Karriere

Jobsuche - aber wo?

Simone Janson Freie Autorin

Gut 2.400 Jobsuche-Portale gibt es zur Zeit in Deutschland, dazu kommen die Stellenausschreibungen auf Karriereseiten von Unternehmen und Institutionen. Wie soll man da den passenden Job finden?

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Deutschlands beste Jobportale 2015
Generalisten JobbörsenPlatz 3: KalaydoDie Jobbörsen wurden in Kategorien unterteilt und bewertet. Auf Platz drei bei den umfassenden Jobbörsen landet Kalaydo. Die Beliebtheit eines Jobportals ergibt sich aus der Kombination der Nutzungshäufigkeit mit der Zufriedenheit und der Ergebnisqualität. Mehr als 43.000 Bewerber und über 5.700 Arbeitgeber haben ihre Erfahrungen geteilt und damit als Jury die Basis für die Gütesiegel „Deutschlands beste Jobportale 2015“ gebildet. Auf der diesjährigen HR-Leitmesse „Zukunft Personal“ in Köln wurden die Gewinner-Jobbörsen offiziell ausgezeichnet. Initiatoren des Preises im Markt des E-Recruiting sind die Kooperationspartner Crosswater Job-Guide, Jobboersencheck.de sowie das Institute for Competitive Recruiting (ICR). Ziel ist es, mit der Auszeichnung mehr Transparenz für Arbeitgeber zu schaffen, wenn es darum geht, die richtige Jobbörse auszuwählen. Quelle: Screenshot
Generalisten JobbörsenPlatz 2: JobwareJobware landet in dieser Kategorie auf Platz zwei. Für die Gesamtauswertung werden nur Jobportale berücksichtigt, die auf der Bewerberseite mindestens 30 Bewertungen (bei Gütesiegeln für Berufsfeldern mindestens 20) und auf der Arbeitgeberseite mindestens 15 Bewertungen aufweisen. Quelle: Screenshot
Generalisten JobbörsenPlatz 1: StepstoneDer Gewinner in der Kategorie Generalisten: Stepstone. Die Online-Jobbörse ist auf Fach- und Führungskräfte ausgerichtet. Das Unternehmen ist ein Tochterunternehmen von Axel Springer. Quelle: Screenshot
Spezialisten JobbörsenPlatz 3: HotelcareerIn der Kategorie Spezialisten konnten sich Nischenjobbörsen auszeichnen. So landet Hotelcareer, logischerweise auf Hotellerie spezialisiert, auf dem dritten Platz. Zum zweiten Mal wurden in diesem Jahr auch die besten Jobbörsen für einzelne Bewerbergruppen wie Berufsstarter oder Berufsfelder wie Ingenieure oder IT-Fachkräfte ermittelt. Hierbei konnten die Jobsuchmaschinen oft die vermeintlichen Spezialisten deutlich hinter sich lassen. Quelle: Screenshot
Spezialisten JobbörsenPlatz 2: YourfirmYourfirm ist für Jobs im Mittelstand geeignet. Für das Gesamtranking werden zunächst alle Jobportale mit mehr als 30 Bewertungen (20 bei Berufsfeldern) auf Seiten der Bewerber anhand dieser Kriterien ausgewertet. Dasselbe geschieht auf der Arbeitgeberseite mit allen Jobportalen, die mindestens 15 Bewertungen haben. Die Gesamt-Gewinner bei den Generalisten und Spezialisten müssen in beiden Teilrankings unter die ersten zehn kommen, um berücksichtigt zu werden. Quelle: Screenshot
Spezialisten JobbörsenPlatz 1: JobvectorJobvector räumt den ersten Preis bei den Speziallisten ab. Die Jobbörse bietet Jobsuchen für Naturwissenschaftler, Mediziner und Ingenieure. Bei den Jobbörsen speziell für Naturwissenschaftler liegt Jobvector ebenfalls weit vorne, dort auf dem zweiten Platz. Quelle: Screenshot
JobsuchmaschinenPlatz 3: JobsterneDie Suchmaschine bietet Jobs in der Hotellerie und Gastronomie. Pro Tag finden sich hier fast 40.000 Jobangebote. Quelle: Screenshot

Es empfiehlt sich, bei der Suche systematisch vorzugehen: Wichtig ist, die Online-Portale auszuwählen, die zu den eigenen Bedürfnissen und Wünschen an eine neue Stelle am besten passen. Als Wirtschaftswissenschaftler bringt es z.B. nichts, in einer Datenbank für Ingenieure zu suchen – und umgekehrt.

Denn auch für Unternehmen, die freie Stellen ausschreiben wollen, stellt sich das Problem, die richtige Jobbörse für ihre jeweilige Zielgruppe zu finden. Zudem ist es eine Kostenfrage. Umfragen zeigen, dass 93% der Stellensuchenden bis zu 6 Jobportale gleichzeitig nutzen, damit ihnen keine Chance entgeht. Wer einen Job zu vergeben hat, wählt also gezielt die passenden Anbieter aus, damit diese auch die richtigen Bewerber finden.

