Jobfaktor Dienstwagen Diese Grafiken zeigen, in welchen Jobs Firmenwagen beliebter werden

Welche Berufe kriegen am häufigsten einen Dienstwagen gestellt? Quelle: Getty Images

Der Dienstwagen ist für viele Deutsche nach wie vor ein attraktives Argument für eine Stelle. Während der Pandemie haben sich die Suchen danach und die Jobangebote mit Auto verdoppelt. Ganz vorne: Handwerker.

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Dienstwagen sind out? Von wegen. Während der Coronapandemie ist die Zahl der Suchen nach einer Arbeit mit Firmenwagen um 93 Prozent gestiegen, die Zahl entsprechender Stellenausschreibungen sogar um 107 Prozent. Sie hat sich seit 2019 also mehr als verdoppelt, wie eine Datenanalyse der Jobplattform Indeed und billiger-mietwagen.de zeigt.

Dabei reagierten die Firmen viel früher, als das Bedürfnis der Arbeitnehmer nach einem Dienstwagen stieg. Die Zahl der Anzeigen mit diesem Benefit legte zwischen 2019 und 2020 um fast die Hälfte zu, aber nur drei Prozent mehr Suchen mit diesem Stichwort gingen auf Indeed ein. Im vergangenen Jahr erhöhte sich dieses Suchverhalten dann jedoch um 47 Prozent.

Sven Ahrens, Chef von billiger-mietwagen.de, macht für diesen Trend den gestiegenen Wunsch nach individueller Mobilität verantwortlich. Dieser sei „besonders während der Hochphase der Pandemie gestiegen und nach wie vor groß“. Auch auf seiner Plattform stelle er „noch immer eine erhöhte Nachfrage für deutsche Anmietstationen fest“.



Jobtickets, Vergünstigungen für ein Fahrrad und Sharing-Angebote, die inzwischen die meisten Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten, sind längst nicht für alle Arbeitnehmer geeignet. Etwa wenn sie viel unterwegs sind, entlegene Orte erreichen müssen und nicht vom Fahrplan der Deutschen Bahn abhängig sein können. In der Auswertung tut sich besonders eine Branche hervor, die auf ein Fahrzeug angewiesen ist: das Handwerk.

Mit einem Anteil von rund 31 Prozent am Gesamtvolumen der Jobanzeigen mit Dienstwagenofferte landet die Branche in der Analyse mit Abstand ganz vorne. Dahinter folgen der Vertrieb und die Medizin. Die geringste Chance auf ein Firmenauto haben demnach Dienstleister im Beratungssektor. Hier liegt der Anteil bei gerade einmal 0,2 Prozent.



Aufgefächert nach spezifischen Jobs fällt auf, dass insbesondere Anlagenmechaniker häufig einen Firmenwagen zur Verfügung gestellt bekommen. Vertriebsbeauftragte, Heiz- und Sanitärmonteure sowie Elektriker haben ähnlich gute Aussichten auf ein Auto.



Vertriebler sind es auch, die beim Konsumgüterkonzern Beiersdorf noch ein Dienstwagenprivileg genießen. Nach Unternehmensangaben bekommen von den mehr als 20.000 Mitarbeitern derzeit 500 leitende Angestellte und Außendienstmitarbeiter ein Auto gestellt. Nur an diese beiden Gruppen richte sich das Angebot, sagte eine Beiersdorf-Sprecherin. In den Ausschreibungen werde dieses entsprechend erwähnt.

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Die Größe des Fuhrparks hat sich der Sprecherin zufolge in den vergangenen Jahren kaum verändert. Dafür aber die Auswahl: Die Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen steige stetig. Diesen Trend beobachtet auch der Bundesverband Betriebliche Mobilität. Dieser verzeichnet aktuell immer noch 64 Prozent Dieselfahrzeuge. Dahinter gebe es aber erstmals mehr Autos mit alternativen Antrieben (19 Prozent) als Benziner (17 Prozent), sagte ein Verbandssprecher auf Anfrage der WirtschaftsWoche. Von den Alternativen sind demnach knapp die Hälfte vollelektrische Fahrzeuge.

Lesen Sie auch: Gibt es ein Dienstwagenprivileg? Wenn ja, wie groß ist es?

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