einem Spezialisten beginnt Physiker Eibl, den Wagen auf dem Prüfstand zu verkabeln und durchzumessen. Das Ergebnis der Analyse: Weil der Druck, mit dem das Benzin vom Tank in den Motor gepumpt wird, zu unbeständig ist, schwingen die Ventile an den Kraftstoffschläuchen und erzeugen schließlich das störende Geräusch.

Mithilfe von Modellrechnungen und Computersimulationen versucht Eibl, das Klackern zu beseitigen. „Manchmal brauche ich dafür ein paar Tage, manchmal dauert es Wochen“, sagt der Audi-Mann. „Aber es ist immer spannend, zusammen mit unseren Ingenieuren das optimale Auto zu bauen.“

Der 32-Jährige begann im März 2012 bei Audi – weil ihn Autos schon immer faszinierten. Und er auf der Suche nach einem sicheren Arbeitsplatz war. „Audi wird sich dynamisch weiterentwickeln und erfolgreich bleiben“, sagt Eibl, seit vier Monaten Vater einer Tochter. „Große Schiffe sind stabiler als kleine und halten auch Stürmen stand.“ Angst vor Finanz- oder Euro-Krise hat er nicht – auch wegen seiner neuen Stelle. Vor allem seit der Geburt seines Kindes will Eibl sich keine Sorgen mehr darüber machen, wie er seine Familie ernähren kann. „Bei Audi kann ich mich von diesem Gedanken frei machen, denn Gehalt und Sicherheit stimmen.“

Vernetzung der Autos mit dem Internet

Ein Blick auf die Unternehmenszahlen bestätigt das: Audi gibt seinen Beschäftigten eine Jobgarantie bis 2018, wird allein in diesem Jahr 700 Ausbildungsplätze anbieten und 1500 neue Stellen schaffen sowie eine durchschnittliche Ergebnisbeteiligung von 8030 Euro an jeden Mitarbeiter auszahlen – das bestätigte das Unternehmen auf seiner jüngsten Jahrespressekonferenz.

Vorsprung durch Technik: Zwar hat sich das Unternehmen vor Kurzem vom Experiment Elektroauto verabschiedet. Doch der legendäre Werbeslogan hat nach wie vor seine Berechtigung und ist Basis jeglichen ökonomischen Erfolgs: Seit Anfang des Jahres zum Beispiel darf Audi computergesteuerte Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen im US-Bundesstaat Nevada testen. Auch die Vernetzung der Autos mit dem Internet treibt der Konzern ständig voran. „Technologische Neuerungen werden von den jungen Menschen wahrgenommen und machen Audi umso attraktiver“, sagt Audi-Personalvorstand Thomas Sigi.

Methode

Audi ist beliebtester Arbeitgeber

Dazu zählt etwa auch die Facebook-Karriereseite des Unternehmens, auf der sich potenzielle Bewerber informieren können. Die Ingolstädter betreuen die Seite mittlerweile rund um die Uhr. „Wir haben gelernt, dass die Generation Y auch abends um 23 Uhr noch Antworten erwartet“, sagt Sigi. Auch zur internen Kommunikation installiert Audi gerade ein soziales Netzwerk, über das sich die Mitarbeiter zukünftig austauschen können. Das entspreche eher den Gewohnheiten der jungen Menschen. Wie die sich verändern, eruierte der Konzern 2012 in einer Umfrage unter seinen jungen Mitarbeitern bis Anfang 30.

Ein Profil, von dem sich das Gros der Studenten, die dieses Jahr ihr Votum für Deutschlands attraktivste Arbeitgeber abgegeben haben, offenbar sehr angesprochen fühlt: Sie wählten den Autobauer mit den vier Ringen zu Deutschlands Arbeitgeber Nummer eins (siehe Grafik).

Welche Unternehmen fächerübergreifend vorne liegen

Attraktive Autobranche

Ein Sieg auf der ganzen Linie: Denn in dem von der Beratungsgesellschaft Universum Communications exklusiv für die WirtschaftsWoche erstellten Ranking konnte Audi seine Spitzenpositionen nicht nur bei den Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren stärken, sondern auch bei Informatikern und Naturwissenschaftlern an Beliebtheit gewinnen. Unter Physikern, Biologen oder Chemikern gelang dem Automobilkonzern eine Verbesserung um sieben Stufen auf Platz sechs (siehe Bildergalerien).

Auch die direkte Konkurrenz gilt beim Nachwuchs als attraktiv: Auf Audi folgen bei Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren jeweils BMW und Porsche. Auf dem Treppchen der Naturwissenschaftler stehen die Max-Planck-Gesellschaft, Bayer und die Fraunhofer-Gesellschaft. Bei angehenden IT-Spezialisten wecken die US-Riesen Google, Microsoft und Apple am meisten Interesse.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%