Dabei gilt: Jobbörse ist nicht gleich Jobbörse: Neben den allgemeinen Karriereportalen, die alle Berufe, Tätigkeiten, Karrierephasen wie Absolventen, Young Professionals, berufserfahrene Experten oder Regionen im Blick haben, existieren eine große Zahl von Spezial- oder Nischenjobbörsen, die sich ganz gezielt auf einzelne Branchen, Berufe, Tätigkeiten, Karrierephasen oder eine Region konzentrieren. Im Gegensatz zu den Jobbörsen durchsuchen Jobsuchmaschinen das Internet nach Stellenanzeigen und bereiten diese für Benutzer übersichtlich auf.

Doch woher weiß man, welche Jobbörsen und -Suchmaschinen etwas taugen? Hierbei hilft es, die Leistungsfähigkeit einer Seite anhand bestimmter Kennziffern zu beurteilen.

Bewerbungsstrategien für den Traumjob

Ein wichtiges Kriterium ist hierfür die Anzahl der Stellenangebote. Bedauerlicherweise verschleiern einige Jobportale die genaue Zahl der verfügbaren Stellenanzeigen oder blockieren in der Trefferliste die Anzeige aller gewünschten Jobangebote zu einem Suchbegriff, um den Benutzer länger auf der Seite zu halten und ihn dazu zu bringen, seine Suche zu verfeinern. Einige schwarze Schafe unter den Jobportalen setzen ausschließlich auf Quantität statt Qualität: Sie bieten ein schier atemberaubende Anzahl von Stellenanzeigen an, werden dabei aber kaum von Stellensuchenden frequentiert.

Daher ist es auch wichtig, bei der Auswahl die Reichweite bzw. die Besucherfrequentierung eines Jobportals zu berücksichtigen. Dieses Leistungsmerkmal ist einleuchtend, aber nur selten messbar, transparent und öffentlich. Denn viele Betreiber verkünden stolz besonders gute Besucherzahlen und schweigen, wenn ihre Kennziffern nicht so positiv ausfallen.

Suchergebnisse optimieren

Abhilfe bei dieser Geheimniskrämerei schafft das von Alexa, einer Tochtergesellschaft von Amazon, ermittelte internationale Traffic-Ranking. Hier werden die Besucherzahlen nach unterschiedlichen Methoden gemessen und in einer Traffic-Ranking-Zahl vergleichbar gemacht. Der Sieger landet auf Platz 1, der Silbermedaillengewinner auf Platz 2 und die letztplatzierten kommen weit hinten auf Platz 24.275.187 oder ähnliches. Zwar hat das Alexa-Ranking auch gewisse Schwächen, ist aber momentan alternativlos: es ist öffentlich verfügbar, kann z.B. mit Hilfe eines Plugins für den Browser Firefox bequem genutzt werden und ermöglicht so, Besucherfrequentierung diverser Jobportale relativ schnell vergleichbar zu machen. Tools wie der ebenfalls kostenlose Sichtbarkeitsindex von Sistrix können zwar recht genau Auskunft über das Ranking einer Seite in Google zu bestimmten Keywords geben, über die tatsächlichen Zugriffszahlen einer Jobbörse sagt das jedoch zu wenig aus.

Diese Branchen nutzen den virtuellen Arbeitsmarkt in Deutschland
Online-Stellenangebote Quelle: dpa
Online-Stellenangebote Quelle: Fotolia
Ausbildungsniveau Quelle: dpa
Medien und Kommunikation Quelle: AP
Finanzen und Versicherungen Quelle: Fotolia
Unternehmensdienstleistungen
Bildung und Forschung Quelle: dpa

Wem das nicht ausreicht, der findet bei Crosswater Jobguide eine Übersicht nahezu aller deutschsprachigen Jobbörsen nach Zielgruppe, Branche oder Besucherfrequentierung. Wer hingegen im Ausland einen Job sucht, dem hilft die internationale Jobbörsen-Übersicht von Eva Zils, die als Beraterin für internationale HR-Technologie auch den HR-Hackaton ins Leben gerufen hat.

Seit Oktober 2008 läuft zudem eine Langzeit-Umfrage, die Crosswater Systems gemeinsam mit der Hamburger Rating-Agentur Profilo durchführt – wissenschaftlich betreut durch die Fachhochschule Osnabrück. Etwa 43.000 Stellensuchende haben hier bislang Jobbörsen und Jobsuchmaschinen nach unterschiedlichen Kriterien bewertet, die Ergebnisse sind gegliedert nach Daten wie Berufserfahrung, Gehaltsskala oder Studiengebiet, die bei der Umfrage anonym unter den Jobsuchenden erhoben werden.

Und welches sind nun die für Bewerber besten Jobbportale? In punkto Zufriedenheit und Suchqualität stehen die Spezialjobbörsen in der Gunst der Bewerber ganz vorne, dabei wurden zum Stichtag 15. August 2015 Jobvector, Yourfirm und Hotelcareer aus Sicht der Stellensuchenden am besten bewertet. Danach folgen Jobsuchmaschinen, hier konnte sich in der Umfrage die Darmstädter Kimeta behaupten, dicht gefolgt von Indeed. Schlusslicht auf der Beliebtheitsskala sind die Generalisten-Jobbörsen, wobei hier Stepstone und Jobware aus Sicht der Stellensuchenden zu den besten gehören.

Deutlich wird: Wer einen Job sucht, hat die Qual der Wahl – aber wer genau weiß, was er sucht, kann seine Suchergebnisse auch deutlich optimieren. Viel Erfolg!

Die Autorin betreibt das Blog "Berufebilder". Sie können auch über Twitter mit ihr in Kontakt treten.

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