Personalberater Die 100 wichtigsten Headhunter

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„Vor zwei, drei Jahren sprach noch keiner von Social-Media-Managern. Dennoch suchten mehrere meiner Kunden nach Leuten, die sich mit sozialen Netzwerken auskennen“, sagt Cribb, der sich kurz darauf mit einigen Klienten zusammensetzte, um gemeinsam ein Kompetenzprofil und mögliche Jagdgründe für passende Kandidaten zu definieren.

Cribb, der im Internet bloggt und ein leidenschaftlicher Online-Netzwerker ist, passt so gar nicht in das alte Lederkoffer-und-Einstecktuch-Schema der etablierten Personalberater. Und gerade deshalb genießt er das Vertrauen namhafter Manager aus der WWW-Welt.

„Ohne die Funktionsweise der digitalen Wirtschaft zu verstehen“, sagt Cribb, „wäre ich überhaupt nicht in der Lage, hochkarätige Manager in diesem schnell getakteten Feld einen Jobwechsel schmackhaft zu machen.“

In den meisten Branchen sieht das nicht anders aus. „Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sind von Hause aus eher sicherheitsorientiert und haben oft eine extrem niedrige Wechselbereitschaft“, sagt zum Beispiel Hellmuth Wolf, Partner der Personalberatung Signium International aus Düsseldorf.

Vom Insider besser beraten

Sein Vorteil: Wolf arbeitete selbst lange Jahre bei einem Wirtschaftsprüfer und hat sich erst danach auf eben diese Klientel spezialisiert. Umso leichter fiel es auch Stefan Kirchmann, sich auf die Zusammenarbeit mit dem Berater einzulassen.

Der 45-jährige Steuerberater war bis 2009 als Partner bei der Wirtschaftsprüfer- und Anwaltssozietät Sibeth tätig. Auf Vermittlung Wolfs leitet er inzwischen die Steuerabteilung des Frankfurter Büros der internationalen Wirtschaftsprüfergesellschaft Mazars. „Für mich war es extrem wichtig, dass mein Personalberater ebenfalls vom Fach ist“, sagt Kirchmann.

Auf einen Sparringspartner mit ausgewiesener Branchenexpertise legte auch Alexander Skipis großen Wert. Der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels kam wiederum über Jutta Lohkampff an seinen jetzigen Posten.

Die Personalberaterin ist seit mehr als zehn Jahren im Verlagswesen und in der Anwaltsszene unterwegs. Und machte Skipis – von Hause aus Jurist – 2005 den Vorschlag, sich als Führungskraft für das Kulturgut Buch stark zu machen.

Neue Entwicklungsperspektiven eröffnen

Skipis, der eine starke schöngeistige Ader hat, war damals Ministerialdirigent und Abteilungsleiter in der Hessischen Staatskanzlei von Ministerpräsident Roland Koch und mit dieser Aufgabe so zufrieden, dass er gar nicht daran dachte, den Job zu wechseln. Doch Lohkampff verstand es, ihm „neue Entwicklungsperspektiven zu eröffnen“, sagt Skipis rückblickend. Sie traf seinen Nerv, verstand sofort, wo seine Stärken und Potenziale lagen und wo er diese am besten einsetzen konnte. Man könnte auch sagen: Die Chemie hat zwischen beiden auf Anhieb gestimmt.

Und das zahlt sich am Ende für beide aus. Sogar langfristig. Den Kontakt zu Jutta Lohkampff hält Alexander Skipis bis heute. Nicht, weil er selbst schon wieder nach einem neuen Job Ausschau hielte. Sondern vielmehr, weil er in seiner neuen Position regelmäßig nach Mitarbeitern sucht. „Und da“, sagt Skipis, „will und kann ich auf professionelle Unterstützung von außen nicht verzichten.“

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